Am Freitag findet auf dem Berner Bahnhofplatz bereits zum sechsten Mal das Foodsave-Bankett statt. Der Tag beginnt mit einem «Foodsave-Märit» ab acht Uhr. Ab 17 Uhr kann das im Schweizerhof vorbereitete Menü genossen werden. Angeboten werden Gemüse und Früchte, die nicht der Norm entsprechen und deshalb den Weg in den Verkauf nicht schaffen.
Ab 15 Uhr verwandelt sich die Heiliggeistkirche in eine grosse Rüstküche, in der Freiwillige einen Apéro für die erwarteten über 1500 Personen vorbereiten. Gleichzeitig beginnt auf dem Bahnhofplatz der Aufbau der eleganten 60 Meter langen Tafel, der Station für die Essensausgabe und weiterer Infrastruktur. Ab 16 Uhr öffnet die Bar, erste Häppchen werden serviert, das Festessen kann beginnen. Das mehrgängige Menü kommt ab 17 Uhr auf die langen Tische, garniert von weltmusikalischen Klängen der Berner Neofolk-Combo Colibri. Abgeschlossen wird der Abend mit einer Erntedank-Feier um 20.30 Uhr in der Heiliggeistkirche. Kirchen, allerlei Gruppen, Gastrobetriebe, Firmen, Bauern und Behörden haben sich für das besondere Erntedankfest zusammengetan. Lebensmittelverschwendung bleibt eine grosse gesellschaftliche Herausforderung, aber die Sensibilität steigt in weiten Bevölkerungskreisen. Bis zum 24. September bieten in Bern auch zehn Gastrobetriebe auf ihrer Menükarte mindestens ein Foodsave-Menü an. Beliefert werden sie vom gmüesgarte, jenem Geschäft in Bern, das Produkte von Bauernbetrieben in der Region bezieht, die sonst entsorgt würden. Bereits hängen 88 000 symbolische Tausendernoten an langen Schnüren zwischen der Heiliggeistkirche und den Baldachin auf dem Bahnhofplatz. Sie zeigen, auf welchen Wert sich der Foodwaste in den Stadtberner Haushalten pro Jahr summiert: Für 88 Millionen Franken werden in der Bundesstadt jedes Jahr Lebensmittel weggeschmissen. Dabei sind die Verluste in Landwirtschaft, Transport, Verarbeitung, Lagerung, Grossverteilern, Detailhandel und Gastrobetrieben noch gar nicht mitgerechnet. Plakate weisen schelmisch darauf hin, was mit diesen 88 Millionen Franken alles bezahlt werden könnte.
Weitere Infos: offene-kirche.ch
Foto: Pascale Amez