Die Bildungswege der Bernerinnen und Berner sind so verschieden und vielfältig wie sie selbst. Spannend ist: Nicht bei allen verlief die Karriere zunächst immer geradlinig. Einige haben ein paar Abstecher und Schlenker gemacht, bevor sie in ihren jetzigen Berufen gelandet und damit hochzufrieden sind. Und: Die Corona-Krise hat einigen sogar einen wirtschaftlichen Aufschwung beschert, andere möchten Covid-19 zum Trotz nirgendwo anders beschäftigt sein.
Fotos/Umfrage: Alexandra Schürch

Sahra Hürzeler (Rettungssanitäterin in Ausbildung, l.)
und Jasmin Gygax (dipl. Pflegefachfrau)
Sahra Hürzeler: «Zuerst habe ich die Fachmittelschule und dann die Ausbildung zur Pflegefachfrau gemacht. Ich wollte schon immer Rettungssanitäterin
werden. Mich interessieren die Vielseitigkeit und das selbstständige Arbeiten.»
Jasmin Gygax: «Ich habe auch die FMS und Pflegefachfrau-Ausbildung
gemacht. Anschliessend habe ich mich zur Berufsbildnerin und Wundexpertin weitergebildet. Ich wollte schon immer ins Gesundheitswesen, da
hat man viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren.»

Nicolas Grossenbacher und Vera Leysinger (Studierende)
Nicolas: «Nach der Realschule und einem zehnten
Schuljahr habe ich den Beruf Mediamatiker mit Berufsmatura gemacht. Die Kreativiät und Vielfältigkeit haben
mich interessiert. Nun studiere ich Multimedia Production.»
Vera: «Ich habe nach der obligatorischen Schulzeit Mediamatikerin gelernt. Mich hat die Mischung aus Informatik, Grafik
und KV interessiert. Im Moment studiere ich Multimedia
Production. Dank Internet kann ich von überall her arbeiten.»

Manuela von Lanthen
(Detailhandelsangestellte)
«Nach der obligatorischen Schulzeit
habe ich den Detailhandel gelernt.
Eigentlich wollte ich Floristin werden,
habe aber damals in diesem Jahr
keine freie Lehrstelle gefunden. Ich
arbeite seitdem in meinem Beruf und
er gefällt mir.»

Cyril Bergmann (Florist)
«Ich habe Florist gelernt und mache
gerade die Meisterausbildung in Wien.
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und ich habe diesen Beruf gewählt, weil dieser schöner ist als alles
andere. Gerade wegen Corona ist es
wichtig, dass die Menschen mit Blumen Freude in ihr Zuhause bringen.»

Esther Werren (selbstständig)
«Ich habe eine Lehre als Verkäuferin
gemacht, in einem Sportartikelgeschäft. Dann habe ich noch Dekorateurin gelernt. Ich war in verschiedenen Bereichen selbstständig tätig, mit
einem Baugeschäft, einem Architekturbüro, einem Geschenkartikelladen
und einer Beiz. Jetzt habe ich einen
Bauernhof, mache Buchhaltungen
und Liegenschaftsverwaltungen. Ich
würde alles wieder genauso machen.»

Lara (KV-Lehrling, l.) und
Susanne Zbinden
(selbstständige Kosmetikerin/
Ernährungsberaterin)
Susanne: «Ich bin seit 30
Jahren selbstständige
Kosmetikerin mit einem
eigenen Studio. Mich interessieren Beauty, Fitness und
Sport und deshalb bin ich
auch ausgebildete Ernährungsberaterin. Ich glaube,
ich bin mit diesem Lifestyle
am Nerv der Zeit.»
Lara: «Ich bin in der Lehre
und mache das KV (EFZ).
Ich denke, das ist eine gute
Grundbildung mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten.»

(v.l.) Beatrice Kunz (Kauffrau), Claudine Witschi Wagner (Naturheilpraktikerin) und Christine Fahrni (Kauffrau)
Beatrice: «Die KV-Ausbildung habe ich gewählt, weil es zu dieser
Zeit gerade gepasst hat und ich eine Lehrstelle gefunden habe. Nach
der Kinderpause habe ich angefangen, als Sensorik-Assistentin in einem Lebensmittelbetrieb zu arbeiten.» Claudine: «Ursprünglich habe
ich Telefonistin gelernt. Den Beruf der Naturheilpraktikerin habe
ich gewählt, weil ich den Menschen mit Naturheilmethoden helfen
möchte.» Christine: «Weil ich nicht Tierpflegerin lernen durfte, habe
ich das KV gemacht. Danach ging ich aber für acht Jahre nach Griechenland und habe dort auf einem Bauernhof mit Tieren gearbeitet.»

Lea Rutishauser (Pflegefachfrau HF, l.)
und Nadine Zuberbühler (Mediengestalterin)
Lea: «Ich habe Pflegefachfrau gelernt. Ich wollte schon
immer mit Menschen zusammenarbeiten. Heute arbeite ich
in der Spitex und würde trotz Corona wieder diesen Beruf
wählen.» Nadine: «Ich habe Polygrafin gelernt und mich
weitergebildet zur typografischen Gestalterin und später
noch eine Ausbildung zur digital-typografischen Gestalterin
gemacht. Mich hat die Kreativität in diesem Beruf immer
interessiert.»

Matthias Biedermann (Landschaftsarchitekt)
«Ich machte eine Lehre als Landschaftsgärtner
und habe Landschaftsarchitektur studiert. Diese
Ausbildung habe ich gewählt, weil ich gerne in
der Natur bin und sehr gerne gestalte.»

Silvia Aeschbach (Polygrafin) und Roger Achermann
(Inhaber Bikeline)
Silvia: «Ich habe eine Lehre als Schriftsetzerin absolviert und
bis heute alle technischen Veränderungen mitgemacht. Heute
ist dies der Beruf der Polygrafin. Zwischendurch habe ich in der
Altenpflege gearbeitet und als Bademeisterin.» Roger: «Nach
der Primarschule habe ich Automechaniker gelernt. Etwas
später konnte ich mein Hobby zum Beruf machen, ich
übernahm das Bikeline-Velogeschäft. Coronamässig habe ich
mit dem gegenwärtigen Velo-Boom Glück gehabt.»

Elena Mauerhofer (angehende Lehrerin)
«Im Moment schliesse ich gerade meinen Master
in Germanistik und Geschichte ab. Ab dem
Herbst gehe ich an die PH. Der Beruf der Lehrerin
interessiert mich, weil ich gerne jungen
Menschen Wissen vermitteln möchte.
Bei den gegenwärtigen Stellvertretungen habe ich
trotz Corona gemerkt, dass ich das Richtige tue.»

Christina Frank (Pflegefachfrau/Paar-und Familienberaterin, l.) und Tina Spörri (Sachbearbeiterin)
Christina: «Ich bin diplomierte Pflegefachfrau und habe diesen Beruf gewählt, weil ich immer in
irgendeiner Form den Menschen helfen wollte. Weiter habe ich mich als Familien- und Paartherapeutin
ausbilden lassen, mich interessiert vor allem das Paar-Konstrukt.»
Tina: «Vor Jahren habe ich Zahnarztgehilfin gelernt, weil mir dieser Beruf gefallen hat. Weil ich mich
weiterbilden wollte, habe ich noch das KV gemacht. Heute arbeite ich als Sachbearbeiterin. Ich würde
heute das Gleiche wählen.»