
Eigentlich meidet Katharina Locher das Rampenlicht. Obwohl sie derzeit Interviews am Laufmeter gibt. Dem Bärnerbär verrät die Bernerin so einiges und sagt klar, worüber sie nicht sprechen will.
Katharina Locher, da ist man schwanger, moderiert eine Gartenshow und schon stürzen sich alle Medien auf einen!
(schmunzelt) Das ist doch toll! Aber bloss deswegen mache ich das ja alles nicht. Nur, es gehört halt dazu, wenn man eine neue Sendung lanciert und es freut mich ja auch, wenn die Berichte dann so positiv ausfallen.
Stimmt: Über Sie liest man praktisch nichts Negatives.
Ich polarisiere kaum, das mag sein. Aber ich finde, ich bin halt auch keine gar nicht eine so aussergewöhnlich spannende Person.
Tönt fast ein bisschen langweilig.
Es gibt einfach nicht so viel Persönliches, was ich mit der Öffentlichkeit teilen möchte. Aber meine Gartenleidenschaft, die teile ich gerne – und da kommt unsere neue Sendung «Hinter den Hecken» gerade richtig. SRF hat vor einiger Zeit eine Ausschreibung für eine Gartensendung gemacht, es wurden mehrere Projekte eingereicht und irgendwann kam dann die Anfrage, ob ich die Moderation übernehmen würde – da habe ich natürlich sofort Ja gesagt.
Warum?
Weil Gartenarbeit einfach gut tut! Es erdet mich total, wenn ich jäte oder etwas ernten und zum Beispiel zu Konfi verarbeiten kann. Und offenbar geht das ja ganz vielen Leuten so in der Schweiz, Gärtnern boomt gewaltig und es bereitet den Leuten Freude. Das teile ich gerne mit der Öffentlichkeit.
Was würden Sie denn nie tun oder erzählen?
Vieles. Meinen Freund und meine Partnerschaft möchte ich nicht thematisieren, das ist tabu. Genauso wie Bikini-Fotos oder andere intime Details meines Lebens. Ich versuche sehr strikt zwischen Privatem und Beruflichem zu trennen. Klar, ich trage das Herz auf der Zunge und denke, wer mein Vertrauen gewinnt, könnte wohl ziemlich viel aus mir rauskitzeln. Aber man muss nicht jedes Detail von mir wissen, und andere Menschen geben wirklich mehr her.
Nun sind Sie aber allzu bescheiden.
Ich glaube einfach, dass andere Menschen spannendere Geschichten zu erzählen haben und das auch möchten.
Sie meinten im Vorfeld des Interviews, Sie möchten sich nicht allzu sehr über Ihre Schwangerschaft äussern. Reden wir trotzdem kurz darüber. Hatten Sie Morgenübelkeit?
Ja, aber in einem normalen Rahmen. Ich hatte bisher zum Glück eine sehr problemlose Schwangerschaft. Mir war drei Monate lang schlecht, drei Monate lang war es gut, die noch folgenden, letzten drei Monate … mal schauen.
Lassen Sie mich raten: Sie wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, wollen es aber nicht verraten.
Genauso ist es! Meine Mutter möchte es auf keinen Fall wissen. Also haben mein Freund und ich beschlossen, das ganz für uns zu behalten. Ich möchte so auch Gender-Geschenke verhindern.
Damit, falls es ein Mädchen wird, es dann mit einer Eisenbahn statt mit Puppen spielen kann?
Falls es ein Mädchen sein sollte, müsste es natürlich nicht mit einer Eisenbahn spielen, es soll einfach selbst entscheiden, wofür es sich interessiert. Aber falls es etwas gender-Atypisches haben will, soll es das haben. Nur: Ich kaufe nicht im Vornherein Mäscheli oder ein Fussball-Liibli. Aber ich gebe zu, dass ich wohl schon jetzt gender-spezifisch mit dem Kind rede, davor bin ich nicht gefeit.
Sie posten immer wieder Bilder von Bern, so wie kürzlich von der Kornhausbrücke. Sind Sie noch nicht bei Ihrem Arbeitgeber in Zürich angekommen?
Natürlich bin ich angekommen, nach sieben Jahren! Aber ich wohne halt in Bern. Ich habe zwar im Moment noch ein Zimmer in Zürich, aber ich habe noch nie ein Wochenende dort verbracht. Nicht, dass ich Zürich doof fände, aber in Bern bin ich einfach zuhause. Es ist allein schon wohltuend, wenn ich mit dem Zug in Bern einfahre, unten die Aare sehe … und so habe ich auch eine grosse räumliche und zeitliche Distanz zwischen Arbeit und Privatleben.
Pendeln ist aber auf Dauer sehr anstrengend.
Ich würde viel dafür geben, dass das Schweizer Fernsehen in Bern wäre. Aber das ist nun mal nicht so, das war von Anfang an klar. Und wenn ich nicht in Zürich wohnen möchte, bedeutet das halt: pendeln.
Ihr Lieblingsplatz in Bern?
Die Aare, wo auch immer. Am liebsten wohl in der Lorraine.
Ihr Lieblings-Berner?
Ganz klar mein Freund!
Zum Schluss: Welche Sendung würden Sie am liebsten moderieren?
Ohne Witz: Ich habe immer gesagt, dass ich gerne mal eine Gartensendung präsentieren würde. Und ich finde «Schweiz aktuell» wirklich grossartig. Die Inhalte, die Aussenmoderationen, die Live-Schaltungen, also bin ich am richtigen Ort…
Und eine grosse Samstagabend-Show im Stil von «Happy Day» oder «Darf ich bitten?»
Nein, das wäre nichts für mich. Ich gehöre in die News.
Yves Schott