Nach sieben Spielen ohne Sieg hat es am Samstag endlich wieder geklappt: YB schlägt Servette mit 3:1. Dennoch: Der Noch-Meister steckt in der Krise, liegt 19 (!) Punkte hinter dem designierten Meister FC Zürich. Woran liegts? Für viele liegt der Grund in der nicht enden wollenden Verletzungsserie. Andere sehen ein Mentalitätsproblem: «Das Problem bei YB ist klar: Herzblut und Engagement fehlen!» Manche lässt YB völlig kalt, etwa, weil sie Dortmund-Fan sind. Wobei auch der BVB seine Meisterträume seit kurzem begraben muss …
Fotos/Umfrage: Ueli Hiltpold

Claudia Butta (Bern/32/Notarin) und Marc Dietschi (Bern/41/Betriebsökonom) mit Hund Pitsch.
Marc Dietschi begeistert sich für Kampfsport und Kampfkunst und gar nicht für Fussball. «Nach diesem Hattrick sind sie in ein Loch gefallen. Ich kann es nicht beschreiben. Ja ich bin auch sehr erstaunt und kann nicht genau sagen, was bei YB los ist. Aber mein Urvertrauen in YB, wie es schon «gäng immer» war bleibt» sagt Claudia Butta.

Markus (Jaberg/47/Sanitärinstallateur).
«Ich weiss wirklich nicht was mit YB los sein sollte. Ich habe keine Ahnung von Fussball und es interessiert mich auch nicht sonderlich».

Aira (20/Studentin).
«Mir ist eigentlich ziemlich egal, was mit YB los ist und auf welchem Tabellenplatz YB steht. Mein Herz schlägt für die Bundesliga und mein Herzblut ist bei BVB Dortmund».

Rinaldo (51) und Ferjal 41) Passante (Bern/Inhaber passo per passo).
«Das Problem bei YB ist klipp und klar. Herzblut und Engagement fehlen. Der Kampf bis zur letzten Spielsekunde fehlt. Und dann natürlich als Hauptproblem die Führung, welche die guten Spieler nicht halten kann (will)» sagt Rinaldo Passante und würde alle alten Spieler wieder zurückkaufen, wenn er könnte, wie er möchte.

Nils Dietrich (Leipzig/38/Ingenieur) mit Sohn Laurin.
«YB sollte sich einmal einige Dinge bei RB Leipzig anschauen. Vielleicht kann man ja etwas Gutes von. dort mitnehmen» meint Nils Dietrich, der momentan auf Elternzeit in Bern lebt, eingefleischter RB Leipzig Fan ist und Bundesliga schaut.

Marc Aeschlimann (Bern/37/dipl. Anästhesieexperte).
«Das ist eine gute Frage (lacht). Mit der Champions League hatte YB eine harte Vorrunde, dann hatten sie wichtige Abgänge, viel Verletzungspech … und, ein neuer Trainer, der in meinen Augen nicht wirklich der Richtige in dieser Situation war. ABER wir sind immer noch 3!».

Ramuné Meskauskaité (Biel/33/Restaurantgerantin).
Philosophisch antwortet Ramuné: «Es ist im Sport wie im richtigen Leben. Manchmal hat man lange gute Zeiten und dann kommen ein oder mehrere Rückschläge. Aber muss man immer erster sein, an der Spitze stehen? Es gibt wichtigeres.»

Daniel Neufelder (Hinterkappelen/17/Gymnasiast).
«Ich habe wirklich null Ahnung von Fussball. Weil ich halt in Bern wohne, kenne ich YB einfach. Aber so wie ich gelesen habe ist es ähnlich wie beim SCB.» Als Verantwortlicher würde er aber einen Neustart machen und viel Zeit für den Neuaufbau einplanen.

Eduard Schmitter (Ostermundigen/79/Rentner) mit Enkelin Fabienne Schmitter (Aefligen/19/Detailhandelsfachfrau).
Wenn Eduard Schmitter das Zaubermittel in aus dem Hut holen könnte wäre YB an der Spitze. «Es ist viel zu kommerziell. Die guten Spieler gehen, wollen eine Stufe weiterkommen und bei YB bleibt, was halt so bleibt. Natürlich neue Spieler kommen hinzu; aber bis das Ensemble wieder funktioniert, einen Zusammenhalt hat…».

Anouk Kofinas (Sigriswil/16/Schülerin) und Tim Barrot (Unterseen/16/Schüler).
Fussball ist so gar nicht Tims Sache darum antwortet Anouk: «Dass der FC Zürich vor YB an der Tabellenspitze steht ist schon peinlich. Offensichtlich ist YB in einer Downphase».

Lionel Brodbeck (Burgdorf/19/Zivildienstleistender).
Ganz genau sagen kann auch Lionel Brodbeck nicht, was in dieser Saison mit YB los ist. «Die nicht mehr enden wollende Verletzungsliste von YB ist sicher ein Hauptgrund. Dann kommt noch vieles anderes dazu». Trotzdem verfolgt er regelmässig den Schweizer Fussball und schaut sich die Ergebnisse an.

Rosana Baumann (Bern/23/MPA).
Obwohl Rosana Baumann als MPA letztes Jahr beim Teamarzt von YB gearbeitet hat und darum auch einmal ein Spiel auf Einladung verfolgte, liegen die ihre Interessen nicht wirklich beim Fussball und darum auch nicht bei YB. «Gute Konzerte und gute Musik interessieren mich mehr».