Gesetze und Auflagen, wo man hinsieht. Doch diesem Trend soll in Zukunft vermehrt ein Riegel geschoben werden.
Stopp dem Regulierungswahn! Unter diesem Motto stand der «5 vor 12»-Anlass am vergangenen Dienstag im Berner Rathaus, den die Stiftung StrategieDialog21 und der Swiss Venture Club organisiert hatten. Drei Finalisten, die sich für schlaue Deregulierung einsetzen, standen zur Wahl – der Preis ging an Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. Er überzeugte das Publikum mit seiner Idee, Pop-up-Lizenzen für Zwischennutzungen vergeben zu können. Beispiel: Gebäude, die bald abgerissen werden, aber leerstehen, sollen von Studenten als Wohnungen benutzt werden dürfen. Ein interessantes Projekt, das zeigt: Dank kluger Köpfe ist es erst 5 vor, und nicht schon 5 nach 12.
«Was mich aufregt, ist, dass viele Prozesse nicht schlau gestaltet sind»
«5 vor 12»-Gewinner und jf-Präsident Andri Silberschmidt über seinen Regulierungs-Ärger.
Wir gratulieren zum Gewinn der Uhr! Ein schönes Geschenk haben Sie da erhalten.
Ja, weil man sich für Deregulierungen sonst eigentlich kaum beliebt macht. Schliesslich gibt es ja für Regulierungen häufig einen vorgeschobenen Grund, warum sie existieren.
Ihr Projekt für Pop-up-Lizenzen als Zwischennutzungen dürfte dem Vorstoss im Zürcher Stadtparlament neuen Schub verleihen.
Das Gute daran ist, dass man die Idee kopieren und in anderen Städten anwenden kann. Wenn ich nun dafür prämiert werde, steigt die Chance, damit andernorts ebenfalls erfolgreich zu sein.
Welche Regulierung stört Sie eigentlich am meisten?
Was mich fast noch mehr aufregt, ist, dass viele Prozesse teilweise nicht schlau gestaltet sind. Störend ist in dem Sinne, dass häufig auf klassischem Weg Bewilligungen eingeholt werden müssen, obwohl es in der Praxis viel einfacher vonstatten ginge.
Fotos: Alexandra Schürch
Text: ys