Als an jenem Ostertag die drei Frauen Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome – drei Jüngerinnen von Jesus – zu dessen Grabkammer kommen, ist der Stein weg. Drei Tage vorher war nach Kreuzigung und Grablegung das Grab damit verschlossen worden. Nun ist das Grab leer! Stattdessen sitzt ein junger Mann in einem wei-ssen Gewand da, offensichtlich ein Engel mit einer Botschaft. Als er ihr Entsetzen sieht, sagt er: «Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.» (Markusevangelium 16, 6) Nur, das sehen sie auch: Leer ist das Grab, weg der Leichnam. Doch der Schrecken bleibt. Die Botschaft des Engels ist unerhört: Auferstanden sei er.
Auferstehung? Was ist das denn? Ein Toter, der lebendig wird? Bevor sie sich darüber klar werden können, kommt schon ein Auftrag. «Nun aber geht», sagt der Engel, «und sagt seinen Jüngern: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.» Offenbar ist das Entsetzen der Frauen stärker als der Glaube an die Botschaft des Engels. So schliesst der Evangelist Markus sein Evangelium mit dem Satz ab: «Und sie sagten niemand etwas davon, denn sie fürchteten sich.»
Das Grab leer, der Tote weg, und nun soll er wieder lebendig sein. Das Erschrecken der drei Frauen ist verständlich, ebenso ihre anhaltende Angst. Wer mit unerwarteten Schicksalsschlägen konfrontiert wird, reagiert ähnlich. Doch der Mensch kann vieles aushalten. Auch bei den Frauen ist der Schock bald überwunden. Als sie später wie andere den Auferstandenen sehen, wird ihnen klar, dass sie Zeugen eines weltbewegenden Geschehens geworden sind. In Jesus Christus wurde der Tod besiegt und neues Leben wurde möglich. Auferstehung eben – Hoffnung auch für uns!
