Es gibt sie fast in jeder Familie: die Muttertagstradition. Das Mami bekommt mal etwas Besonderes – einen Strauss Blumen, ein Zmorge ans Bett, ein kleines Geschenk. Viele Bernerinnen und Berner finden dieses einseitige Danke sagen etwas überholt, zumal es ja auch noch den Vatertag gäbe, der so gar nicht wirklich gefeiert wird. Da solle man doch eher einen Elterntag ausrufen, an dem beide Elternteile zusammen mit der Familie feiern können. Aber eines bleibt dabei am wichtigsten: die Zeit mit der Familie zu verbringen.
Fotos/Umfrage: Alexandra Schürch

Noemi Honegger (Theologin, 30) mit Sohn Amael aus Bern und Schwiegermutter
Irène Willauer (Pastoralmitarbeiterin, 62) aus Luzern
Noemi Honegger findet: «Wir feiern den Muttertag eigentlich nicht. Ich bin der Meinung, es
braucht einen Mutter- und Vatertag!» Ihre Schwiegermutter Iréne Willauer ergänzt: «Ich werde
nicht nur am Muttertag verwöhnt, sondern auch das ganze Jahr über. Dass man an einem
besonderen Tag ans Muttersein denkt, finde ich aber wichtig.»

Angelina Mächler (Assistentin, 43) mit Sohn
David (2) aus Zürich:
«Jetzt, wo ich selber Mutter bin, finde ich es doch
schön, dass das Muttersein auch gewürdigt und
gefeiert wird – das ist ein tolles Gefühl. Wenn
man von Gleichberechtigung spricht, müsste der
Vatertag aber auch richtig gefeiert werden.»

Fabienne Blättler (KV, 44) mit Sohn Joel (4)
aus Seftigen:
«Wir feiern Muttertag und ich lasse mich von
meiner Familie überraschen. Die Kinder basteln
und ich werde verwöhnt. Ich fnde aber, dass
nicht nur die Arbeit der Mütter gewürdigt werden
muss, sondern auch die der Väter.»

Madeleine Mäder (Administration, 32, l.) und
Dajana Sipka (Doktorandin Psychologie, 25),
beide aus Bern
Madeleine Mäder erklärt: «Ich finde, der Muttertag ist problematisch, denn an diesem Tag wird
nur ein Teil einer Person gefeiert», während ihre
Freundin Djana Sipka ergänzt: «Meine Eltern
kommen aus Bosnien. Dort haben wir den
Muttertag nicht gekannt. Allgemein bin ich eher
für einen Elterntag.»

Patrick Schnyder (Musiklehrer, 46)
mit Tochter Lou (2) und Andrea Huldi
(Hausfrau, 36) mit Sohn Rico (4) aus
Münchenbuchsee
«Wir feiern bei uns zuhause den
Muttertag nicht. Es gäbe noch einen
Vatertag, aber dieser geht ja völlig
unter», erklärt Patrick Schnyder. «Ich
habe auch als Kind den Muttertag nicht
gefeiert. Das Gleiche gilt für mich auch
für den Valentinstag. Mit solchen
Feiertagen haben wir nicht so viel am
Hut», sagt Andrea Huldi.

Marion Kale (Expertin Intensivpfege,
35) mit Sohn Boas aus Bümpliz
«Wir haben schon als Kinder den
Muttertag gefeiert und viel gebastelt
sowie das Morgenessen der Mutter
ans Bett gebracht. Mein Mann kommt
aus Südafrika und dort wird der
Vatertag richtig gefeiert. Das führen
wir bei uns auch ein. Diesen Tag
möchte ich einfach mit meiner Familie
geniessen.»

Kim Heiniger (Gärtner, 32) und Giulia Demenga (FAGE, 24)
beide aus Bern
Kim Heiniger: «Früher haben wir manchmal alle zusammen
gebruncht. Ich fnde aber, Muttersein ist ein anstrengender
Job und der darf ruhig auch geehrt werden.»
Giulia Demenga: «Wir feiern den Muttertag heute weniger als früher, als wir noch Kinder waren.»
Giulia Demenga: «Wir feiern den Muttertag heute weniger als früher, als wir noch Kinder waren.»

Rebecca Müller (Primarlehrerin, 28)
und Lucien Morgenthaler (Informatiker, 33), beide aus Bern
Rebecca Müller sagt: «Ich habe mich
dieses Jahr entschieden, in der Schule mit den Kindern keine Muttertagsgeschenke zu machen. Wenn, dann
bräuchten wir einen Elterntag.» Und
Lucien Morgenthaler fügt hinzu: «Ich
denke nicht mehr an den Muttertag.
Einen Elterntag fände ich schöner.»

Philipp Danioth (Projektleiter, 33) und Isabel
Blatter (Projektleiterin, 30), beide aus Bern
Für Philipp Danioth ist der Tag nicht so wichtig:
«Wir feiern zuhause selten Muttertag. Ich finde,
ein Elterntag wäre heute angebrachter.»
Isabel Blatter hält es in ihrer Familie ähnlich: «Bei uns zuhause feiern wir auch keinen Muttertag, ich finde diesen veraltet, und wenn schon, dann für beide Elternteile einen Feiertag.»
Isabel Blatter hält es in ihrer Familie ähnlich: «Bei uns zuhause feiern wir auch keinen Muttertag, ich finde diesen veraltet, und wenn schon, dann für beide Elternteile einen Feiertag.»

Rahel Steiner (Behindertenbetreuerin,
31) mit Sohn Lio, Tochter Alyah (9) und
Mutter Esther Baumgartner (Krankenpfegerin, 61) mit den Hunden Fini und
Hiena, alle aus Bern
Rahel Steiner erzählt, wie bei ihr
der Muttertag abläuft: «Wir feiern den
Muttertag, falls meine Mutter auch
frei hat, mit meinen Schwestern mit
einem Brunch oder Zvieri, ebenfalls
feiere ich mit meiner eigenen Familie.»
Tochter Alyah ergänzt: «Ich bastle
manchmal Geschenke, auch in der
Schule. Ich mache das sehr gerne und
finde den Muttertag sehr toll.»