Heute ist Halloween! Wie jedes Jahr werden nach Einbruch der Dunkelheit wieder zahlreiche kleine Geister, Hexen und Vampire von Haus zu Haus ziehen und nach Süssigkeiten fragen. In Ostermundigen müssen die Kinder aber ihren ganzen Mut zusammenkratzen, wenn sie an die Türe von Familie Studer klopfen – Nebel, Licht und gruselige Dekorationen wecken das Gruselfeeling. Dahinter steckt der Vater Martin.
«Ich bin nicht mit dem Halloween-Brauch aufgewachsen», gibt Martin Studer gleich zu Beginn des Gesprächs mit dem Bärnerbär zu. Aber als er mit seiner Familie vor zehn Jahren in die neue Überbauung gezogen sei, seien an Halloween jeweils viele Kinder aus der Nachbarschaft gekommen auf der Suche nach Süssigkeiten. «Da ich auch als ‹DJ Ufleger› unterwegs bin, konnte ich mit Licht- und Nebelmaschinen eine Halloween-Dekoration auf die Beine stellen», schildert Studer die Anfänge seiner Halloween-Grusel-Dekoration, für die er mittlerweile in ganz Ostermundigen bekannt ist. Die Nachbarn hätten es toll gefunden, und ihm habe es Spass gemacht, den Hauseingang zu dekorieren – so sei es schliesslich dazu gekommen. Dieses Jahr ist es bereits das neunte Mal, dass Martin Studer sein Haus im Oberfeldquartier anlässlich Halloween schmückt und dekoriert.
Viel Aufwand für einen Tag gruseln
«Mit den Jahren wurden die Dekoration immer grösser und aufwändiger.» So dauere es mittlerweile einen halben Tag, den gesamten Hauseingang inklusive Fassade zu schmücken – und ganz billig ist es auch nicht. Wie viel Geld er aber bisher in die Dekoration gesteckt hat, will Studer nicht verraten. Aber er mache das, weil es ihm viel Spass und Freude bereite. Vor ein paar Jahren habe er sich sogar selbst als alter Zombie-Opa verkleidet und neben der Haustüre auf die Kinder gewartet. «Es muss sehr echt gewirkt haben, denn die Kinder trauten sich teilweise nicht zu läuten, und ein Kind begann sogar zu weinen», erinnert sich der Halloween-Fan.
Dieses Jahr hängt ein Gespenst vor der Tür der Studers und alles ist voll mit Spinnweben. Stolz taucht Studer den Hauseingang in gespenstisch grünes Licht und lässt die Nebelmaschine an. «Früher nutzte ich auch noch Laser», erklärt er. Dann ertönt plötzlich noch schaurige Musik, und das Halloween-Feeling ist perfekt.
DJ aus Leidenschaft
Übernatürliches und Grusliges habe ihn schon immer fasziniert. «Ich habe schon als Jugendlicher gerne Horrorfilme gesehen und eine meiner Lieblingsserien ist die Zombie-Apokalypse-Serie ‹The Walking Dead›», erzählt er. Seine Söhne Justin (14) und Julien (10) würden am liebsten den neusten Horror-Film von Stephen King, «Es», anschauen, «doch dafür sind sie noch zu jung», schmunzelt Martin Studer.
Der Betriebsleiter arbeitet mittlerweile seit fast 30 Jahren als Event-DJ mit dem Namen ‹Ufleger›. «Ich habe in meinem Leben schon viele Dinge ausprobiert, aber ich habe immer, mal mehr und mal weniger, als DJ gearbeitet», so der 45-Jährige. Die Musik sei seine wahre Leidenschaft. Zum Schluss verrät Studer dem Bär, dass dies wohl seine letzte Halloween-Dekoration sein werde. «Die Kinder in unserem Quartier sind zum Teil aus dem Alter raus, in dem sie sich noch als Vampire und Hexen verkleiden und auf Süssigkeitenjagd gehen», meint Studer. So kämen jedes Jahr weniger Kinder vorbei und der Aufwand sei es das leider nicht mehr wert. «Auch ganz allgemein glaube ich, dass der Halloween-Hype bei uns leider langsam vorbei ist», sagt Studer zum Schluss. Annina Häusli