Sie ist eben erst 30 geworden. Parallel dazu erschien Stefanie Heinzmanns neues Album. Mit dem Bärnerbär hat sich die sympathische Sängerin an den grossen Bern-Wallis-Vergleich herangewagt.
Stefanie Heinzmann, wer hat die schöneren Berge – Berner oder Walliser?
Ich kenne die Gipfel auf der Berner Seite nicht wirklich gut. Aber: Wir Berner und Walliser teilen sie uns ja. Wenn ich von Bern aus Richtung Wallis starte und zu den Bergen schaue, kriege ich fast schon Heimweh. Obwohl es ja die Berner Berge sind. Aber natürlich verbringe ich viel mehr Zeit in den Walliser Bergen.
Wer macht die bessere Musik?
Das ist jetzt eine wirklich schwierige Frage. Ihr Berner habt unglaublich tolle und talentierte Leute am Start. Die gibt es im Wallis auch, sie stehen aber gegen aussen ein bisschen weniger im Fokus, gerade jene aus dem französischsprachigen Teil. Da möchte ich mich nicht entscheiden. Ganz generell bietet die Schweiz, dafür, dass sie ein so kleines Land ist, aber unglaublich viel Kultur.
Wer hat das bessere Essen?
Da habt ihr Berner keine Chance (lacht). Ich bin eine grosse Raclette-Liebhaberin und mag Käse generell wahnsinnig gerne. Dieser Punkt geht eindeutig ans Wallis!
Wer hat den besseren Fussballverein?
Das ist unfair (lacht) – ihr seid momentan ja sowieso besser und zweitens habe ich von Fussball nun wirklich keine Ahnung.
Dann machen wir halt den Vergleich mit Sportlern generell.
Ich entscheide mich nie gerne, gerade wenn es zwei Nationen wie das Wallis und Bern betrifft … habe ich jetzt gerade Nationen gesagt? (lacht laut)
Wer ist eigenbrötlerischer?
Wir Walliser sind schon ein spezielles Volk, was nicht zuletzt auch topographische Gründe hat. Wir sind hier und alle anderen sind da. Das ist gar nicht böse gemeint, es geht mehr um ein Gefühl.
«Wer das bessere Essen hat? Da geht der Punkt eindeutig ans Wallis.»
Wer kann besser feiern?
Ach komm, Walliser trinkst du nicht unter den Tisch. Und das Lustige ist: Ich selber trinke keinen Schluck Alkohol. Ich habe bis jetzt zweimal in meinem Leben konsumiert – aber das ist einfach irgendwie nicht meins, ich mag Alkohol nicht. Schon nur das Gefühl, wenn bei einem Anstandsgläschen, bei einem Geburtstag etwa, klebriger Prosecco meine Speiseröhre runterläuft, finde ich gruusig.
Wer hat den schöneren Dialekt?
Ich höre Berndeutsch sehr, sehr gerne. «Walliserditsch» ist auf der anderen Seite einfach mein Dialekt. Was ich sagen kann, ist, dass Deutsche unsere Sprache im Gegensatz zum Berndeutschen viel besser verstehen. Ich bin leider auch in dieser Frage unentschieden (lacht).
Wer sind die herzlicheren Menschen?
Gemeine Frage! Ich meine: Fiese Nasen gibt es überall – Berner wie Walliser sind aus meiner Sicht aber generell sehr familiäre, einfache, freundliche und gemütliche Leute.
Gampel oder Gurtenfestival?
Gampel ist mein Heim-Openair. Riesig und wunderschön, beide sind aber wahnsinnig gut gemacht. Man gibt sich im Backstage-Bereich so viel Mühe. Und: Mit dem Gurtenbähnli auf den Hügel rauffahren ist ja wirklich sensationell. Am Gurtenfestival spielst du auf dem Berg, in Gampel zwischen den Bergen. Ich habe übrigens mal eine Lampe aus dem Gurten-Backstagezelt geklaut und die steht, zusammen mit der, die ich offiziell erhalten habe, immer noch neben meinem Bett (lacht). Es sind zwei Hasen mit Riesenohren.
Wer hat die hübscheren Männer?
Hmm … mein Freund ist Walliser. Männer werden attraktiv, wenn sie nett und lustig sind. Ich meine: Männer, die ich noch aus der Schulzeit kenne, aber längst erwachsen sind, sind für mich immer noch 14 Jahre alt – die habe ich damals zum letzten Mal gesehen, die werden für mich quasi nicht älter. Zu ihnen habe ich mehr eine Art Kinder bezug.
Deine Antwort steht noch aus: Wer hat die hübscheren Männer?
Es ist doch so: Der eine ist vielleicht, rein oberflächlich gesehen, eine Mega-Schnitte, wird aber sehr schnell sehr unattraktiv, weil er nicht sympathisch ist. Es ist der Charakter, der Menschen änds schön macht.
Weil du dich so selten festlegen konntest: Was ist dann an Bern tatsächlich viel besser und schöner als im Wallis?
Ach, wir Walliser flüchten doch so oft nach Bern: zum Shoppen, für Konzerte … schon nur die Aare. Unsere Rotte ist zum Schwimmen ja echt nicht zu gebrauchen, was ich wirklich schade finde. Aber wir sind ja in einer Stunde da. Ich mag die Stimmung, die schönen Restaurants, viele meiner besten Freunde wohnen hier. Natürlich mögen wir Walliser Bern!
Yves Schott