Vor 39 Jahren wurde in der Schweiz die Zeitumstellung eingeführt, um sich den Nachbarländern anzupassen. Von Samstag auf Sonntag war es wieder so weit: Die Uhren wurden eine Stunde zurückgedreht. Doch was halten Bernerinnen und Berner eigentlich von der Zeitumstellung, sprich: Wie ticken sie? Der Bärnerbär hat sich auf den Gassen umgehört. Die Antworten sind ziemlich eindeutig.
Fotos/Umfrage: Franzisca Ellenberger

Katharina Selzer (IT-Entwicklerin Swisscom) und
Thierry Dubosson (IT-Entwickler Post), Bern
Katharina Selzer: «Mir ist die Zeitumstellung egal. Es ist aber nervig, die Uhren
umzustellen. Für mich spielt es keine Rolle, ob Winter- oder Sommerzeit.
Aber ich denke, die Winterzeit würde am besten passen.»
Thierry Dubosson: «Auch mir ist die Zeitumstellung egal.
Ich lebe mit der Zeit, die es gibt.»

Rudolf Krähenbühl
(Inhaber Krähenbühl Markthandel), Schlosswil
«Ich bin ein Freund der Sommerzeit. Ich bin am Abend gern
draussen und geniesse dabei einen Kaffee oder ein gutes
Glas Wein. Im Winter ist es so oder so am Morgen und am
Abend schon dunkel. Einzig am Weihnachtsmarkt mag ich
es, wenn es am Abend früh dunkel wird. Prinzipiell
bin ich nicht gegen die Zeitumstellung.
Ich habe mich daran gewöhnt.»

Livia Franz (Schauspielerin Theater Matte), Bern
«Die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit ist
weniger mühsam. Es ist schön, die Stunde wieder zu
gewinnen. Umgekehrt habe ich eher Mühe damit. Ich bin
ganz klar für eine einheitliche Zeit. Für mich könnte das
ganze Jahr über die Winterzeit bleiben.»

Bordyi Khaled (Archäologischer
Mitarbeiter), Bern
«Mich stört die Zeitunstellung nicht, ich
finde sie aber sinnlos. Vielleicht werde
ich die Umstellung im Alter merken,
wenn ich dann nicht mehr so gut
schlafen kann. Vielleicht ist es wirtschaftlich eher ein Problem, etwa im
Finanzsektor, da einige Länder andere
Zeiten haben. Aber egal. Was bringt es
uns? Mir spielt es keine Rolle,
ob Winter- oder Sommerzeit.
Die Zeitumstellung sollte man
einfach abschaffen.»

Lilit Adamyan (Geschäftsinhaberin Ordona AG), Bern
«Die Zeitumstellung ist etwas Unnötiges. Den wirtschaftlichen Nutzen kenne ich nicht. Für mich ist es nicht massgebend, ob es eine Stunde früher hell oder dunkel wird.
Wir müssen jetzt rund 1000 Uhren umstellen. Das wird uns
ein paar Tage lang beschäftigen.»

Michèle Bücheler (Hausfrau und HR-Managerin
Hostpoint) mit Zoe
(links) und Timea, Grüt
«Die Zeitumstellung ist
überflüssig. Man sollte
sie abschaffen. Ich sehe
es bei den Kindern. Bis
alles wieder eingespielt
ist, dauert es eine Weile.
Vor allem das Aufstehen
und Wieder-ins-Bett-bringen weilt sich. Für mich
spielt es eigentlich keine
Rolle, ob die Sommer- oder
Winterzeit bleibt. Vielleicht
würde ich die Sommerzeit
eher bevorzugen, da es am
Abend noch lange hell ist.»

Stefanie Roth (Gebäudetechnikplanerin Enerplan AG) und
Benjamin Roth (Steuerverwaltung Kanton Bern), Subingen
mit Liam (links) und Jamie
«Wir halten nicht viel davon, dass die Zeit umgestellt wird. Bei vielen Menschen
verursacht die Umstellung ein Durcheinander. Wir merken die Umstellung bei den
Kindern. In ihrem Alter geht es noch einigermassen, aber wenn sie älter sind, wird
es sicher mühsamer. Wir sind für die Winterzeit. Wir haben es gern dunkel.»

Alain Mutschler
(Sales Manager VIVOBAREFOOT), Bern
«Im Grossen und Ganzen ist die
Zeitumstellung unnötig. Ich sehe keinen
Sinn dahinter, weder einen Vor- noch
Nachteil. Aber ich sehe auch keinen
Grund, warum wir es nicht machen
sollten. Für mich macht das keinen
grossen Unterschied aus.»

Birgit Mühleip (Buschauffeurin Bernmobil), Bern
«Die Zeitumstellung braucht es nicht, da sie gegen
die Natur ist. Für die Tiere ist die Umstellung nicht so toll.
Das habe ich gut gemerkt, als ich auf einem Bauernhof
gearbeitet und die Kühe gemelkt habe. Wir sollten
bei der Winterzeit bleiben.»

Hans-Peter Bross (Business-Unit-Leiter Axians), Zollikofen
«Sofort aufhören damit! Es ist mühsam und bringt nichts.
Im Sommer muss es nicht bis um 23 Uhr hell sein. Für
Eltern ist es sicher schwieriger, die Kinder ins Bett zu
bringen. Ich selber merke die Zeitumstellung ein paar Tage
lang. Wichtig ist die Normalzeit – also die Winterzeit.»

Maja Balmer (Lehrerin Basistufe Breitenrain), Bern
«Ich bin entweder für die Abschaffung der Zeitumstellung
oder dass man die Zeit bereits nach fünf Monaten, also
Ende September, wieder umstellt. Für mich ist es grausam,
wenn ich im Oktober in der Dunkelheit aufstehen muss.
Scheinbar brauche es weniger Energie, hat es einmal
geheissen. Doch es hat sich gezeigt, dass dem nicht so
ist. Die langen Sommerabende sind für Erwachsene sicher
schön, für Familien mit Kindern aber wohl eher weniger, da
sie kaum ins Bett zu kriegen sind.»