Die Erfolgsgeschichte ehemaliger SCB-Spieler in der besten Liga der Welt, der National Hockey League (NHL), begann im Jahr 2004 mit Verteidiger Mark Streit. Heute ist Roman Josi als Captain der Nashville Predators der grosse Berner Star in der NHL.
Insgesamt 786 Partien bestritt Mark Streit in der NHL, erzielte für die Montreal Canadiens, die New York Islanders, die Philadelphia Flyers und die Pittsburgh Penguins 96 Tore und 338 Assists, was einem für einen Verteidiger stolzen Punktedurchschnitt von 0,55 pro Spiel entspricht. Noch erfolgreicher war und ist immer noch der 29-jährige Roman Josi, auch er Verteidiger und ehemaliger SCB-Junior und Captain der Nashville Predators. 566 Spiele, 95 Tore, 256 Assists und 351 Punkte stehen auf dem Konto des wertvollsten Spielers der Weltmeisterschaft 2013. Durchschnitt: 0,63. Auch SCB-Captain Simon Moser wagte einst den Sprung über den grossen Teich, kam bei Nashville immerhin zu sechs Spielen (1 Tor/1 Assist). Zum grossen Glück fand der Emmentaler den Weg zurück in die Schweiz – zum SCB. Ein Blick auf die beginnende Saison in der NHL und die Aussichten der ehemaligen SCB-Spieler:
Roman Josi
Nashville Predators
Der Verteidiger bleibt Schweizer Edel-Export Nummer 1. Der 29-jährige Captain der Predators wird nach dem Abgang P.K. Subbans nach New Jersey noch mehr Einfluss haben – die beiden bildeten mit Ryan Ellis und Mattias Ekholm die vielleicht beste Top-4-Abwehr der NHL. Ende Saison läuft Josis Siebenjahres-Vertrag aus, sein Vier-Millionen-Dollar-Jahreslohn dürfte zuletzt ligaweit das beste Preis-/Leistungsverhältnis geboten haben. Auch wenn Josi UFA (Unrestricted Free Agent: Spieler, welcher ohne Vertrag ist und Vertragsofferten jedes NHL-Teams verhandeln und annehmen darf, d. Red.) wird und seinen künftigen Arbeitgeber frei wählen darf, dürfte er bei Nashville bleiben – der Jahreslohn wird sich mindestens verdoppeln. Auch sportlich wird von ihm einiges erwartet. Denn im Angriff verfügen die Predators ebenfalls über viel Breite, das Ziel kann nur der Stanley Cup sein.
Nico Hischier
New Jersey Devils
Saison Nummer 3 für den Schweizer Nummer-1-Draft in New Jersey – es könnte die bisher beste werden. Jack Hughes, ein weiterer erstgezogener Mittelstürmer, stösst dazu und könnte dem Schweizer zwar den Status des Nummer-1-Centers streitig machen – und damit auch den Platz neben Superstar Taylor Hall. Für die Breite des Teams und damit die Erfolgsaussichten ist der Amerikaner aber Gold wert. Die Devils haben auf dem Transfermarkt aufgerüstet (Subban, Simmonds, Gusew). So oder so wird der 20-jährige Hischier seinen bereits beeindruckenden Weg weitergehen. Bereits in seiner Rookie-Saison 2017/2018 überzeugte der Walliser mit ungewöhnlicher Reife für einen damals 18-Jährigen.
Gaëtan Haas
Edmonton Oilers
Der Center versucht sich mit 27 erstmals in Nordamerika. Da die Oilers zwar über drei Superstars im Sturm (McDavid, Draisaitl, Nugent-Hopkins), aber keine Breite verfügen, besitzt der Schweizer gute Chancen, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. An Können und Schnelligkeit fehlt es dem zweifachen Schweizermeister nicht.
Yannick Weber
Nashville Predators
Zum achten Mal steigt Verteidiger Yannick Weber in ein Vertrags-Jahr – das dürfte inoffizieller Rekord sein. Nach fünf Einjahresverträgen durfte der Berner 2018 die Unterschrift auf ein Papier setzen, das ihm wenigstens die Job-Sicherheit für zwei Saisons garantierte. Nun geht das Spielchen von vorne los, einmal mehr wird er bei Nashville um einen Stammplatz kämpfen. Hinter den klaren Top-4 mit Josi, Subban, Ellis und Ekholm fiel es in Nashville zuletzt jedem Verteidiger schwer, auf viel Einsatzzeit zu kommen, Subbans Abgang könnte dem unterdessen 31-jährigen Weber zur einen oder anderen Zusatz-Minute verhelfen.
Philipp Kuraschew
Rockford Ice Hogs
Der in Davos geborene Berner mit russischen Wurzeln beginnt mit 20 sein Profiabenteuer in Chicagos AHL-Farmteam. In der Juniorenliga QMJHL war der Stürmer bei Québec ein guter Skorer unter Kulttrainer Patrick Roy, nun muss er den nächsten Schritt als Stammspieler fernab der Junioren nehmen.
Kristian Kapp/Pierre Benoit