Kollektives Kopfschütteln der diskriminierten Berner

Von den über 170 Millionen Franken des Medienpakets geht kein einziger Franken an die Gratiszeitungen. Dieses grobe politische Foul sorgt auch bei betroffenen Berner Medienprofis für Ärger und Unverständnis.

Haben Sie gewusst, dass auch in der Hauptstadtregion betreffend die Auflagenzahl die Gratiszeitungen gemeinsam mit Abstand die stärksten Printmedien-Fraktion bilden? Trotz ihrer Bedeutung für die Meinungsbildung von fast 700 000 Bernerinnen und Bernern und der damit verbundenen Wichtigkeit für die direkte Demokratie sollen sie im Medien-Massnahmenpaket übergangen werden. Das geht aus unserer Sicht gar nicht. Wir vom Bärnerbär wollten deshalb wissen, ob der Unmut bei betroffenen Kolleginnen und Kollegen von anderen Berner Gratiszeitungen ebenso gross ist und haben sie um eine Stellungnahme zum Medien-Massnahmenpaket gebeten. Die angefragten Medienprofis sehen dies wenig überraschend fast ausnahmslos genauso wie wir und finden ebenfalls klare Worte. Neun Statements haben wir nachfolgend zusammengetragen. Dabei sind viele starke Argumente zusammengekommen.

Das sagen Berner Medienprofis zum geplanten Mediengesetz:

Gratiszeitungen massiv gefährdet
Wir fordern gleich lange Spiesse! Für die Verlage von abonnierten genauso wie für Verlage von kostenlos verteilten Zeitungen. Alles andere ist wettbewerbsverzerrend und gefährdet damit auch das Fortbestehen der Gratiszeitungen massiv. Die nebenstehende Karte mit Berner Gratistiteln würde auf lange Sicht mit Sicherheit deutlich karger ausfallen. Dies wiederum wäre ein demokratisches Desaster.
Diskriminiert würden damit nämlich indirekt auch jenen Bernerinnen und Berner, die sich keine Zeitungs-Abonnemente leisten können. Die reichen Mediengrosskonzerne aus Zürich und anderen Kantonen würde dies kaum kümmern. Über 70 Prozent der Medien-Millionen könnten sie direkt in ihre Taschen fliessen lassen. Dies obwohl sie und ihre Aktionäre das Geld nicht nötig haben; sogar im letzten Corona-Jahr erzielten sie sehr grosse Gewinne.

Deshalb sagen wir am 13. Februar 2022 NEIN zum Medien-Massnahmenpaket und danken Ihnen für Ihre Unterstützung an der Urne sowie für Ihr grosses Vertrauen in den Bärnerbär und die zahlreichen weiteren Gratiszeitungen in und um die schönste Stadt der Welt.

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