Ein Mitternachtsbad auf Sardinien? Oder doch eine feine Meeresfrüchteplatte an der Côte d’Azur? Weder noch! Bernerinnen und Berner verbringen den Sommer am liebsten in der Schweiz. Das zeigt sich in der Bärnerbär-Strassenumfrage eindeutig. Wer hierbleibt, lässt die Seele am liebsten bei einer Bootstour auf der Aare oder einem Grillabend unter Freunden baumeln. Dass keine Reise angedacht ist, hat bei den meisten mit Corona zu tun: Sie mussten Auslandreisen absagen und haben dadurch die Heimat neu- oder wiederentdeckt.
Fotos/Umfrage: Franzisca Ellenberger

Ariane Berger (Pflegefachfrau, 27, l.), mit Schwester Tina (Content- und Communicationsmanger, 25), Thun
Ariane Berger: «Den Sommer geniesse ich am liebsten zuhause im Garten mit meinen Schildkröten bei einer feinen Pizza oder etwas vom Grill und bade im Pool.» Tina Berger: «Auch ich verweile am liebsten im Garten oder gehe in Naturgewässern schwimmen – im Thuner-, Brienzersee oder in der Aare.»

Miguel Schweizer (Student, 23), Bern
«Ich verreise für einen Monat nach Granada und gehe dort meine Familie besuchen. Ich weiss aber noch nicht, ob ich mit dem Auto oder mit dem Flugzeug reisen werde.»

Daphne Bucher (Marketingmanagerin, 33), Luzern mit Cihan Dag (Architekt, 39), Bern
Daphne Bucher: «Ich werde mit dem Zug durch Europa reisen, wandern gehen und die Aare geniessen.» Cihan Dag: «Am liebsten würde ich wieder einmal meine Eltern in Deutschland besuchen gehen. Und ganz sicher verbringe ich den Sommer in einem Gummiboot auf der Aare.»

Thomas Megert (Bankangesteller, 42, l.), mit
Benjamin Staub (Verkäufer, 31), beide Bern
Thomas Megert: «Ich werde mit dem Auto
für eine Woche in der Nähe von Rimini Ferien
machen. Seit dem Lockdown werde ich das
erste Mal wieder im Ausland sein.»
Benjamin Staub: «Ich werde den Sommer
mit meiner Hündin und dem Regenschirm im
Garten verbringen. Seit Corona bin ich leider
nicht mehr ins Ausland gereist.»

Mario Fischer (Seilbahn-Mechatroniker, 20) mit
Carla Balmer (Studentin, 23), beide Luzern
Mario Fischer: «Ich werde vorwiegend
arbeiten und spontan etwas unternehmen
– wie wandern oder grillieren.»
Carla Balmer: «Ich werde vor allem
an meiner Semesterarbeit schreiben.
Auf jeden Fall bleibe ich in der Schweiz.»

Jessica Müller
(Architektin, 27), Bern
«Ich werde den Sommer vor allem
mit dem Ausführen von ganz
schönen Projekten verbringen –
also mit meiner Arbeit. Sicher werde
ich auch Ausflüge rund um Bern
machen. Am liebsten gehe ich
in die Berge, schliesslich
komme ich aus Wengen.»

Reto Bähler (Markthändler, 34),
Gümmenen
«Ich bleibe in der Schweiz und werde
Tagesausflüge mit meiner Familie
unternehmen – nach Murten, in die
Innerschweiz oder ich gehe im Berner
Oberland wandern. Mein Reiseverhalten hat sich durch Corona nicht
verändert und mit einem Kleinkind
nach Übersee zu fliegen, macht für
mich keinen Sinn.»

Nathalie Giustarini (Sozialarbeiterin, 31, l.), Bern und
Michèle Decorvet (Polydesignerin 3D, 34), Belp
Nathalie Giustarini: «Höchstwahrscheinlich bleibe ich in
der Schweiz. Aber Ende August möchte ich spontan ans
Meer fliegen– nach Italien, Frankreich oder Spanien.»
Michèle Decorvet: «Wahrscheinlich fahre ins Tessin. Die
Familie meines Freundes hat dort eine Ferienwohnung.
Mein Reiseverhalten hat sich definitiv geändert.»

Daniela Rolli (Floristin in Ausbildung,
18), Kehrsatz
«Wenn das Wetter gut ist, werde ich
viel Zeit mit Kollegen in der Natur
verbringen – am liebsten an der Aare.
Oder wir gehen im Tessin campen.
Das fühlt sich ja schon fast so an, als
wäre man in Italien. Ich bin auch oft
bei Autotreffen auf dem Gurnigel oder
Schallenberg anzutreffen.»

Alex Meyer (Kaufm. Angestellter, 42),
Kanton Aargau
«Eigentlich wäre eine Reise nach
Italien in der Nähe von Venedig
geplant. Aber ob das klappt, hängt
ganz klar von den Einreisebedingungen ab. Ansonsten bleiben wir in der
Schweiz. Unser Reiseverhalten hat
sich durch Corona schon geändert.
Wir sind nicht mehr soviel
unterwegs wie früher.»