Micheline Calmy-Rey und Christoph Blocher diskutieren im Chalet Muri über die Zukunft der Neutralität. Ein hartes Duell mit Nettigkeiten.
Wie sieht die Neutralität der Schweiz in Zukunft aus? Darüber debattieren Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Alt-Bundesrat Christoph Blocher am letzten Dienstag auf Einladung von Gastgeber Claudio Righetti im Chalet Muri. Inhaltlich trennen die beiden Welten: Calmy-Rey plädiert für eine moderne Interpretation der Neutralität im Sinne eines Multilateralismus. Die EU-Sanktionen gegen Russland mitzutragen, bedeute nicht, die Neutralität aufzugeben. Blocher seinerseits hält an der bewaffneten, integralen Neutralität fest. Sich den Sanktionen anzuschliessen, war laut dem SVP-Doyen ein grosser Fehler. Inhaltlich trennen die beiden Polit-Schwergewichte also Welten. Persönlich, das ist unübersehbar, mögen sie sich. Immer wieder schmunzeln sie, wenn der andere einen guten Spruch reisst. Als Moderator Peter Rothenbühler etwa einräumt, Blocher sei schon etwas aus der Zeit gefallen, entgegnet dieser: «Das haben sie mir schon gesagt, als ich noch jung war.» Gelächter im Saal – und bei Calmy-Rey.
Fotos: Lucas Juliá-Waldow, Text: ys





