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Thomas Zurbuchen, Professor of Space Science and Technology, ETH Zürich

«The Spirit of Bern ist absolut essenziell»

Thomas Zurbuchen über dir erfolgreiche Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft: Plattformen wie ‚The Spirit of Bern‘ sind entscheidend, um den Dialog zu fördern.

Was sind die aus Ihrer Sicht grössten Herausforderungen einer effizienten Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft? Gibt es wiederkehrende Hürden, die beseitigt werden könnten?
Das gegenseitige Verständnis und die damit verbundene Kommunikation zwischen den beiden Welten der Wissen- und Wirtschaft. Nur wenn die jeweiligen Gegebenheiten respektiert und verstanden werden, ist eine erfolgreiche Kooperation möglich. Dies äussert sich zum Beispiel bei den zeitlichen Vorstellungen: die Wirtschaft ist aus offensichtlichen Gründen sehr viel schneller getaktet als die Wissenschaft.

Existieren regulatorische Spielregeln, an welche sich sowohl Wirtschaft als auch Forschungsinstitute im Rahmen gemeinsamer Projekte halten müssen?
Hierzu existieren drei Stufen: Gesetzliche Vorgaben und Regulatorien. Ethische Grundsätze und wissenschaftliche Standards. Und als letzte Instanz moralische Grundsätze: Kontribuiert ein Projekt etwas zum Wohl der Bevölkerung und unseres Planeten?

Die Universität Bern hat im Bereich der Raumfahrtforschung Erfolge mit internationaler Beachtung vorzuweisen. Was – mit Ausnahme von Image und Reputation – bedeutet dies für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bern?
Leuchtturm-Projekte mit Strahlwirkung, wie beispielsweise die Beiträge der Universität Bern an die Apollo 11- oder Rosetta-Projekte, lösen eine ganze Reihe sekundärer, positiver Effekte aus. Auch volkswirtschaftlich, etwa durch neue Firmengründungen. Das Wichtigste dürfte die Inspiration junger Fachkräfte sein. Solche Projekte verleihen dem gesamten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bern Selbstvertrauen, machen den Fachleuten Mut und geben Hoffnung.

Können Sie ein herausragendes Beispiel einer besonders erfolgreichen Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft nennen?
Ein spezifisches Projekt kann ich nicht nennen – dafür gibt es schlicht zu viele gute Beispiele. In Bezug auf die Raumfahrtforschung wurde schlussendlich jedes Projekt der Universität Bern früher oder später in Kooperation mit der Privatwirtschaft umgesetzt. Daraus wiederum entstanden und entstehen in den jeweiligen Fachbereichen zahlreiche StartUps und etablierte Unternehmen.

Welche Bedeutung haben Plattformen wie «The Spirit of Bern»?
The Spirit of Bern und ähnliche Formate sind absolut essenziell. Solche Plattformen ermöglichen Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft Austausch, Kommunikation und Vernetzung. Dadurch brechen Anlässe wie The Spirit of Bern isolierte Betrachtungsweisen auf und tragen massgeblich dazu bei, dass kooperative Projekte überhaupt erst lanciert werden können.

lf

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