Die Schweiz, ein einig Volk von Pendlerinnen und Pendlern. Die meisten bewältigen ihren Arbeitsweg, das zeigt die Bärnerbär-Strassenumfrage, mit dem ÖV. Doch ist die Busfahrt oder die Reise mit dem Zug Fluch oder Segen? Viele ertragen ihr Pendler-Schicksal mit der nötigen Gelassenheit. Aber nur, wenn die Transportmittel nicht überfüllt sind. Ist der Arbeitsweg nicht allzu lang, greifen manche in der wärmeren Jahreszeit zum Velo. Ebenfalls auffällig: Das Homeoffice hat sich bei nicht wenigen Befragten dauerhaft durchgesetzt.
Fotos/Umfrage: Franzisca Ellenberger

Markus Kunz (41), Ueberstorf «Ich pendle vorwiegend mit dem Roller nach Bern ins Regionalgefängnis zur Arbeit. Im Winter, wenn es Schnee hat, habe ich den ÖV als Plan B. Da ich Schicht arbeite, fährt mich dann meine Frau nach Flamatt zum Bahnhof, denn es hat bei uns nur zu Stosszeiten eine Verbindung mit dem Postauto.»

Markus Isch (Administrativer Angestellter, 50), Köniz «Ich pendle gern und freiwiMarkus Isch (Administrativer Angestellter, 50), Köniz «Ich pendle gern und freiwillig mit dem Bus in die Länggasse an die Uni. Man ist noch nicht voll im Tagesablauf drin und kann etwas anderes machen wie lesen oder WhatsappNachrichten checken.»llig mit dem Bus in die Länggasse an die Uni. Man ist noch nicht voll im Tagesablauf drin und kann etwas anderes machen wie lesen oder Whatsapp Nachrichten checken.»

Sabine Scherer (Studentin, 18), Ins «Ich gehe jeden Tag nach Bern an die Uni. Ich würde gern näher bei der Stadt wohnen. Denn ich habe sehr wenige Zugverbindungen. Während des Lockdowns habe ich von zuhause aus studiert und zwei Stunden pro Tag an Zeit gewonnen. Generell finde ich es schon cool, an die Uni zu gehen und Kontakte zu haben.»

Megan Räz (Studentin, 18), Busswil «Ich pendle jeden Tag nach Bern und gehe an die Uni. Als Neufahrerin würde ich nicht nach Bern mit dem Auto fahren. Es ist alles so unübersichtlich. Mit dem Zug ist es viel praktischer und es hat etwas Entspanntes. Ich höre Musik, lese oder schaue einfach raus.»

Dominique Gilgen (Vermögensverwaltung, 37) mit Sohn Jo (3), Bremgarten «Ich fahre mit dem Bus zur Arbeit, im Sommer mit dem Velo. Es ist ein kurzer Weg. Ich bin froh darüber, ist der Pendelweg nicht länger. Ich war im Homeoffice, aber das war schon vorher so – für zwei, drei Tage. Jetzt haben wir noch ein bisschen mehr Flexibilität.»

Anja Messer (Berufsmatura Wirtschaft, 20), Zauggenried «Von Montag bis Donnerstag fahre ich mit der BLS zur Schule. Ich finde Pendeln sehr angenehm. Ich kann morgens entspannt Musik hören. Denn im Gegensatz zum Auto fahren muss man sich nicht gross etwas dabei überlegen.»

Carmen Journeaux (Studentin, 18), Altdorf «Ein- bis zweimal pro Woche fahre ich mit dem Zug nach Bern an die Uni. Ich pendle gern und finde es cool. Man ist nicht immer am selben Ort und trifft immer wieder neue Leute. Mit der SBB ist es schon komfortabel.»

Melanie Glättli (Scientific Coordinator, 47), Lausanne «Ich arbeite in Bern in der klinischen Forschung und fahre regelmässig mit dem Zug zur Arbeit. Manchmal pendle ich gern, manchmal nicht. Ich habe ein GA. Das ist schon ein Vorteil. Man kann einfach einsteigen. Ich war im Homeoffice. Das hat gut funktioniert. Zu 50 Prozent haben wir das so beibehalten. Das ist angenehm.»

Marla Wenger (Schülerin, 13), Grellingen BL «Von meinem Wohnort fahre ich mit dem Zug nach Laufen zur Schule. Ich pendle nur gerne, wenn es nicht zu viele Leute im Zug hat.»