Eine «riesige Freude» hat Monika Etter, Gesamtleiterin der Stiftung schön da! Vor kurzem lebte die ganze Stiftung während einer Woche im Zirkus-Ausnahmezustand.
Kaum im grossen, herrlich gelegenen Schlosspark Köniz angekommen, begrüsst uns Ritter Konstantin, der Erste. «Wenn schon, denn schon», meint er augenzwinkernd und präsentiert stolz seine Ritterrüstung samt Steckenpferd. «Ich spiele den Ritter, der den Räuber fangen muss und dem König die gestohlene Krone zurückbringen soll.» Eine Woche lang schlüpfte er für den Zirkus Wunderplunder in diese Rolle.
Thomas Wüthrich alias Ritter Konstantin lebt in Köniz im Wohnheim Feldegg der Stiftung schön da! Der vife Darsteller hat bereits Show-Erfahrungen: «Nein, nervös bin ich nicht, denn ich arbeite schon lange im Kulturort Heitere Fahne in Wabern. Dort kann ich auf der Bühne jeweils die Bands ansagen.»
Thomas freuts natürlich, dass er eine wichtige Rolle spielen darf und zeigt sich vom ganzen Drum und Dran während der Vorbereitungstage beeindruckt: «Mir gefällt diese Zirkuswelt. Man lernt Artistinnen und Artisten kennen, kann überall reinschauen und lernt viel. Ich weiss jetzt zum Beispiel, wie das bei den Fakiren und Feuerschluckern geht und habe Spass mit dem Clown.» Er hat sich auch mit vielen Leuten des Wunderplunder-Teams angefreundet und wünscht für alle Beteiligten, dass möglichst viele Leute die Vorstellung im blauen Zelt besuchen.
«Bleibendes Erlebnis für alle»
Die Idee der Zirkuswoche hatte Philippe Jacot, ein Mitarbeiter der Stiftung schön da!, der selber in einem ähnlichen Zirkus gearbeitet hat. Er stellte bei der Geschäftsleitung den Antrag für das Projekt Zirkuswoche. «Wir fanden seine Idee super und legten vor einigen Monaten mit der Organisation los.»
Monika Etter, Gesamtleiterin der Stiftung, ist begeistert vom Engagement ihrer Artistinnen und Artisten und aller Mitarbeitenden. «Einmal im Leben als Teilnehmende Zirkusluft schnuppern. Wir organisieren bei uns zwar regelmässig Feste, machen eine Disco und gehen zusammen in die Ferien. Aber so ein grosses und spannendes Projekt konnten wir noch nie realisieren.»
Deshalb war es der Stiftungsleitung wichtig, dass alle Bewohnenden mitmachen können. Wer nicht in der Vorstellung auftreten will, macht dafür im Zirkusatelier im Wohnheim Wabersacker mit. Dort basteln und backen die Bewohnenden allerlei Zirkusartikel. Eine Gruppe schreibt und produziert die Zirkuszeitung. «Alle Teilnehmenden, auch die Mitarbeitenden, geben sich voll ein.»
Etter sagt zufrieden: «Diese Zirkuswoche wird für uns alle ein bleibendes Erlebnis sein. Wenn ich die Gesichter der Menschen sehe, habe ich einfach wahnsinnig Freude.»
Jürg Morf