Kissen, kuscheln – und immer genug Güetzi: Monika Erb geniesst die Adventszeit.

«Wir treffen uns regelmässig zum Massenkuscheln»

Für den Bärnerbär hat Moderatorin und Model Monika Erb extra das Backblech ausgerollt. Sowieso ist der Advent für die 38-jährige Bernerin eine besondere Zeit.

Wie häufig wird bei Ihnen zuhause während der Adventszeit «güetzelet»?
Vor Weihnachten sicher noch drei- bis fünfmal.

Was backen Sie alles?
Mailänderli, Vanillekipferl, Spitzbuben und Haselnuss-Güetzi. Grittibänze kann man auch dazuzählen. Und dann kommen wohl noch Sablés dazu.

Keine Zimtsterne?!
Die sind nicht so meins. Wer mich rumkriegen will, muss es mit Spitzbuben versuchen. Da werde ich weich. (lacht).

Sie sind Moderatorin und Model. Da können Sie sich nicht zu häufig «schnouse».
Ein schlechtes Gewissen habe ich nie. Hätte ich das, würden die Süssigkeiten wohl genau dann irgendwo ansetzen. Man soll alles im Mass geniessen – abgesehen davon gehört das Güetzele für mich in der Adventszeit dazu, mein Muetti hat mir das beigebracht, und ich möchte diese Tradition gerne meinen Kindern weitergeben. Ich esse ausserdem nie eine ganze Schachtel und treibe viel Sport (lacht). Früher habe ich etwas mehr auf die Linie geachtet, heute weniger.

Wer unterstützt Sie beim Güetzele?
Vor allem die Kinder, mein Ehemann Toni mag das weniger gerne – dafür «schouset und stibitzt» er häufig (lacht).

Viele mögen die aktuelle Jahreszeit weniger. Sind Sie auch eher der Sommertyp?
Ich finde, dass jede Jahreszeit etwas Schönes hat, man muss es nur sehen. Wir gehen immer raus, auch bei Nebel. Frische Luft und Licht sind wichtig, für mich als Naturkind sowieso. Mich stört es nicht, wenn es düster ist, man kann abends ja Kerzen anzünden.

Was bedeutet Ihnen diese Zeit?
Vor allem das Zusammensein mit der Familie, wir zelebrieren die Festtage sehr. Singen gehört dazu, der Samichlous, Geschichten erzählen.

A propos: Der Samichlous schaut vorbei?
Ja, wir erwarten den katholischen San Nicola mit dem spitzen Hut am 6. Dezember bei uns zuhause, er erzählt auch eine Geschichte. Die
Kinder sagen Versli auf oder singen.

Welche Erinnerungen haben Sie an den Samichlous?
Ich hatte unheimlichen Respekt vor ihm. Gespielt hat ihn der Vater eines guten Freundes unserer Familie, was ich aber nie wusste. Er hatte eine tolle, tiefe Stimme und trug stets sein goldenes Buch bei sich. Ich dachte immer: «Hoffentlich gibt es keine Rute!»

Unser Samichlous (s. Porträt Seite 7) meint: Wenn er zu den Kindern heimgehe, bräuchten die Eltern häufig mehr Erziehung als die Kleinen.
Oh … zu welchen Eltern geht denn der (lacht laut)? Nun, vielleicht könnte man uns tatsächlich auch das eine oder andere mit auf den Weg geben, wieso nicht. Wir alle haben unser Gutes und unser Schlechtes.

Für viele ist der Advent eine einsame und traurige Zeit. Denken Sie und Ihre Familie in diesen Tagen an jene Menschen, die allein zuhause sitzen?
Ja, häufig sogar. Bei uns in der Nähe befindet sich ein Altersheim, diese Leute tun mir manchmal leid. Vielleicht haben Sie Familie, die aber an Weihnachten nicht für sie da ist. Das tut schon im Herzen weh. Abgesehen davon gibt es auch junge Menschen, die einsam sind, weil sie möglicherweise ihre Liebsten verloren haben.

Auch Sie als Familie rücken in dem Sinne näher zusammen?
Natürlich! Toni, Alina und Ascanio (ihre beiden Kinder, 6 und 3 Jahre alt, Anm. d. Red.) und ich treffen uns regelmässig im Schlafzimmer zum Massenkuscheln. Dann rennen wir alle gemeinsam ins Bett. Kinder brauchen Nähe, es hat mit Liebe und Zuneigung zu tun.

Im vergangenen Hitzesommer fiel einem das Kuscheln tatsächlich ein bisschen schwerer als auch schon.
Stimmt (lacht), wir ziehen das mit dem Kuscheln aber das ganze Jahr hinweg durch. Selbst wenn wir dabei etwas schwitzen.

Yves Schott

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