Diese Frage nach dem Tod war der Titel eines Kurses, den ich für 6. und 7. Klässler:innen angeboten habe. Ziemlich anspruchsvoll für Jugendliche mögen Sie jetzt denken. Da gebe ich Ihnen recht, aber für grosse Themen ist man nie zu jung (oder zu alt). Zuerst tauschten wir uns aus über verschiedene Bestattungsmöglichkeiten, Unterschiede in den Weltreligionen, Jenseitsvorstellungen – die haben meine christliche Vorstellung durchaus gesprengt; denn über das Dasein in einer vierten Dimension habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Nachher gingen wir zum Schosshaldenfriedhof. Hier wurde die Grossmutter besucht, Lebensgeschichten aufgrund der Grabsteininformationen ersonnen und die Frage gestellt, wie wir den Tod mehr ins Leben integrieren können. Müssen wir Angst vorm Sterben haben? Warum feiern wir Geburtstage, aber keine Todestage? Dem Tod mehr Leben geben, war unsere Konsequenz aus dem Unterricht. Sich aktiv damit auseinandersetzen, dass unser Leben irgendwann vorbei sein wird. Das alles anzunehmen und die eigene Haltung zum Thema Tod zu verändern, erscheint mir anspruchsvoller, als mit Jugendlichen über das Thema Tod und danach zu sprechen. Dass sie dem Thema gewachsen sind, zeigt auch das folgende Elfchen (Gedicht aus 11 Wörtern) eines Schülers. «Verschleiert – Das danach – Wo und wie. Paradies oder das Nichts – Endlos.»