Scb Hornussen R14 5048

Nouss und Ries statt Puck und Goal

Dass sie mit Puck und Stock umzugehen wissen, versteht sich für Eishockey-Profis. Doch die SCB-Cracks sind vielseitig begabt. Auch mit Stecken und Träf kennen sie nur wenig Probleme.

Am vergangenen Freitag war es endlich so weit. Die SCB-Spieler kamen zu Fuss von der PostFinance Arena auf die Kleine Allmend, nicht gerade im Gänsemarsch, aber doch angeführt von den Routiniers Simon Moser und Ramon Untersander. Nachdem Rolf Leuenberger, einer der Langschläger der HC Beundenfeld – sein Hobby: Eishockey –, die aufmerksame Zuhörerschaft in die wichtigsten Regeln des Sports eingeweiht und auch einen Blick zurück in die Geschichte des Hornussens gewagt hatte, ging es für die SCB-Akteure nicht aufs Eis, sondern für einmal zum Bock. Dort, wo der Nouss abgeschlagen wird und möglichst weit ins Ries fliegen soll.
Sofort zeigte sich, dass Captain Simon Moser dem Einführungskurs ohne schlechtes Gewissen hätte fernbleiben dürfen. Als passionierter Hornusser präsentierte er sich mit dem Stecken genauso stark wie mit dem Stock, sein Nouss flog auf 300 Meter und hätte glatte 20 Punkte ergeben. «So einen könnten wir bei uns noch gebrauchen», meinte Beundenfeld-Präsident Martin Thomet, der auch sonst vom Talent der SCB-Spieler beeindruckt war. «Das sind alles austrainierte Spitzensportler. Klar, dass die sich schnell zurechtfinden.»

«Wenig denken, dann klappt es»
Der Zuschauer war in der Tat beeindruckt, wie talentiert sich die Jüngsten im Team des SCB anstellten. Nicht nur Ramon Untersanders und Colin Gerbers erster Streich flog auf weit über 100 Meter, auch die Jungen, beispielsweise Fabian Ritzmann und Marco Lehmann, bewiesen Talent und liessen den Nouss weit fliegen. «Ich habe mich bestens eingelebt, die Stadt ist wunderschön, alles verlief bisher perfekt.» Und fürs Hornussen fand der von Rapperswil nach Bern gestossene Lehmann schnell ein Rezept. «Nicht zu viel Kraft verwenden, wenig denken, dann klappt es.»
Freude am Abstecher zu den Hornussern hatte auch Oldie Beat Gerber, von dem bekannt ist, dass er das harte Sommertraining nicht allzu sehr liebt. Vor seiner 20. Saison im SCB-Fanionteam sagte der Verteidiger mit einem schelmischen Lachen: «So fägt sogar das Sommertraining.» An diesem nur beschränkt teilnehmen kann derzeit Mika Henauer. Der Abwehrspieler hätte gerne mitgemacht, doch eine kürzlich erfolgte Schulteroperation verhinderte dies. Schade, denn der aus einer Sportlerfamilie stammende Mann der Zukunft hätte bestimmt auch hier ein gutes Bild abgegeben.

Fotos: Reto Fiechter, Text: Pierre Benoit

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