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Im Schlafzimmer hängt ein selbstgemaltes Monroe-Porträt

Seit vier Monaten ist sie die schönste Bernerin. Für diese Spezialausgabe hat uns Alicia Schüpbach zu sich nach Hause eingeladen – und beweist, dass sie eine kreative Ader besitzt.

Seit wann lebst du hier in Münsingen?
Meine ersten Lebensjahre habe ich in Bern, Thörishaus und Heimberg verbracht. Als ich dann vier Jahre alt war, zogen wir hierhin. Hier hat es uns am besten gefallen. Münsingen ist sehr gut erschlossen. Man ist schnell in Bern wie auch in Thun.

Wie sieht dein Zimmer aus?
Mein Bruder und ich haben irgendwann mal getauscht. Zunächst waren sämtliche Wände orange – und es lag viel Spielzeug rum. Das jetzige ist … sagen wir … etwas erwachsener gestaltet. Es hängen viele Bilder aus den USA an der Wand, eines von Marylin Monroe habe ich selber gemalt. Nun sind die Tapeten mokkafarben und es hat einen riesigen Fernseher.

Wieso habt ihr Zimmer getauscht?
Hmm … (überlegt) … aufgrund des Asthmas meines Bruders. Meine Eltern wollten ihn näher bei ihrem Schlafzimmer haben.

Wie muss eine Wohnung aussehen, damit du dich wohlfühlst?
Das Gesamtgefühl muss stimmen. Mir ist eine gemütliche Atmosphäre wichtiger als die Einrichtung an sich. Die braucht nicht teuer oder besonders stylish zu sein.

Ganz ehrlich: Wie gefällt es dir hier?
Sehr. Ich mag den offenen und hellen Grundriss. Münsingen verfügt über eine praktische Infrastruktur. Zudem ist mein Arbeitsweg nicht wirklich lang und wir haben die Berge direkt vor unseren Augen.

Hast du einen Lieblingsplatz?
Ich geniesse es, mit meiner Familie und meinem Freund Zeit im Wohnzimmer zu verbringen.

Wieso gerade dort?
Ich bin ein Familienmensch. Hier wird diskutiert und gelacht, hier treffen sich häufig beide Familien und tauschen sich aus.

Wie gross sind denn eure Familien?
Mein Vater hat zwei Geschwister, seine Zwillingsschwester hat mit ihrem nigerianischen Partner zwei Söhne. Meine Mutter mit honduranischen Wurzeln ihrerseits zwei Brüder, die ebenfalls Kinder haben. Ziemlich multikulti also. (lacht)

Sprichst du Spanisch?
Leider nicht. Als ich etwa dreijährig war, habe ich meiner Mutter gesagt, sie soll aufhören, so komisch mit mir zu reden. (lacht) Nun habe ich wohl den Moment verpasst, fliessend Spanisch zu lernen.

Jetzt, in der Corona-Krise, wäre doch ein guter Zeitpunkt dafür.
Ich bin gerade an meinen Abschlussprüfungen und muss mich schon auf Französisch konzentrieren, das reicht mir. (lacht) Vielleicht ist Spanisch nach der Lehre ein Thema.

Und ihr geht euch in dieser Situation, in der viele daheim bleiben, kaum auf die Nerven?
Nein. Wir nehmen das alles einigermassen locker, jeder kann sein Ding durchziehen und wir hacken nie aufeinander rum. Ich bin gerne zuhause und empfinde das überhaupt nicht als schlimm.

Ausgehmöglichkeiten für junge Leute existieren aktuell keine. Was machst du stattdessen?
Ich habe das Glück, dass ich momentan sowieso hauptsächlich lernen muss. Bei schönem Wetter gehe ich joggen. Sonst höre ich Musik, sehe mir einen coolen Film an, wir spielen «SingStar» – oder wir tanzen.

Ihr tanzt?
Ja.

Zu welcher Musik?
Mein Vater mag am liebsten House, meine Mutter und ich eher Reggaeton.

Was hast du für Pläne nach – hoffentlich – überstandenem KV-Lehrabschluss?
Ich möchte einen Vorkurs absolvieren, um anschliessend die PH zu besuchen. Mein Ziel wäre eine Ausbildung als Grundschullehrerin. Daneben arbeite ich zu 40 Prozent weiter bei der Mobiliar respektive bei der Protekta.

Du bist 18-jährig. Ist ein eigenes Heim bereits ein Thema?
Ich fühle mich wohl zuhause. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, wieso nicht – momentan sehe ich allerdings keinen Grund dafür.

Folglich ziehst du auch nicht heute und morgen mit deinem Freund zusammen.
Er ist Elektroinstallateur und muss noch ein Jahr länger in der Lehre bleiben als ich, danach folgt das Militär. Irgendwann mal wird ein gemeinsames Dach über dem Kopf dann sicher ein Thema.

Vielleicht probierst du ja zunächst eine WG aus.
Hätte ich keinen Freund vielleicht schon. So aber kommt nur eine gemeinsame Wohnung mit ihm infrage.

Träumst du von einem Einfamilienhaus?
In ferner Zukunft? Klar. Nur wird das in den nächsten Jahren budgettechnisch wohl eher schwierig. (lacht)

Wenn du dir einen Gegenstand wünschen könntest, der dir hier noch fehlt – welcher wäre das?
Einen Billardtisch! Nur haben wir dafür etwas zu wenig Platz. (lacht)

Yves Schott

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