Ein Hoch auf den Aareschwumm

Der Aareschwumm gehört zum Sommer wie das Bundeshaus zum Stadtbild. In der Aare kühlt sich vom Schüler bis zum Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (fast) jeder ab. «Die Musik der Kiesel, wenn man die Ohren unter Wasser hat; das Naturerlebnis im wilden Wasser, die Möglichkeit, einfach in den Fluss zu springen – das macht das Lebensgefühl aus. Ein Aareschwumm ist zehn Mal erfrischender als eine Dusche und viel entspannender als irgendetwas anderes.» So beschreibt Stapi Alec von Graffenried, was ihm der Aareschwumm bedeutet. Im Sommer, wenn das Hemd am Sessel klebt, sehne er sich nach der Abkühlung. «Wenn es geht, fahre ich zwischen zwei Terminen an die Aare und springe rasch rein, am liebsten mehrmals täglich.» So wie an diesem Tag: Er schwingt sich aufs Velo, fährt in die Nähe des Marzili, nimmt einen Aareschwumm und sitzt dann mit noch nassen Haaren der franzö- sischen Botschafterin bei einem «Diner» gegenüber. «Im Sommer habe ich immer die Badehose in der Aktentasche.» Die Aare-Guru-App zeigt frische 15,1 Grad an, «nume für Herti» warnt die App. Dem Stapi ists egal: Er gehe bei jeder Temperatur in die Aare. «Im Dezember bei ‹jeder Rappen zählt› DER STAPI UND DIE AARE Ein Hoch auf den Aareschwumm Anekdoten von Alexander Tschäppät «Erfrischender als eine Dusche»: Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried ist begeisterter Aareschwimmer. Fotos: Andreas von Gunten war sie mal nur 4,5 Grad.» Wichtiger für die Motivation sei die Lufttemperatur, «deshalb trifft man mich eigentlich erst ab Frühling in der Aare an». Das Zibeleschwümme am Zibelemärit lässt er aber seit 15 Jahren nie aus. Sein liebster Ort befindet sich in der Elfenau nahe seines Wohnorts im Murifeld. Meist entscheide er sich spontan und schwimme daher oft alleine. «Bisher ist noch kein Bürger an meiner Seite aufgetaucht und wollte mit mir diskutieren. Das passiert eher beim Ein- oder Ausstieg.» Ob er die französische Botschafterin auf einen Schwumm einlädt? «Das wäre eine Überlegung wert! Mit der ehemaligen US-Botschafterin Suzy LeVine war ich schon in der Aare schwimmen, sie war ein Aare-Fan.» Wenn er alleine unterwegs sei, achte er darauf, dass Passanten sich in der Nähe befänden. «Die Aare kann gefährlich sein, schreiben Sie das bitte auch.» Weiter sei es wichtig, sich gut «anzunetzen» und nicht sofort ins kalte Wasser zu springen. «Und beim Posieren für Fotos den Bauch einziehen.» Das sieht nicht nur der amtierende Stapi so, sondern auch der Alt-Stapi Alex Tschäppät.

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