Der Bärner Fasnachtsbär: Stadtsymbol, Sympathieträ- ger und stiller Schweiger. Nun verrät der Bärnerbär – als Artgenosse sozusagen – einige seiner Geheimnisse.
Bis zum heutigen Tag waren es sechs Darsteller, die den Bärner Fasnachtsbär verkörperten. Mit viel Hingabe, Lust und Verve waren sie unterwegs. Jeder gab dem Fasnachtsbär seine eigene Note und so wurde er zu einer fest installierten Tradition der Berner Fasnacht. Am 11.11. um 11.11 Uhr ging er schlafen. Am Fasnachtsdonnerstag um 20 Uhr wird er wieder geweckt und taucht ins Meer der Fasnachtsbesucher. Immer wieder taucht er auf, ist kaum zu bremsen und bringt nebst Poesie auch viele Augen zum Leuchten. Millionen Fotos von ihm mit Menschen fast aller Länder schwirren mittlerweile um die Welt. Es ist bereits das dritte Fell, das im Einsatz ist. Die Abnützung durch das «Bärenknuddle» von Jung und Alt fordert seinen Tribut. Der Kopf des ersten, das Fell des ganzen zweiten Bären sind im Fasnachtskeller zu bestaunen. Das dritte Fell wird sorgfältig gepflegt. Wer den Fasnachtsbär verkörpert, das ist streng geheim und wird erst mit der Demission öffentlich bekannt. Darum kann der noch unbekannte Schreiberling mit Stolz in die Tasten schlagen und freudig die Geschichte des Bären erzählen. Sollte jemand nicht einverstanden sein, so muss er noch laaaaaaaaange warten, bis er zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wie gäng» ist der Fasnachtsbär noch voll im Saft und willens, die Menschen zu erquicken.
Der Bärner Fasnachtsbär hat das Wort
«Ich stehe in meiner Ecke und bin stolz. Hier im Bärner Fasnachtskeller scheine ich nach der Fasnacht alljährlich bis am 11. November bewegungslos. Dann werde ich im Käfigturm eingesperrt. Aber ich höre und sehe fast alles, vor allem während der Fasnacht. Ich erquicke Jung und Alt und bin Botschafter der Bärner Fasnacht. In meiner Ecke bekomme ich einiges mit und «das verschweigt des Sängers Höflichkeit» nicht nur hie und da. Was ich zu hören bekomme, sind nicht nur Anekdoten für die Ewigkeit. Siehst Du mich an, so wärmt Dich Dein Herz und Du spürst, dass es da etwas gibt, das fast unbeschreiblich ist. Das Gefühl für die Einzigartigkeit, den Moment, für die Fasnacht, die Bärner Fasnacht. So freut es mich, Euch hiermit kundtun zu dürfen: ‹D’Bärner Fasnacht fägt› – tragen wir ihr Sorge und freuen uns, dass es Aufrechte gibt, die sich, vorwärtsschauend für die Zunft, für die Fasnacht und für Dich als Beteiligten immer wieder mit vollem Elan einsetzen.»