Von Mamis für Mamis: Auf ihrem Blog geben Alessandra Dumartheray und Lynn Thalheim Tipps für junge Familien und haben damit in der Hauptstadt offenbar einen Nerv getroffen. Die Bloggerinnen sind voller Ideen.

«Wo gibt es hier einen schönen Spielplatz?», «Wo ist ein Kaffee mit Spielecke?» oder «Wo werden Babyschwimmkurse angeboten?». Als Alessandra Dumartheray zum ersten Mal Mutter wurde, trieben sie viele dieser Fragen um. Andere Mütter kannte sie nicht und war anfangs ein bisschen ratlos: «Wo kann ich mit meinem Baby hingehen? Ich musste mir alles selbst zusammensuchen.» Also begann sie auf Instagram unter dem Namen Bärner Mamis ihre Tipps und Erfahrungen zu teilen. Die kreative Arbeit motivierte sie auch, raus zu gehen, neue Leute und Orte kennenzulernen. «Ich kann nicht nur weitergeben, sondern nehme auch selbst viel mit.»

Selbst ist das Mami!
Rasch gewann der Account tausende Follower und Dumartheray holte ihre gute Freundin Lynn Thalheim dazu. Die beiden fotografieren Spielplätze, geben Geschenktipps, testen Ausflüge in der Region und am liebsten Brunchangebote. «Wir wollen zeigen, dass man auch mit Kindern noch nett mit Freundinnen brunchen gehen kann und es gleichzeitig was für die Kinder gibt.» Immer dabei: die kleinen Söhne der Bloggerinnen. Influencer-Mamis möchten die beiden nicht sein: «Wir zeigen unsere Kinder online nicht. Da war ich nie der Typ dafür», sagt Dumartheray.

Um noch mehr schreiben zu können, gingen die Bärner Mamis vor einem Monat mit einem Blog online. Die Gründerinnen sind glücklich: «Die Resonanz ist sehr gut und wir sind total gespannt, was kommt.» Vom Blog leben können beide noch nicht. Dumartheray war vor ihrer Elternzeit Marketingprofi, Thalheimer arbeitet noch in zwei Jobs. Um den Blog bekannter zu machen, setzen sie auf ihre Follower, auf SEO-Optimierung, Kooperationen und gegenseitige Mami-Unterstützung: «Wir treffen viele selbstständige Mütter, die wir porträtieren und die uns dann auch verlinken», so Thalheim. Mit den Reportagen über Mütter, die ein kreatives Sidebusiness gegründet haben, wollen die beiden auch anregen, Handgemachtes zu kaufen und inspirieren. Immer noch begegnen junge Müttern Vorurteilen: Die schaut jetzt erstmal nach dem Kind, mit der kann man sich nicht mehr treffen. Thalheim: «Anfangs traute ich mich noch nicht, mein Kind ins Café mitzunehmen, weil es schreien könnte.» Heute sind die Bloggerinnen selbstbewusster und gelassener. Blogs für Eltern gibt es im Internet nicht wenige. Angst vor Konkurrenz haben die beiden Mütter nicht, im Gegenteil. Sie erfahren aus der Community viel Unterstützung.

Michèle Graf