
Erneuter Triumph für Luca Hänni! Der Sieger von «Dance Dance Dance» sprach mit dem Bärnerbär im Kursaal über seinen Erfolg und sein Leben.
Bärnerbär: Gratulation! Fünf Jahre nach IhremTriumph bei «Deutschland sucht den Superstar» siegten Sie am Freitag auch bei «Dance Dance Dance». Wir sind stolz, kommt der Titel dank Ihnen ins Bärnerbär-Land. Was bedeutet Ihnen der erneute Erfolg auf der ganz grossen Bühne in Deutschland?
Luca Hänni: Sehr viel. Das ist eine grosse Kiste! Vor allem bin ich froh, weil ich mir vor und während der Show selber etwas beweisen konnte.
Meinen Sie die Tatsache, dass Sie mit der Zusage zur Show gezögert haben?
Ja. Ehrlich gesagt hätte ich vor einem halben Jahr nicht zu träumen gewagt, bei «Dance Dance Dance» zu siegen. Als ich angefragt wurde, zögerte ich. Ich fühlte mich als Tänzer zu wenig gut und fürchtete mich davor, peinliche Darbietungen zu zeigen und früh auszuscheiden. Dies hätte mir auch als Sänger geschadet. Denn mein Name ist ja meine Marke. Ich hatte auch viel zu verlieren.
Weshalb haben Sie trotz Zweifeln zugesagt?
Ich wusste, dass dies eine grosse Chance für mich ist. Eine vorzügliche Tanzausbildung kombiniert mit einer hervorragenden TV-Präsenz gibt es sonst wohl nirgends.
Sind Sie überrascht, dass Sie innert so kurzer Zeit zu einem derart guten Tänzer wurden?
Danke für die Blumen! Ich wusste, dass ich dank der intensiven Schulung sicherlich grosse Fortschritte erzielen werde. Zudem durfte ich auf mein Taktgefühl vertrauen. Dieses hat mir dann auch enorm geholfen. Das Schönste aber war: Ich merkte relativ rasch, dass die Bewegung auch in mir steckt. Ich durfte mir bald selber sagen: «Yeahh, ich kann auch tanzen. Auch das bin ich!» Dennoch bin ich noch immer etwas überrascht, ja.
Wie wertvoll ist das neu erlernte Tanzkönnen für Sie?
Ich bin und bleibe vor allem Musiker. Dank dem Tanz bin ich in meinen Auftritten künftig noch vielseitiger und dynamischer. Die Moves verstärken meine Botschaften und die Emotionen, die ich vermitteln will. Das gilt auch für die Musik-Clips.
Hatten Sie während dem Camp überhaupt noch Zeit für Ihre Musik?
Ja, aber nur an den Wochenenden. Meistens flogen wir nach Bern oder nach Schweden um an unserer neuen Single «Powder» zu arbeiten. Ich konnte und wollte ja nicht während mehreren Monaten meine Musik vernachlässigen.
Bern und Schweden? Weshalb diese Kombination?
In Bern arbeite ich schon lange mit dem Produzenten Ben Mühlethaler zusammen. Gemeinsam haben Ben und ich bereits gegen zehn Songs geschrieben. Er hat in der Altstadt zudem ein tolles und gut gelegenes Studio. Wenn wir dort proben, stören wir keine Anwohner. In Schweden wiederum arbeite ich in Stockholm mit Erik Wigelius.
Ist Ihre neue Single «Powder» eine Berner Produktion?
Ja und nein. Ich bin in Bern geboren, in der Nähe von Thun aufgewachsen und seit drei Jahren in der Agglomeration Bern. Aufgenommen haben wir die Single mit Erik in Schweden. Mit Ben habe ich selbstverständlich auch einige tolle Songs in der Pipeline. Der nächste hier in Bern produzierte Song folgt schon bald. Versprochen!
Weshalb der Titel «Powder»?
Die Single ist für mich wie ein Befreiungsschlag. Als ich 2012 «Deutschland sucht den Superstar gewann» war ich gerade mal 17-jährig. Klar kam ich dann auch mit Menschen in Kontakt, die es nicht nur gut mit mir meinten und mich ausnutzten. Ich war damals schlicht zu gutgläubig. Im Song «Powder» lasse ich meine schlechten Erfahrungen zu Staub zerfallen und lasse sie während dem Vorwärtsgehen mit einem Lächeln im Gesicht hinter mir. Ich habe aus den Schwierigkeiten gelernt, verarbeitet, vergeben und verziehen.
Sie leben seit sieben Jahren mit Ihrer Freundin Tamara zusammen? Was ist das Geheimnis eurer Beziehung?
Wir lieben uns über alles und unterstützen uns zu 100 Prozent. Jeder von uns kann sein Ding durchziehen und geniesst dabei die volle Rückendeckung des Partners. Das ist für mich enorm wichtig! Die jobbedingte zwischenzeitliche Distanz ist dennoch nicht immer einfach. Wir schätzen die Zeit umso mehr, wenn wir zusammen sein können. Tamara arbeitet in Bern. Dank der gemeinsamen Wohnung haben wir eine tolle Homebase. Das ist enorm wichtig.
Dominik Rothenbühler