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«Unser Ziel ist es, die lokale Bevölkerung zu motivieren»

Das Berner Velofestival wartet mit einer einzigartigen Velovielfalt in den Regionen Bern, Gürbe- und Aaretal auf. Der Vizepräsident von «Hallo Velo!» und Mitorganisator des Festivals, Benjamin Zumbühl, zeigt noch keinerlei Nervosität.

Sein Outfit bei unserem Besuch in seinem Büro am Bollwerk lässt nicht lange zweifeln: Das rosarote T-Shirt mit dem «Hallo Velo!»-Logo verrät, womit er sich zurzeit beschäftigt. Die Organisation des Grossanlasses läuft auf Hochtouren. 2017, an der ersten Austragung des Velofestivals, ist er mit seiner Familie noch selber mitgefahren; er weiss also, wovon er spricht. Benjamin Zumbühl erzählt ruhig und überlegt, das «feu sacré» funkelt aber in seinen Augen.

20 000 Teilnehmende erwartet
Vor zwei Jahren traten 15000 Begeisterte in die Pedale, weiss Zumbühl zu berichten. «Im Jahr 2018 spielte das Wetter nicht mit, mit 34 Grad war es vielen zu heiss und es bevölkerten nur 10000 Fahrerinnen und Fahrer unsere Strecken.» Für dieses Jahr zeigt sich Benjamin Zumbühl zuversichtlich: «Für den 18. August werden bei sonnigem Wetter angenehme 22 Grad vorausgesagt; ideale Bedingungen für eine Rekordbeteiligung!» So rechnen die Organisatoren denn auch mit 20000 Teilnehmenden. Ein ambitiöses Ziel… Die ganze Strecke misst 40 Kilometer und führt von Bern über Gümligen, Rubigen, Münsingen, Kehrsatz zurück nach Bern. Die Streckenlänge sei nicht zu unterschätzen, warnt Benjamin Zumbühl. Aber er beruhigt: «Auf dem ganzen Perimeter kann das Velo unterwegs gratis mit der Bahn transportiert werden, wenn jemand nicht die ganze Linienführung schafft.»

Lokal verankerter Anlass
«Es ist unser Ziel, vor allem die lokale Bevölkerung dazu zu motivieren, aufs Velo zu steigen», sagt der selbst aktive Velofahrer. Es sei nie die Absicht, dass die Leute von weit her zum Event reisen müssten. «Es ist ein lokal verankerter Anlass.» So stammen denn auch 80 Prozent der HobbyPedaleure aus dem Einzugsgebiet der teilnehmenden Gemeinden. Die Eintrittshürde ist tief, es bestehen keine Teilnahmebedingungen, eine Anmeldung ist nicht nötig. «Mitmachen ist das Wichtigste», wirbt Zumbühl für das Festival. «Hallo Velo!» hat aus Unzulänglichkeiten der ersten beiden Austragungen gelernt. «2017 war die Beschilderung nicht optimal und einige gerieten von der Strecke ab», blickt Benjamin Zumbühl zurück. «Das haben wir korrigiert. 2018 gab es keine Verirrten mehr.» Auch der City Loop, der vom Bundesplatz durch die Altstadt, das Mattequartier und vom Marzili zurück zum Bundesplatz führte, war für Familien mit kleinen Kindern zu lang und zu steil. «Am 18. August ist die Strecke nur noch einen Kilometer kurz und führt vom Bundesplatz auf den Münsterplatz und zurück», beschwichtigt der Festival-Organisator. «So können auch unsere Kleinsten besser mithalten.»

350 Volunteers beschäftigt
Auch beim Einsatz der vielen Freiwilligen hat Benjamin Zumbühl aus einem Fehler gelernt: «Bisher fand das Velofestival während der Sommerferien statt und es war schwierig, genügend freiwillige Mitarbeitende zu finden. In diesem Jahr führen wir den Anlass am ersten Sonntag nach den Schulferien durch. Dadurch hat sich das Finden von Freiwilligen erheblich erleichtert.» Zirka 350 ehrenamtlich Tätige sorgen für einen reibungslosen Ablauf. «Ohne die Volunteers würde das Festival nicht funktionieren», so Zumbühl. Er freut sich persönlich ganz besonders auf den neuen City Loop und das Event Village auf dem Münsterplatz, aber auch auf die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee mit Kurzführungen durch die aktuelle Ausstellung. Die Strecke führt direkt vor den Gebäuden vorbei. Fährt der Festival-Organisator am 18. August selber ebenfalls mit? «Ich werde auf dem Bundesplatz unseren Stand betreuen. Aber wenn es die Zeit erlaubt, fahre ich die ganze Strecke selbstverständlich auch mit!»

Peter Widmer

Der Trägerverein «Hallo Velo!» lädt die Bevölkerung am Sonntag, 18. August zum dritten Mal zum Mitfahren ein.

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