Das klassische Geschenk unter dem Tannenbaum? Gibt es noch, ja. Und doch hat ein Umdenken eingesetzt – jedenfalls wenn es nach den Leuten geht, die der Bärnerbär letzte Woche in Berns Gassen befragt hat. Wer schenkt, macht sich zuvor Gedanken zur Nachhaltigkeit des Präsents. Andere hingegen verzichten komplett auf materielle Dinge. «Ich wünsche mir wieder mehr Normalität und weniger Stress auf der Welt», sagt zum Beispiel Adrian Bürgler. Und Mirjam Dahinden meint: «Wir schenken uns in der Familie Zeit.» Lesen Sie auch, welche speziellen Geschenke unseren Befragten in Erinnerung geblieben sind.
Fotos/Umfrage: Alexandra Schürch

Niklaus Talman (55, Schauspieler/Regiesseur) und
Laila Talman (19, Praktikantin ZID), beide aus Ueberstorf
Niklaus Talman: «Meiner Familie erfülle ich ihre Wünsche zu Weihnachten. Ich wünsche mir, gemäss Ödön von Horváth, Glaube, Liebe, Hoffnung. Die schönsten Geschenke habe ich von meinen Kindern und meiner Frau erhalten.»
Laila Talman: «Zum Teil mache ich die Geschenke selber, schreibe und zeichne Karten. Ich wünsche mir zu Weihnachten Frieden. Als kleines Kind habe ich einen grossen Playmobil-Zoo erhalten, das ist mir in Erinnerung geblieben.»

Norina Weiler (49, Studentin/
Fotografin), lebt in Berlin
«Es kommt darauf an, wen ich
beschenke, meine Teenagerkinder etwa haben Freude an technischen Geräten.
Ich selber wünsche mir nachhaltige Geschenke, ich möchte keine
unnötigen Sachen erhalten und keine unnötigen Sachen schenken. Ich möchte Weihnachten ohne Ansprüche und ohne Erwartungen erleben.»

Adrian Bürgler (42, Anlage- und
Apparatebauer) aus Beckenried
«Wir schenken in der Familie
nichts, wir verbringen lieber Zeit
zusammen und essen gemeinsam. Mein Göttibueb bekommt sicher
etwas. Ich wünsche mir wieder
mehr Normalität und weniger Stress
auf der Welt. Als Kind waren die Legos das grösste Geschenk
zu Weihnachten.»

Mirjam Dahinden (35, Bankkauffrau)
aus Schüpfheim
«Wir schenken uns in der Familie
Zeit, machen Ausflüge oder gehen fein essen. Die Kinder bekommen
einen Adventskalender mit
Sachen drin und an Weihnachten
gibt es dann ein kleineres Geschenk. Ich wünsche mir gute Gesundheit
und Zufriedenheit.»

Noemi Taccoz (24, Kauffrau, l.) und
Annina Zerzuben (23, Kauffrau), beide aus Visp
Noemi Taccoz: «Ich schenke verschiedene Sachen zu
Weihnachten, Gutscheine oder Pflegeprodukte. Ich bin
eigentlich wunschlos glücklich. Ein Highlight als Kind war eine Schminkpuppe, die ich mir gewünscht hatte.»
Annina Zerbuben: «Ich schenke allerlei Verschiedenes,
die Geschenke habe ich noch nicht beisammen. Eigentlich hat man ja alles, aber ein paar UGG-Schuhe wünsche
ich mir schon. Ein speziell schönes Weihnachtsgeschenk
von früher war unser Hund.»

Cornelia Imboden (44,
Sachbearbeiterin) aus Brig
«Ich mache die Weihnachtsgeschenke gerne selber und arbeite gerne
kreativ mit Holz, Ton oder Stoff.
Ich wünsche mir Dinge, die man nicht
kaufen kann wie etwa Zufriedenheit
und Glück.»

Romana Zumbühl (56, Gewinnerin SRF-Landfrauenküche 2013, l.) und Seline Matter (28, Drogistin/Dozentin
Heilpflanzenschule Brunnmatthof), beide aus Altbüron
Romana Zumbühl: «Ich finde es immer schön, Gutscheine aus der Region zu verschenken. Als Tradition gehen
wir am 8. Dezember zum Lädele und Weihnachtsgeschenke kaufen stets nach Bern.»
Seline Matter: «Mir ist es wichtig, Sachen zu schenken, die man brauchen kann, also keine Staubfänger. Ich schenke auch nicht aus Prinzip oder jedes Jahr, sondern ich schaue, was sich gerade ergibt. Schenken sollte mit Freude verbunden sein.»