Jonas Schaller ist der einzige Berner Kandidat bei der zweiten Staffel von «Switzerland’s next Topmodel». Sein Umfeld drückt ihm bei seinem Vorhaben die Daumen – wenn auch ab und zu etwas zähneknirschend.
Cedric sammelt Barbie-Puppen, David hat grüne Haare und Stella spricht ohne Punkt und Komma. Ein paar Kandidatinnen und Kandidaten in der auf Pro7 ausgestrahlten Castingshow «Switzerlands’s next Topmodel» hatten bereits in der ersten Folge viel Präsenz. Jonas Schaller aus Bern ist diskret in die nächste Runde gekommen. Eine Arbeitskollegin habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass das Casting für die zweite Staffel der Sendung liefe. Mehr so «als Gag» habe er mitgemacht, verrät er im Gespräch mit dem Bärnerbär. «Ich wollte etwas Neues erleben.» Er habe bereits einmal bei einem Shooting mitgemacht und dabei Gefallen am Modeln gefunden. «Ich erhoffe mir viel zu lernen», sagt der 18-Jährige, der nach den Dreharbeiten eine KV-Lehre beginnen will. Die Ausbildung zum Zeichner hat er abgebrochen. «Es war nicht mein Ding.»
Das kleine Leiden der Freundin
Bei SNTM ist er voll in seinem Element. Es mache Spass, Leute kennen zu lernen, vor der Kamera zu stehen und die eigene Social-Media-Kompetenzen zu verbessern. Doch Jonas ist auf dem Boden geblieben. Das Modeln bezeichnet er, zumindest bis jetzt, als Hobby. Die Jury, bestehend aus dem 23-jährigen Topmodel Manuela Frey und der 20-jährigen Schauspielerin und Influencerin Zoë Pastelle, begeistert ihn. «Das sind zwei super Frauen mit ganz guten Vibes.» Auch über seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter weiss Jonas nur Gutes zu berichten. Er verstehe sich mit allen bestens. Ist der Schweizer Ableger des deutschen GNTM-Originals mit der kühlen Heidi Klum ein Ponyhof? Auch wenn man sich möge, jede und jeder wolle natürlich gewinnen, räumt Jonas ein. Bereits in der ersten Folge verabschiedete sich Kandidatin Nayla freiwillig. Es sei nicht ihre Welt. Jonas hingegen liebt die Herausforderungen, denen er sich stellen muss. Bei den Drehs sei es manchmal anstrengend, weil man lange warten müsse. Auch für seine Freundin sei es nicht einfach, ihn in einer Villa mit Models zu wissen. Das Handy mussten alle Kandidaten ab geben. Es gehe darum, nichts preisgeben zu dürfen. Das Umfeld habe insgesamt positiv auf seine Teilnahme reagiert. Enge Freunde und die Familie sowieso. «Alle fiebern mit.» Dass bei SNTM im Gegensatz zu Germany’s next Topmodel nicht nur Frauen mitmachen, findet er gut. Die Stimmung sei irgendwie lockerer, es werde weniger rumgezickt. Nebst Kandidatin Sarah aus Worblaufen ist Jonas der einzige Berner in der Show. Jonas mag seine Stadt, doch falls es mit der Modelkarriere richtig abgehe, würde er natürlich auch nach Zürich, London oder Paris ziehen. Doch egal ob er gewinnt oder nicht: Zuerst will Jonas Militärdienst leisten.
Mit 1,80 eher klein
Man könnte Jonas als modernen Typ bezeichnen. Er ist schlank und sportlich, aber kein Muskelprotz. Er habe die Figur von seinem Vater geerbt und müsse nicht speziell auf seine Ernährung achten. Es gebe zwar eine Norm im Modellbusiness und mit knapp 1,80 Metern Körpergrösse sei er eher klein. Doch heutzutage seien viele Agenturen offen für mehr Diversität. Model Tamy Glauser etwa sei kleiner als er und modle für Männer- wie Frauenshows. Sein Vorbild? Ihn beeindrucke Saviour Anosike, der Gewinner der ersten Staffel, so Jonas. «Er hat nach der Sendung weitergemacht, richtig Gas gegeben.» Die Hauptdisziplinen der Kandidaten sind das Laufen und das Posen in Fotoshootings. Ersteres liege ihm eindeutig besser, so Jonas. «Ich fühle mich wohl auf dem Catwalk.» Und wie hebt er sich von all den schrägen Vögeln ab? «Ich habe immer gute Laune, bin offen und pflege meinen eigenen Stil».
Helen Lagger