Plötzlich ging alles ganz schnell: Seit vergangenem Donnerstag muss die Maske nur noch im ÖV und in Gesundheitseinrichtungen getragen werden. Hurra, endlich! Oder etwa doch nicht? Der Bärnerbär hat sich umgehört, wie die neuen Freiheiten bei der Bevölkerung ankommen. Der Grundtenor: positiv. Für viele kamen die Turbo-Lockerungen allerdings überraschend. In den Supermarkt und ins Kino ohne Maske – das fühlt sich gut, aber noch etwas ungewohnt an. Und so tastet sich Bern Schritt für Schritt an die neuen, alten Gewohnheiten heran. Bis sich die Masken dann irgendwann, hoffentlich, nur noch wie ein schlechter Traum anfühlen.
Umfrage/Fotos: Alexandra Schürch

Carina Steinmetz (Gymnasiastin), Isabelle Tschudi (FMS), Fiona Fischer (Gymnasiastin)
und Lena Baumann (Gymnasiastin) gaben gemeinsam Auskunft:
«Für uns ist es schon ungewohnt und wir waren etwas überrascht über die schnellen Lockerungen.
Trotzdem freuen wir uns, auch für die vielen Menschen, die ohne Zertifikat eingeschränkt leben
mussten. Es ist zwar etwas widersprüchlich, vorher gab es so viele Massnahmen und auf
einmal fällt alles weg. Wir tragen jetzt keine Masken mehr in den Läden und da wir alle ein
Zertifikat haben, ändert sich für uns eigentlich nichts.»

Natalia Pabst (Verkauf):
«Ich freue mich sehr über die Lockerungen und ich denke sie kommen zu
spät! Ich bin froh, nun von der Maskenpflicht befreit zu sein. Ich habe
nach dem Beschluss des Bundesrats
nichts Besonderes gemacht, es war
einfach schön, endlich wieder
Gesichter zu sehen!»

Natalie (Leistungsspezialistin) und Andy
Schüpbach (Gruppenleiter Merz+Benteli)
Natalie Schüpbach: «Ich habe gemischte Gefühle.
Im Moment fühlen sich die Lockerungen noch nicht
so unbeschwert an und darum werde ich auch
wenn nötig in den Läden noch Maske tragen.»
Andy Schüpbach: «Ob die Lockerungen zu früh
kommen, werden wir mit der Zeit sehen, ich freue
mich aber sehr darüber. In den Läden werde ich
keine Maske mehr tragen. Ich freue mich, mit
meiner Familie wieder ins Schwimmbad oder in
den Zoo gehen zu können.»

Chelena Chotowa (links) und Sarah Schäfer
(beide Dentalassistentinnen)
Chelena Chotowa: «Ich freue mich sehr über die
Lockerungen, ich werde die Maske nur noch dort
tragen, wo wir unbedingt müssen. Am Weekend
ging ich wieder einmal ins Schwimmbad und
ohne Zertifikat mit meinem Mann essen.»
Sarah Schäfer: «Die Lockerungen kommen überhaupt nicht zu früh. Ich bin froh, muss ich keine
Maske mehr tragen auch in der Schule ist es eine
Erleichterung.»

Monika und Hannes Wyss (beide Architekten)
Monika Wyss: «Ich freue mich sehr, dass ich auf dem Märit
keine Maske tragen muss. Vor den Lockerungen gingen wir
auch ins Restaurant, jetzt aber, da alles offen ist, ziehen wir
uns vorerst lieber zurück.»
Hannes Wyss: «Wie meine Frau schon sagt, freuen wir
uns zwar über die Lockerungen, sind jetzt aber eher etwas
vorsichtig. In den Läden trage ich auch eine Maske.»

David Guthörl
(Nachhaltigkeitsberater):
«Bezüglich Lockerungen habe ich
gemischte Gefühle. Ich denke, sie
kommen zu früh, gleichzeitig freue
ich mich aber darüber. Ich werde in
den Läden auch weiterhin die Maske
tragen, solange die Zahlen so hoch
sind. Ich hatte trotz Impfung und
Booster Corona und finde deshalb einen gewissen Schutz noch nötig, das
Maskentragen ist nicht so schlimm.»

Corinna Mündl (links) und Lea Kleim
(beide Pflegefachfrauen)
Corinna Mündl: «Für mich kommen die Lockerungen zu früh, weil es noch sehr viele positive
Fälle gibt. Ich denke, die Leute werden nun
unvorsichtig. Ich trage überall Maske, ausser im
Freien.»
Lea Kleim: «Ich bin ambivalent bezüglich der
Lockerungen, ich denke, diese waren zu radikal.
Überall, wo ich mit vielen Menschen in Kontakt
komme, trage ich weiterhin eine Maske.»

Niklas Haunstetter (Chauffeur) und Luisa
Aellig (Malerin)
Niklas Haunstetter: «Ich habe mich mit den Coronamassnahmen irgendwie angefreundet. Ich
trage die Maske zum Teil weiterhin und werde
deswegen sogar schief angeschaut oder sogar
darauf angesprochen. Im Ausgang fühlt sich jetzt
vieles Freier an.» Luisa Aellig: «Für mich kamen
die Lockerungen richtig, es wird jetzt Frühling
und die Fallzahlen werden sinken. Für mich war
es am Weekend schon aussergewöhnlich, in
einem Laden ohne Maske einzukaufen.»

Rebekka Hadorn (Logistikerin)
und Leo Oetterli (Ingenieur)
Rebekka Hadorn: «Lange haben wir auf die
Lockerungen gewartet und ich finde es auch
nicht zu früh. Ich trage im Laden oder Kino keine
Maske mehr.»
Leo Oetterli: «Ich hätte nicht gedacht, dass die
Lockerungen so schnell gehen. Ich bin froh,
müssen wir keine Maske mehr tragen. Da ich
ein Zertifikat habe, hat sich für mich nicht viel
geändert.»

Lisa Stettler (Lehre FABEK, links)
und Shirin Tolcsvai (Schülerin)
Lisa Stettler: «Nach zwei Jahren Corona freue
ich mich sehr über die Lockerungen. Diese haben
sich zwar etwas überstürzt angefühlt und es ist
komisch, ohne Maske in die Läden zu gehen.»
Shirin Tolcsvai: «Ich geniesse die Freiheit ohne
Maske. Vielleicht hätte man die Lockerungen
lieber schrittweise gemacht. Für unsere junge
Generation fühlt es sich aber gut an, darum trage
ich im Laden oder Kino keine Maske mehr.»

Eliane Beerli (links) und Larissa Arandia
(beide Lehrerinnen)
Eliane Beerli: «Die Schnelligkeit der Lockerungen
hat mich überrascht, ich finde die Risikogruppen
bleiben auf der Strecke. Ich habe mir vorgenommen, die Maske auch weiterhin
zu tragen.» Larissa Arandia: «Es ist paradox:
Einerseits freut man sich auf die ‹Normalität› und
anderseits ist es für die Risikogruppen zu früh,
schliesslich sind diese immer noch gefährdet.
Aus Solidarität zu älteren oder kranken Menschen
werde ich auch in den Läden Maske tragen.»

Julia Archutowska (Rechtsanwältin):
«Es ist etwas komisch, nun ohne Maske unterwegs zu sein. Es ist ein neues Gefühl, anfangs
hatte ich etwas Angst. In den Läden trage ich
keine Maske mehr. Ich habe seit den Lockerungen
nichts Aussergewöhnliches gemacht. Da ich ein
Zertifikat habe, hat sich für mich nichts geändert.»

Elvira Wagner (Biologielaborantin):
«Es war höchste Zeit für die Lockerungen, ich finde diese super! Ich werde jetzt auch keine Maske mehr in den Läden oder im Kino tragen. Seit dem Bundesratsbeschluss ging ich wieder vermehrt auswärts Essen!

.Jean-Michel Jäggi (Offizier Armee) und Isabella Maia (Lehre als Mikrozeichnerin)
Jean-Michel Jäggi:» Ueber die Lockerungen freue ich mich sehr. In der Armee müssen wir aber immer noch Masken tragen. Ebenfalls trage ich die Maske noch im ganzen Bahnhof. Es war schon sehr aussergewöhnlich ohne Maske in ein Restaurant zu gehen.»
Isabella Maia:»Die Lockerungen sind eine Befreiung! Wenn man aber die anderen Länder anschaut sind diese immer noch strikte mit ihren Massnahmen. Bei Menschenansammlungen werde ich immer noch die Maske tragen.»