Die 82. Minute ist in einem umstrittenen 95. Cupfinal die Entscheidende. YB-Trainer Gerardo Seoane wechselt Guillaume Hoarau und Marvin Spielmann ein.
Wie sich kurz darauf zeigte, sollte dies der geniale Schachzug zum ersten Double-Gewinn seit 1958 sein. Guillaume Hoarau köpfelte vorerst den Ball an den Innenpfosten und verpasste um Zentimeter die kitschigste Abschiedsgeschichte, die auch von Rosamunde Pilcher hätte inszeniert sein können. Und dann traf Marvin Spielmann aus grosser Distanz – ausgerechnet er, der eine glücklose Saison hinter sich hat, diesmal aber auf die Schützenhilfe des ins Leere greifenden Basler Goalies Nikolic zählen durfte. Endlich wurde Marvin bei YB der Bedeutung seines Namens – berühmt, gross – gerecht und schoss sich zum Cuphelden. Der Vergleich mit der «Goldenen YB-Ära» ist endgültig naheliegend. Damals, Ende der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts, holte YB viermal in Serie den Titel und 1958 das Double, jetzt deutet alles darauf hin, dass es in ähnlichem Stil weitergeht, denn die Frage steht im Raum, wer YB in der schon in zwei Wochen beginnenden Meisterschaft überhaupt bremsen soll.
Pierre Benoit