Keine Frage: Das Velo ist eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel in der Velostadt Bern. Immer mehr setzen dabei auf ein E-Bike. In unserer grossen Umfrage, bei der wir wissen wollten, wie Bernerinnen und Berner zur Arbeit kommen, zeigte sich aber auch: Das Auto – oder der Töff – ist für viele unverzichtbar. Weil es nicht anders geht. Gleichzeitig ist der Wunsch spürbar, in Zukunft auf E-Mobilität statt auf Benzin und Diesel zu setzen. Da wird auch mal ein Wasserstoffauto mit biologisch abbaubaren Reifen vorgeschlagen. Progressivität meets Pragmatismus quasi.
Fotos/Umfrage: Ueli Hiltpold

Nicole Sickmann (Geschäftsführerin Skinfit Pop-Up Store
Bern, 47), Zollikofen
Nicht nur weil die Parkplätze in der Stadt Bern zu teuer
seien, fährt Nicole jeden Tag mit ihrem Bike zur Arbeit.
«Sondern auch, weil ich dann jeden Tag ein wenig
Fitness und etwas für meine Gesundheit mache. Jeden Tag
hin und zurück und das auch bei Regenwetter und Sturm.» (lacht)

Roger Freiburghaus (selbstständiger Psychiatriepflegefachmann, 60), Schüpfen
«Ich arbeite freiberuflich und gehe zu meinen Patienten
nach Hause – darum brauche ich jeden Tag mein Auto.
Die Distanzen zu den einzelnen Patienten sind einfach zu
gross, um diese termingerecht mit dem ÖV oder dem Bike
zu machen. Und E-Mobilität kommt für mich erst infrage,
wenn die Reichweite der Batterie stimmt.»

Elion Sudiki (Auszubildender Maurer, 17),
Bümpliz
«Momentan fahre ich noch mit dem Zug und
Bus zu meiner Arbeit und brauche etwa 45
Minuten für einen Weg. Jetzt lerne ich Autofahren und kann an meinem 18. Geburtstag die
Prüfung machen. Da ich schon eher auf Benzin
und Sound stehe, stelle ich mir für meine mobile
Zukunft einen tollen BMW vor.»

Orhan Demiri (Inhaber Fahrschule Smile & Drive, 39), Münsingen
«Das Auto ist mein Arbeitsplatz. Ich fahre jeden Tag von
Münsingen nach Bern, wo ich meine Fahrschüler*innen treffe.
Entweder mit dem Tesla oder mit einem geschalteten Benziner.
So haben sie die Möglichkeit, beide Welten kennenzulernen.
Denn die Zukunft hat schon begonnen und liegt eindeutig in der
E-Mobilität.»

Stefanie Jucker (Primarlehrerin, 39), Herrenschwanden
«Wenn es geht, fahre ich
immer mit dem E-Bike zur
Arbeit. Ab und zu kommt aber
auch das Auto zum Zug. Mit
dem E-Bike brauche ich etwa
17 Minuten, mit dem Auto
etwa eine Viertelstunde», sagt
Stefanie. Für die Zukunft würde
sie sich wünschen, «dass noch
mehr Leute mit dem Velo oder
E-Mobil unterwegs sind».

Jonas Mender (Projektleiter IT, 39)
und Valérie Vuilleumier (FABK, 36)
mit Morice und Noah, Wabern
Das Auto braucht die Familie nur
noch für die Ferien, und um die Verwandtschaft zu besuchen. «Ich fahre
jeden Tag mit dem Velo zu meinem
Arbeitsplatz in der Kita», sagt Valérie.
Ausserhalb von Homeoffice-Zeiten
fährt Jonas «mit dem Velo an den
Bahnhof und dann mit dem Zug zu
meinen Kunden».

Mirko Vitiello (Informatiker, 47), Bremgarten
«Ich fahre täglich mit meiner Ducati zur Arbeit
ins Liebefeld.» Für die Zukunft der Mobilität
wünscht sich Mirko «weniger Mobilität generell
(lacht). Ja, ganz allgemein weniger Leute
unterwegs und natürlich viel mehr umweltfreundliche Antriebe».

Daniel von Gunten (Landwirt und Marktfahrer, 39), Amsoldingen
«Ich habe es gut. Muss nur die Treppe runter, dann zur Türe hinaus und schon bin ich an meinem Arbeitsplatz», meint Biobauer
von Gunten. «Mit meinem Marktmobil fahre ich einmal in der
Woche an den Märit in Bern.» Er kann sich gut vorstellen, einen
Traktor mit elektrischem Antrieb zu kaufen, «wenn dann die
Batterieleistung stimmt».

Marc Zimmermann (Personalentwickler, 44) mit Chiara
und Lorena (r.), Bolligen
«Normalerweise fahre ich dreimal mit dem Intercity nach
Zürich zu meinem Arbeitsplatz.» Lorena fährt mit dem
«Trotti» in die Schule, Chiara geht zu Fuss. Marc glaubt,
dass in Zukunft mehr im Homeoffice gearbeitet wird und
die Mobilität darum deutlich abnimmt. «Es wird einen
Switch geben zwischen zuhause arbeiten und vielleicht
noch ein- bis zweimal ins Büro fahren.»

Yvonne Brunner (Büroangestellte, 41) und Manuel
Schweizer (CEO OceanSafe, 54), Ittigen
Yvonne fährt jeden Tag «30 Minuten mit dem Auto nach
Solothurn ins Büro». «Für die Zukunft wünsche ich mir ein
Wasserstoffauto mit biologisch abbaubaren Reifen», sagt
Marc, der mit dem Stromer 25 Minuten für die Fahrt an
seinen Arbeitsplatz braucht.