Wissen Sie noch, wo Sie im Februar 2020 waren? Ich schon. Skiferien mit Familie und Freunden im Wallis. Mittagessen in der vollen Berghütte, abends gemeinsames Fondue. Skiferien eben. Bei der Abreise liest meine Kollegin ein gerade eingetroffenes E-Mail ihrer Verwandten aus Singapur vor. Ausgangsbeschränkungen, Quarantäne, ein neues Virus. Singapur? Weit weg, betrifft mich nicht. Weiter im Alltag. Wenigstens für ein paar wenige Wochen, bis auch bei uns der Alltag anders ist. Sportferien Februar 2021. Jetzt wissen wir schon sehr gut, dass das Virus keine Grenzen kennt und Singapur doch nicht so weit weg ist: Mittagessen als Take-away im Schnee, Essen in der eigenen Wohnung, ohne die anderen Familien. Maskentragen bei Schneefall. Februar 2022. Kurz vor der Lockerung der meisten Massnahmen sind wir wieder in der Sportwoche. Selber Ort, selber Monat, ein anderes Jahr. Alle geimpft, geboostert, genesen. Nach zwei Jahren Pandemie hat sich eine gewisse Gewöhnung eingestellt, alles wird lockerer genommen. Die Normalität – was auch immer das sein mag – kehrt langsam wieder ein. Nun fällt auf, was gefehlt hat. Musik nach dem Skifahren, Leute, die in der Sonne sitzen – an Tischen wohlgemerkt und nicht im Schnee – gemeinsamer Apéro bei den Freunden mit weniger Abstand. Gemeinschaft. Einige Tage nach den Ferien wird es offiziell: Die Maskenpflicht wird weitgehend aufgehoben. Auswärts essen, Freunde besuchen, alles wieder möglich. Nach zwei Jahren fühlt es sich gut, aber auch ungewohnt und ein wenig gewagt an. War es das? Was kommt noch? Einfach wieder mit Menschen ohne Maske und Abstand zusammen sein? Die Zeit vergeht. Wir Menschen passen uns erstaunlich gut an die Umstände an. Hoffentlich vergessen wir nicht, wie gut es tut, Menschen um uns zu haben, die sich um uns sorgen, mit uns und für uns da sind. Unter allen Umständen.