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Hier bringt der Samichlous Nicole Berchtold zum Weinen

Bei ihr Zuhause ist der Mann mit dem weissen Bart quasi Stammgast. An die allererste Begegnung mit dem Samichlous hat Nicole Berchtold hingegen nicht die besten Erinnerungen.

Schaut der Samichlous am Freitag bei Ihnen vorbei?
Genau dieses Jahr für einmal nicht, da sein Eseli krank ist. Wir werden aber sicher unsere Schuhe vor der Tür deponieren und neugierig warten, ob er trotzdem was vorbeibringt. Und unsere Kinder können den Samichlous sowieso im Kindergarten geniessen.

Haben Ihre Kinder Angst vor dem Samichlous oder freuen sie sich auf ihn?
Milo meinte heute Morgen gerade, er würde sein Verslein nur dann aufsagen, wenn alle anderen ebenfalls mitmachen. Deswegen denke ich schon, dass der Samichlous eine Respektsperson ist. Schlechte Erfahrungen verbinden unsere Kinder mit ihm nicht, obwohl er sie natürlich wissen lässt, was sie durchs Jahr hindurch noch verbessern könnten.

Wann klären Sie und Ihr Mann die beiden über die Wahrheit auf?
Das haben wir uns noch nicht überlegt. Der Ältere (Luis ist 7, d. Red) möchte immer mal wieder wissen, ob es den Samichlous denn tatsächlich gibt. Ich antworte dann meist mit einer Gegenfrage, etwa, indem ich sage: «Wir haben ihn doch gerade im Einkaufszentrum gesehen?»

Wie reagiert er?
Man sieht dann, dass es in seinem Kopf zu rotieren beginnt. (lacht) Doch er befindet sich noch in einem Alter, in dem er zu wenig hartnäckig nachhakt. Milo (5 Jahre alt, d. Red.) gegenüber wäre es ausserdem nicht fair, wenn wir Luis sagen würden: «Du, es existiert kein Samichlous, aber erzähle das deinem jüngeren Bruder bitte nicht.»

Welche Erinnerungen haben Sie selbst an den Samichlous?
Nicht mehr so viele. Auf einem Foto allerdings sitze ich ihm zusammen mit meinem Bruder auf dem Schoss und weine hemmungslos. Nun, letztes Jahr, als der Samichlous bei uns an der Türe geklingelt hat, versteckte sich einer unserer Söhne unter dem Sofa. Wir mussten ihn regelrecht unter dem Sofa hervorziehen. (lacht) Bei mir war es früher, glaube ich, ähnlich.

Können Sie selbst noch ein Versli aufsagen?
Ich nicht, Lars und ich üben mit den beiden aber gerade für den Besuch des Samichlous im Kindergarten respektive in der Schule.

Am Sonntag war erster Advent. Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung?
Sie glauben gar nicht, was ich jetzt gerade mache …

Güetzi backen?
Ich bastle einen Familien-Adventskalender. Die ersten drei «Törchen» habe ich soeben fertiggestellt. Jeden Tag erhält jemand anders ein Geschenk. Der Kalender wird dann an eine Leiter gehängt und mit Lichtern geschmückt.

Apropos schmücken: Gilt das auch für Ihr Zuhause?
Das ist Lars’ Job, er überwirft das Haus quasi mit Lämpchen. Ausserdem sind wir stolze Besitzer eines beleuchteten Rentiers. (lacht) Es kommt irgendwie jedes Jahr etwas Neues dazu. Eigentlich ein Riesen-Chrampf für diese rund drei Wochen, aber Lars macht das ja gerne.

Wir sind vom Thema abgschweift:
Das Güetzibacken gehört selbstverständlich dazu. Meistens muss ich aber mehrere Staffeln machen, weil sie so schnell wieder weg sind. Und wir kreieren aus Blätterteig und Nutella einen süssen Tannenbaum. Die Kinder helfen zum Glück immer gut mit.

Also wird in nächster Zeit auch mehr gesündigt.
Dass ich in der Vorweihnachtszeit auf irgendetwas verzichte, können Sie vergessen. Ich mag grundsätzlich sehr gerne Süsses. Es kann schon sein, dass sich die Hosen mal etwas weiter dehnen. (lacht) Aber wozu hat man sonst seine guten Vorsätze fürs neue Jahr? Ich gehe dann halt mal etwas öfters Ski fahren.

Wissen Sie schon, was Sie sich an Heiligabend kulinarisch aufdecken?
Es gibt Fondue Chinoise, obwohl ich praktisch kein Fleisch mehr esse. Ich bin zwar die Einzige in der Familie, die sich da etwas querstellt – es käme mir aber nicht in den Sinn, speziell für mich ein Extramenü aus zudenken. Deswegen gönne ich mir einfach viel Salat.

Sie haben sich vom vegetarischen Trend beeinflussen lassen?
Auch, ja. Allerdings bin ich beim Fleisch schon seit Jahren zurückhaltend. Mittlerweile gruuset es mich fast ein wenig, wenn ich ehrlich bin. Ich bereite es aber für die Kinder zu, da ich weiss, dass es für ihr Wachstum wichtig ist.

Sind Sie sogar Veganerin?
Nein, das wäre mir zu extrem und dazu mag ich Käse, Milch und all diese Sachen viel zu sehr. Ich mache da keine Religion daraus. Bloss kann man so viele andere leckere Dinge ausser Fleisch essen, und deswegen kaufe ich auch keine Fleischersatzprodukte.

Wird bei Ihnen unter dem Tannenbaum noch gesungen?
Die beiden Buben singen sehr gerne. Derzeit vor allem «The Final Countdown» von Europe. Sie wollen das im Auto ebenfalls die ganze Zeit hören.

Könnte sein, dass das nicht von ungefähr kommt … (Lars Leuenberger war 2015/16 Trainer des SC Bern. In der Postfinance-Arena ertönt bei einem Treffer des Heimteams jeweils dieser Song, d. Red.)
Kann sein. (lacht)

Yves Schott

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