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Das Transferfenster ist offen – noch ist vieles möglich

Leader mit zwei Punkten Vorsprung auf Basel, im Cup noch dabei, viele Langzeitverletzte kehren endlich zurück. Und trotzdem: Wie immer, wenn es um die Young Boys geht, äussert sich YBs Sportchef Christoph Spycher in vornehmer Zurückhaltung.

Wer sich die Frage stellt, wann er zum letzten Mal in einem Medium eine kritische Bemerkung über YB-Sportchef Christoph Spycher gelesen oder gehört hat, muss ein Gedächtnis besser als ein Elefant haben. Es ist hinlänglich bekannt: Elefanten vergessen nie. Sie können sich besser an Vergangenes erinnern als Menschen. Doch im Fall von Christoph Spycher und der Frage nach dem Zeitpunkt der letzten kritischen Äusserung an die Adresse des 47-fachen Internationalen wären selbst diese Rüsseltiere völlig überfordert. Deshalb geben wir eine Schätzung ab: Irgendwann vor zehn Jahren, als Eintracht Frankfurt ein Heimspiel verlor und die Mannschaft in der «Frankfurter Rundschau» und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» kollektive Schelte über sich lesen musste. Doch das sind tempi passati, seit dreieinhalb Jahren ist der Berner hochgeschätzter YB-Sportchef und hat in dieser Zeit alles richtig gemacht. Bescheiden und vorsichtig zurückhaltend äussert er sich beim Treffen mit dem Bärnerbär auch über die am Sonntag mit dem Spitzenspiel gegen den FC Basel beginnende Rückrunde. «Wir haben in der Türkei mit hoher Intensität trainiert, die Spieler sind begreiflicherweise müde und deshalb dürfen wir auch die Testspiel-Resultate nicht überbewerten, selbst wenn wir selbstverständlich lieber gewinnen als verlieren», sagt Spycher und ergänzt, «dass wir in erster Linie auf die einzelnen Leistungen der 27 nach Belek mitgereisten Spieler schauen».

Viele Rückkehrer
Hoffnung, dass die Young Boys in der Rückrunde und den hoffentlich drei verbleibenden Cuppartien – zuerst steht am 4. März der Viertelfinal in Luzern auf dem Programm – noch erfolgr eicher abschneiden als in der ersten Saisonhälfte , macht die Tatsache, dass viele der Langzeitverletzten ins Team zurückkehren. Miralem Sulejmani, Fabian Lustenberger, Vincent Sierro sind wieder fit, Gianluca Gaudino, Sandro Lauper und Mohamed Ali Camara benötigen noch etwas Zeit, bloss Frederik Sörensen hat sich neu verletzt und fällt nach einem operativen Eingriff rund zwei Monate aus. «Wir dürfen nicht erwarten, dass alle Rückkehrer bereits wieder in Topform sind», dämpft Christoph Spycher die Euphorie vieler YB-Fans, dass ein komplettes YB erneut so dominant auf treten wird wie in der vergangenen Saison. «Wir arbeiten derzeit daran, dass wir nach dieser intensiven Trainingsphase noch mehr Dynamik ins Team bringen, damit wir am Sonntag gegen Basel bereit sind. Klar ist es schön, dass einige sich zurückmelden und im Team ein hervorragender Geist herrscht, doch das alles ist noch keine Erfolgsgarantie. Wir hoffen, dass auch Gianluca Gaudino, Sandro Lauper und Mohamed Ali Camara, bei dem es noch etwas länger dauern wird, bald wieder hundertprozentig fit sind, doch in diesen Fällen gilt das Sprichwort ‹Geduld bringt Rosen›.»

Was passiert noch?
Nicht auf die Äste hinauslassen will sich Christoph Spycher auch bei der Frage, ob im Transferfenster, das am 17. Februar schliesst, bei YB noch etwas passiert. «Ist das Transferfenster offen, kann stets etwas geschehen, in welche Richtung auch immer, ob Zuoder Wegzug.» Offen ist auch die Frage, ob für Frederik Sörensen Ersatz geholt wird. Wer Spycher kennt, weiss, dass er auch diesbezüglich alle Vor- und Nachteile abwägt und erst dann entscheidet. «Im Moment ist vieles möglich», sagt der Sportchef.

Pierre Benoit

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