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Ist dieser junge Berner der fitteste Mensch der Schweiz?

Michael Brändli suchte schon als Kind die sportliche Herausforderung. Zum Entsetzen der Mutter bestieg er im Wald in unmittelbarer Nähe ihres Wohnhauses die hohen Bäume.

Das Klettern faszinierte ihn. Auch zuhause zeigen Spuren an den Türrahmen von seiner unüblichen Aktivität. Bei unserem Fotoshooting in Bern wollte er gleich die Bundeshausfassade raufklettern. In Rütscheln in der Nähe von Langenthal, wo er aufgewachsen ist, spielte der Sport in verschiedenen Facetten eine Hauptrolle. Die Sporttage in der Schule waren für Michi immer ein Höhepunkt. In der Wintersaison fuhr er Snowboard. Auf das Format «Ninja Warrior Switzerland» wurde Michael durch den Privatsender TV24 aufmerksam gemacht. Der Show-Wettkampf setzt sich aus mehreren kreativen Hindernissen zusammen. Da ist Vielseitigkeit gefragt. Die Teilnehmer werden in einem Auswahlverfahren ermittelt. Michi überstand das Casting und kann mit rund 160 Sportlern, mehrheitlich Schweizer, ab Oktober um den Sieg kämpfen. Schon in der ersten Staffel war er mit von der Partie. Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin Blanka, die selber «hobbymässig» Triathlon bestreitet. Mit Videoaufnahmen, administrativen Aufgaben oder der sorgfältigen Auswahl einer gesunden Sportlerernährung wirkt sie im Hintergrund. Michi ist auf Kriegsfuss mit den Süssigkeiten, die er eigentlich über alles liebt. Der 27-Jährige arbeitet zu 100 Prozent in seinem Beruf als Fahrzeugschlosser. Die Mittagpause geniesst er im «Hotel Mama». Abends kocht er selber.

Training in einer Scheune
Zusammen mit einem Freund hat er in einer Scheunen-Einfahrt eine Trainingsstation mit verschiedenen nachgebauten Hindernissen installiert. Dort wird ein- bis zweimal pro Woche trainiert. Kraftaufbau, Klimmzüge oder Koordination gehören zum Programm. Riso, seinen Trainingspartner, lernte er an einem Wettkampf an der BEA kennen. Beim Urban Playground an der letztjährigen Berner Messe belegte Michi den ersten Platz. Mittlerweilen sind die beiden Freunde geworden. Sie trainieren häufig zusammen und geben sich gegenseitig Tipps. Trainer, Betreuer oder sogar Manager hat er keine. Die Fitness-Studios liegen ihm weniger. Öfters ist er in Bern in einer Kletterhalle. Das Training soll so vielfältig bleiben so wie das Wettkampfformat. Michi sagt begeistert: «Diese Eventserie hat mich total gepackt.» Geld verdienen nur die Besten. Der Sieger erhält ein Preisgeld. Auch Frauen machen mit. Ähnliche Anlässe finden in vielen anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Ungarn oder Holland statt. In den USA ist schon die 11. «Ninja Warrior»-Durchführung angesagt. Wenn Michi weiterhin so gut in Form bleibt, kann er sich also auf eine längere Zeit beim Fernsehen einstellen.

Hans Bigler

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