Slide Bb Flughafen Bernbelp 14

Sie tun alles, damit andere zufrieden abheben können

Während andere in die Ferien fliegen, bleiben sie am Boden zurück. In Teil zwei unserer Sommerserie zeigen wir, wie die Flughafenmitarbeitenden Rilana und Yannick um das Wohl ihrer Gäste besorgt sind.

Es ist heiss, die Sonne brennt. Die Temperaturen auf dem Asphalt des Vorfeldes des Flughafens Bern liegen weit über 30 Grad. Im Hintergrund wummern Flugzeugtriebwerke im Leerlauf. Vor der Gepäckrampe steht Yannick Hofer, der stetige Wind auf dem Vorfeld zerzaust sein Haar. Yannicks Aufgabe heute neben viele anderen: Gepäckabfertigung. Der 31-Jährige blinzelt in die Sonne und legt den nächsten Koffer auf das Band, das das Gepäck in den Belly, den Rumpf des Flugzeuges, in dem die Koffer verstaut werden, befördert. Dort wartet ein Kollege von Yannick und nimmt das Gepäck an.
Heute geht es nach Mallorca und Lübeck. Zwei Maschinen und ihre Passagiere wollen fast gleichzeitig abgefertigt werden. «Stressig ja, aber nicht minder spassig», sagt Yannick, der gleich darauf den nächsten Koffer aufs Gepäckband legt.
Während Yannick Hofer auf dem Vorfeld Flugzeuge abfertigt, betreut Rilana Hänni die Fluggäste, die in der grosszügig verglasten Abflughalle jeden Handgriff beobachten können, den das Bodenpersonal draussen am Flugzeug macht. Hier tummeln sich Urlauber aller Art: Familien mit Kindern, Singles auf Party-Tour, ältere Paare, die sich auf ein paar ruhige Tage freuen – einfach alle, die jetzt im Sommer Ferien haben. «Und wir sind dafür da, damit der Start in diese Ferien gelingt», sagt Rilana lächelnd und beginnt mit dem Boarding. Sie prüft die Tickets der Gäste und begleitet diese hinaus aufs Vorfeld zum Flugzeug. Zuvor hat sie die meisten Passagiere schon durch das Check-in und die Sicherheitskontrolle begleitet, ihre Fragen beantwortet oder ihnen bei der Durchsicht der Reisedokumente geholfen.

Sicherheit geht vor – immer
Yannick ist mit dem Beladen des Flugzeuges fertig, die Bordklappen werden geschlossen. Alles ist bereit für den Pushback, das Zurücksetzen des Flugzeuges mittels eines Schleppers, der das Fluggerät vom Vorfeld auf das Rollfeld schiebt. Von dort kann sich der Flieger allein bewegen und schliesslich von der Startbahn abheben.
Rilana verabschiedet die letzten Gäste aus der Abflughalle und schliesst die Türen. Geschafft. Heute ist alles glattgegangen, trotz der vielen Passagiere, die auf einmal am Flughafen waren. Doch selbst wenn mal etwas nicht rundläuft, bringt das die beiden nicht aus der Fassung. «Hier am Flughafen gibt es so viele Variablen. Immer kann etwas Unerwartetes passieren, aber das macht gerade den Reiz aus», erklärt Yannick.
Das Unerwartete ist nur oft genau das, was den Passagieren ihre Laune und Ferienfreude verderben kann. «Wir versuchen dann mit Ruhe und Bedacht mit den Fluggästen zu sprechen und ihnen alles zu erklären», sagt die 41-Jährige. Das klappe meistens. «Die Leute haben viel Verständnis. Ausserdem sind wir sehr flexibel, was unsere Problemlösungen angeht.»
Bei allem Bemühen, den Fluggästen am Flughafen Bern ein spannendes Erlebnis und einen entspannten Start in die Ferien zu ermöglichen, wird der für Rilana und Yannick wichtigste Punkt niemals ausser Acht gelassen: die Sicherheit. Zu jeder Zeit ist das Personal professionell und führt die Handgriffe zwar mit Routine, aber nie routinemässig aus. Alles mit einer charmanten und zuvorkommenden Höflichkeit, die an grossen Flughäfen oft verloren geht. Zusammen mit dem unvergesslichen Alpenpanorama, den kurzen Wegen auf dem Flughafen und dem gesamten Airport-Team bildet der Flughafen Bern für den stellvertretenden Leiter der Airport Services und die Mitarbeiterin der Ground Services selbst in der Ferienzeit einen tollen Arbeitsplatz.

«Jeder Tag ist anders»
Für Rilana und Yannick hat die Arbeit auf dem Flughafen Bern während der Ferienzeit etwas sehr Befriedigendes. Sie lieben den Umgang mit Menschen. «Vom Privat- bis zum Airlinepilot behandeln dich alle gleich. Sie schätzen die Arbeit, die wir hier auf dem Vorfeld machen», sagt Yannick. «Bei den Ground Services ist das genauso. Die Fluggäste freuen sich, wenn sie bei uns in die Ferien fliegen können. Wir sind alle mit Herzblut dabei», ergänzt Rilana, die genauso wie Yannick schon immer ein Faible für Aviatik hat und dieses jetzt am Flughafen ausleben kann.
Yannicks Aufgabenbereich ist ähnlich vielfältig wie jener von Rilana. Yannick führt neben der Abfertigung der Flugzeuge auch Tätigkeiten bei der Flughafenfeuerwehr und im Unterhalt der Airport-Gebäude aus. Bei Rilana stehen neben dem Check-in und dem Boarding noch Tätigkeiten in der Business Aviation auf dem Programm. «Jeder Tag ist anders, keiner wie der andere», sagt Yannick, «das macht extrem viel Spass.» Das Schönste am Arbeitstag im Feriensommer? «Wenn ich morgens das Vorfeld und die Piste kontrolliere und noch kein Betrieb herrscht. Diese Ruhe gepaart mit dem Panorama ist unschlagbar.»
Für die beiden ist es kein Problem, dann zu arbeiten, wenn alle in die Ferien fliegen und das auch noch hautnah miterleben zu müssen. «Wir sehen ja, wenn die Leute strahlen und in den Ferien-Modus wechseln, wenn sie hier ankommen, oder spätestens, wenn sie ins Flugzeug steigen. Das macht Freude», erklären sie. Yannick sucht sich für seine Ferien meist die Nebensaison aus. «Da sind viel weniger Leute unterwegs», sagt er lachend. Dass sie während der Ferienzeit etwas länger arbeiten und ein paar Überstunden schieben müssen, macht ihnen nichts aus. Im Gegenteil: Sie sind stolz, dass sie so wichtige Tätigkeiten am Flughafen für die Passagiere ausüben dürfen.
Sehen sich die beiden also als Bärner Helden? «Wenn es uns gelingt, die Leute mit einem guten Gefühl und entspannt in die Ferien zuschicken, dann auf jeden Fall», sagt Yannick. «Das geht aber nur als Team zusammen – und das machen wir hier super», ergänzt Rilana. Die beiden laden alle ein, das Erlebnis Flughafen Bern selbst einmal auszuprobieren. «Es lohnt sich», sagen sie unisono.

Dennis Rhiel

Weitere Beiträge

Weitere Beiträge