
Gastronomen müssen sich immer wieder neu erfinden – auch bei McDonald’s. Beim Fastfood-Riesen können die Gäste seit knapp einem Monat das Menü an den Tisch servieren lassen. Ein Gespräch mit dem Berner Gastrokönig Kurt Dallmaier.
Kurt Dallmaier wird gerne als Gastrokönig von Bern bezeichnet. Er ist Investor in der Gastroszene und machte sich vor einem Vierteljahrhundert vor allem als McDonald’s-Pionier im Mittelland und Oberland einen Namen. Er betrieb einst 14 Filialen von Solothurn über Bern bis Interlaken. Heute ist er für die McDonald’s-Filialen am Zytglogge, in der Neuengasse, im PostParc, in Zollikofen, im Shoppyland Schönbühl und im Wankdorf verantwortlich.
Gastronomie verändert sich
Schon Dallmaiers Grossvater war ein bekannter Gastronom in der Stadt Bern, er führte unter anderem das Bierhübeli. «Seither hat sich die Gastronomie stark verändert», sagt Kurt Dallmaier. Sie sei vielfältiger geworden, «geprägt durch das Multikulturelle, das wir heute haben». Die Ansprüche seien jedoch nicht unbedingt grösser geworden. «Heute ist man als Gastronom aber gezwungen, sich zu spezialisieren. Das gilt sowohl für Quartierbeizen, für Kebabstände als auch für Gourmettempel.» Man könne heute nicht mehr eine «unendlich lange» Speisekarte anbieten. «Das gilt auch für McDonald’s. Wir müssen bleiben, was wir sind: McDonald’s. Wir dürfen nicht plötzlich Pizza oder Spaghetti ins Sortiment aufnehmen. Das würde nicht funktionieren.» Die Kernkompetenz von McDonald’s seien seit jeher Burger und Pommes. «Darauf sollen und müssen wir uns konzentrieren», sagt Dallmaier. Das heisse aber nicht, dass man nicht auch Salate oder Poulet anbiete.
Service an den Tisch
Nicht nur die klassische Gastronomie, sondern auch McDonald’s muss sich immer wieder neu erfinden. Eine der neuesten Innovationen: McDonald’s-Gäste im Wankdorf und beim PostParc können nun ihr Menü direkt an einem grossen Monitor bestellen respektive einzelne Elemente bei den Burger anpassen «Dieses Kiosk-System ist etwas, das bei den Gästen sehr gut ankommt. Niemand hätte das zuvor von McDonald’s erwartet», sagt Kurt Dallmaier.
Nun ist der Fastfood-Riese noch einen Schritt weitergegangen. Seit knapp einem Monat können die Gäste ihr Essen in den Filialen im Wankdorf und im PostParc direkt an den Tisch servieren lassen. Dallmaier spricht von einer veritablen Revolution. «Kein grosses Fastfood-Restaurant bietet so etwas an. Das überrascht und freut den Gast.» Und auch ihn freut es, als er im Wankdorf-McDonald’s seinen Big Mac von der Mitarbeiterin Besarta serviert bekommt. Der Service an den Tisch wird nun ausgebaut: Die Filialen in Zollikofen und am Zytglogge folgen noch in diesem Jahr, jene an der Neuengasse und im Shoppyland sind im nächsten Jahr an der Reihe. ehi