Erdöl und Gas werden teurer, die amtliche Liegenschaftsbewertung führt zu höheren Steuern und auch die Inflation und die Hypothekarzinsen steigen an.

An der Generalversammlung des HEV Bern und Umgebung am vorletzten Montag im Kursaal Bern schätzen die Mitglieder neben dem Abendessen und dem Austausch insbesondere die Einschätzung der aktuellen Lage durch den Vorstand. Präsident Adrian Haas, Vizepräsident Bernhard Eicher und Sekretär Lukas Manuel Herren führen bei über 400 stimmberechtigten Mitgliedern und über 800 Anwesenden gewohnt ruhig durch die GV. Dabei können sie für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn von fast 19000 Franken ausweisen. Allerdings sind die Zeiten für die Hauseigentümer:innen auch im Grossraum Bern unruhiger, als dies die stets einstimmige Annahme sämtlicher Anträge an der GV suggeriert. So ist die im Jahr 2020 begonnene, allgemeine Neubewertung der Grundstücke – die AN20 – durch die kantonale Steuerverwaltung noch nicht abgeschlossen, zahlreiche Einsprachen sind hängig und die Interpretation des diesbezüglichen Bundesgerichtsentscheids lässt Fragen offen. Der vom Kanton Bern verwendete Zielmedian von 70 Prozent der Verkehrswerte bezeichnete das Bundesgericht als zu tief. Deshalb wird irgendwann eine erneute Neubewertung erfolgen. Sorgen bereiten den Mitgliedern des HEV Bern und Umgebung auch die wegen des Kriegs in der Ukraine stark ansteigenden Erdöl- und Erdgaspreise sowie die für Schweizer Verhältnisse hohe Inflation von gegenwärtig 2,5 Prozent. Die ansteigenden Zinsen, die auch die Hypothekarzinsen in die Höhe treiben, liegen ihnen ebenfalls auf dem Magen. Deshalb führt der Vorstand dieses Jahr eine «GV plus» durch: Der scheidende Vizepräsident Bernhard Eicher – aus beruflichen Gründen will er nach neun Jahren Tätigkeit im Vorstand und sechs Jahren als Vizepräsident im Immobilienbereich fortan unabhängig sein – hält, nachdem er für sein Engagement den verdienten Applaus erhält, einen Vortrag. Dabei erörtert er wesentliche Faktoren, die rund um das Spannungsfeld der Inflation die Immobilien betreffen (siehe Kasten). Adrian Haas wiederum erwähnt für die Hauseigentümer:innen erfreuliche politische Entwicklungen. «Der Berner Regierungsrat bleibt auch dank unserer Unterstützung für die neue Regierungsrätin Astrid Bärtschi bürgerlich dominiert; und der Grosse Rat hat die unsägliche Forderung einer Solardachpflicht zum Glück abgelehnt, wenn auch knapp.»

Fotos: Alexandra Schürch
Text: dr Dieser Beitrag wurde von der Abteilung Commercial Content erstellt.