Ihr bevorzugtes Umfeld ist die Unterwelt, genauer: die Welt unter Wasser. Daniela Cornacchia und Daniel Schmid bieten in ihrem Unternehmen alles, was das Taucherherz höher schlagen lässt: Tauchkurse, Reisen, Shop und Service.
Daniel Schmid erlebte die Tauchbegeisterung bereits in der Badewanne: Sein Vater Heinz war Geschäftsführer der Tauchsport Käser AG. Somit prägte das Umfeld den Sohnemann und die Begeisterung hat nicht nachgelassen – im Gegenteil. «Je mehr ich tauche, desto mehr kann ich mich für diese Sportart begeistern», erzählt Daniel mit leuchtenden Augen. Seine Gattin Daniela Cornacchia kam erst mit 27 Jahren auf den Geschmack, und zwar während eines einjährigen Aufenthalts als Fitnesstrainerin auf den Malediven. Zwischenzeitlich hat sie mehrere Tauch-Weiterbildungen absolviert. Ihre besondere Leidenschaft gehört dem Unterrichten. «Wenn meine Freude am Tauchsport auf die Kursteilnehmenden rüberspringt, bin ich happy!»
«Mein Herz schlägt für den Ostpazifik in Kanada.»
Riesenmantas und Hammerhaie
Gibt es eine Altersgrenze, um das Tauchen zu erlernen? Dazu Daniel Schmid: «Nein, physische Fitness ist die einzige Voraussetzung. Bestes Beispiel eines Senior-Tauchers ist mein Vater, der mit 79 Lenzen noch regelmässig in die Tiefen gleitet.» Viele Menschen zeigten beim Schnuppertauchen noch Angst, den Kopf unter Wasser zu halten, weiss Daniela Cornacchia zu berichten. Diese Scheu könne dank des eigenen, drei Meter tiefen Übungspools vor dem Firmensitz im Liebefeld aber meist genommen werden. Nicht weniger als 2300 Tauchgänge hat Daniel Schmid hinter sich gebracht, bei Daniela sinds 1400. «Aber ich habe später mit Tauchen angefangen», lacht sie. Der Hauptjob von CEO Daniel findet heute vor allem im Shop und im Büro statt, wobei er in «normalen» Zeiten auch Gruppenreisen begleitet. Etwas mehr zum Tauchen kommt Daniela, da sie sämtlichte Reisen organisiert und begleitet. Welches sind die Lieblingsgewässer der beiden? «Das ist sehr unterschiedlich. Das Mittelmeer ist nicht mit dem Pazifik zu vergleichen», sagt Daniela. «Doch mein Herz schlägt für den Ostpazifik in Kanada», antwortet sie nach längerem Überlegen. «Die Gegend um Vancouver Island und den BrowningPass hat es mir angetan. Dort ist die Unterwasserwelt mit den Anemonen und King Crabs unglaublich farbig», schwärmt sie. Daniel doppelt nach: «Faszinierend für mich sind die Galapagos-Inseln, die Kokos-Insel in Costa Rica oder die Insel Socorro in Mexiko. Wenn du die Riesenmantas über dir hast, wirds dunkel, oder wenn du mit Dutzenden von Hammerhaien um die Wette schwimmst – das ist gigantisch und der Mensch wird winzig und unbedeutend!» Brenzlige Situationen erlebten die beiden Tauchprofis bisher noch nie. Vorsicht sei bei gefährlichen Strömungen geboten und klar, auch bei Begegnungen mit Haien. Da klopfe das Herz schon etwas stärker, «aber nicht aus Angst, sondern aus Respekt», betont Daniel. Gewisse Regeln müssten natürlich beachtet werden. Ab welcher Tiefe wird es dunkel und wie findet man sich dabei zurecht? Dazu Daniel Schmid: «Das ist abhängig vom Gewässer und von den Lichtverhältnissen. Ist der Himmel bedeckt, wirds in einem See ab etwa 20 Metern dunkler, im Meer bei 40 Metern. Wir sind mit Tauchcomputern mit Farbdisplay ausgerüstet und am Handgelenk gibt uns eine spezielle Tauchuhr mit Selbstleuchttechnologie, die Traser SuperSub, optimale Lichtverhältnisse.»
Die Aare als Geheimtipp
Zurzeit sind Tauchreisen nach Thailand, Australien oder auf die Malediven wegen Covid-19 nicht oder nur erschwert möglich. Das Rote Meer in Ägypten ist zurzeit indes problemlos zugänglich. Einzig der Nachweis über ein negatives Corona-Testergebnis sei für die Einreise nach Ägypten nötig, erzählt Daniela Cornacchia. «Für Schweizer Tauchsportler ist das Rote Meer ein absolutes Muss, wenn sie erstmals im Meer tauchen wollen. Die Destination ist in bloss viereinhalb Flugstunden erreichbar. Besonders eignet sich die einwöchige Tauchsafari auf einem Schiff, die einen zu wechselnden Tauchgründen führt.» Daniel Schmid bricht eine Lanze für Schweizer Tauchdestinationen: «Die Verzasca oder Maggia, aber auch die Bergseen im Tessin bieten einzigartige Taucherlebnisse. Entsprechend gross war diesen Sommer die Nachfrage.» So hat die TSK-Crew sofort reagiert und Slogans wie «Maggia statt Malediven» und «Blausee statt Bahamas» kreiert. Als weiteren «Geheimtipp» verrät Daniel das Tauchen in der Aare. Dort, wo die Strömung weniger stark ist, beispielsweise beim Nidau-Büren-Kanal oder im Kanton Solothurn, könnten viele Aale, bis zu zwei Meter grosse Welse oder jagende Hechte beäugt werden. Oberhalb von Bern sei die Aare wegen der starken Strömung nicht geeignet für Tauchgänge. Gibt es Schweizer Seen, die für Taucher weniger interessant sind? «Ja, der Murten- und der Wohlensee», lacht Daniela. «Da hats zu viele Algen und der Wohlensee ist zu flach und zu schlammig.»
Peter Widmer