Homeoffice, geschlossene Fitnesscenter und viel Zeit für ein Apéro: Die letzten Monate waren quasi dazu prädestiniert, sich etwas mehr Speck auf den Rippen ansetzen zu lassen. Wirklich? Der Bärnerbär hat auf den Gassen nachgefragt. Die Resultate überraschen etwas: Natürlich gab es manche, die es sich bei einem Glas Wein sowie einem feinen Essen gutgehen liessen und das eine oder andere Kilo zugenommen haben. Ein grösserer Teil der Befragten beteuert jedoch, sich während der Corona-Krise sogar mehr bewegt zu haben. Mehr Sport und das sehr häufig draussen in der Natur. Beeindruckend, diese fitte Hauptstadt.
Fotos/Umfrage: Franzisca Ellenberger

Diana Friedlein
(Altenpflegerin, 42),
Zofingen
«Ich habe genug
Bewegung in meinem
Job und so ausreichend
meine tägliche Portion
Sport! Fitnesscenter
sind nichts für mich.»

Andrea Dudli (47) mit Ehemann Daniel (48), beide
kaufmännische Angestellte aus Bern
Andrea Dudli: «Ich habe vier Kilo zugelegt, da ich mich viel
zu wenig bewegt habe. Die Fitnesscenter waren zu und das
Homeoffice hat sicher auch dazu beigetragen.»
Daniel Dudli: «Ich koche halt so fein ... (lacht) Mit dem
Gewicht habe ich kein Problem, da ich auch zuhause meine
Übungen sowie Liegestütze mache und viel Velo fahre.»

Jorge Marin (Justizbeamter, 38), Luzern und Leandra
Hautle (Sekundarlehrerin, 33), Bern
Jorge Marin: «Als ehemaliger Fitnessinstructor hatte
ich die Motivation zu trainieren vor einem Jahr komplett
verloren. Auch habe ich mich weniger gut ernährt
und so um vier Kilo zugenommen.»
Leandra Hautle: «Letztes Jahr habe ich in Mexiko-Stadt
gelebt. Es war gar nichts mehr los. Sogar die Parks und
Nationalparks waren zu. Ich habe wohl eher an
Muskulatur eingebüsst.»

Marilyne Rupp (Disponentin, 32) und Simon Käsermann
(Fachverantwortlicher für Fahrgastinformationen, 33), Wabern
Marilyne Rupp: «Ich bringe eher weniger auf die Waage, da ich mich mehr
bewegt habe beim Jogging, Spazieren und Velofahren.»
Simon Käsermannr: «Mir geht es genau gleich. Wir haben viel
zusammen unternommen.»

Susanne Röthlisberger (Verwaltungssachbearbeiterin, 49)
mit Ehemann Joël (Aussendienstmitarbeiter, 55), Freiburg
Susanne Röthlisberger: «Ich habe eher abgenommen,
da ich vom Homeoffice profitiert, mich mehr bewegt
und Sport getrieben habe.»
Joël Röthlisberger: «Die Atmosphäre rund um Corona
hat mich total gestresst und ich habe mich sehr um die
Jugend gesorgt. Meine drei angegessenen Kilos sind
nun aber wieder weg.»

Manfred Zaugg
(Briefträger, 62)
mit Ehefrau
Marianne (Kinderbetreuerin, 60) und
Enkelin Cheyenne
(Schülerin, 9),
Münsingen
Manfred Zaugg:
«Ich habe immer
gearbeitet und
hatte kein Homeoffice. Darum war
ich auch immer in
Bewegung.»
Marianne Zaugg:
«Ich hatte schon
vor Corona genügend Speck. Das
hat mich resistenter gemacht und
gut durch diese
Zeit gebracht.»

Sajadi Ari
(Informatiker, 29),
Bümpliz
«Ich habe überhaupt
nicht zugenommen.
Zuhause mache ich
regelmässig Übungen
mit dem eigenen
Körpergewicht.»

Beatrice Dürrenmatt (Product Manager, 54), Thun und
Geri Eicher (Dekorationsgestalter, 56), Steffisburg
Beatrice Dürrenmatt «Beim ersten Lockdown habe ich eher abgenommen, da ich
oft draussen war. Während des zweiten Lockdowns habe ich es mir gutgehen
lassen und auch mehr Alkohol getrunken. Da hatte ich etwas zugenommen.»
Geri Eicher «Als Selbstständiger habe ich mich nicht mehr so viel bewegt, da die
Events wegfielen. Darum habe ich ungefähr sechs, sieben Kilo zugenommen.»

Corina Hiltbrunner (Pflegefachfrau, 56) mit Ehemann
Peter (Allrounder, 62), Bonaduz
Corina Hiltbrunner: «Ich habe keinen Speck angesetzt.
Ich fahre täglich 12 Kilometer mit dem E-Bike zur Arbeit
und trainiere jeden Tag auf dem Trampolin. Zudem habe
ich einen Garten und bin häufig draussen.»
Peter Hiltbrunner: «Auch ich habe viel Bewegung in meinem Job, gehe langlaufen, fischen und mache Spinning.»

Marcel Hiltbrunner (Pflegefachmann, 32), Köniz und
Sonja Röösli (Expertin Intensivpflege, 28), Thun
Marcel Hiltbrunner: «Wir haben beide kein Problem mit dem Gewicht. Beruflich
bin ich viel auf den Beinen und verbringe meine Freizeit vorwiegend draussen
beim Wandern in den Bergen oder mit dem Velo.»
Sonja Röösli: «Mich hält mein Beruf auf Trab und als Ausgleich treibe ich
viel Sport. Ich jogge, fahre Velo, gehe wandern und treibe Fitness auf
dem Trampolin.»