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Die Könizer holen sich mit Kampf und Köpfchen den Titel

Floorball Köniz hat es geschafft: Dank einem 3:2-Sieg über den SV Wiler-Ersigen im Superfinal wird das Team nach 2018 zum zweiten Mal Meister und holt sich nach dem Gewinn des Supercups im August den zweiten Titel in dieser Saison.

Es war ein hartes Stück Arbeit, bis sich die Könizer am Samstag gegen den Rekordmeister und Titelverteidiger aus dem Emmental durchgesetzt hatten und jubeln konnten. «Eine wirklich enge Kiste», bekennt Meistercaptain Jonas Ledergerber. Vor allem im letzten Drittel verkam das Spiel zu einer wahren Könizer Abwehrschlacht, doch dank aufopfernder Defensivarbeit und einem glänzenden Goalie Patrick Eder jubelten am Schluss doch die Könizer, die einmal mehr nach dem Motto Winkelrieds 1386 bei der Schlacht von Sempach – unus pro omnibus, omnes pro uno («Einer für alle – alle für einen») – mit einer geschlossenen, grossartigen Teamleistung beeindruckten.

Wieder Jonas Ledergerber

Wie in allen vorherigen Playoff-Spielen war auch diesmal Captain Jonas Ledergerber eine der dominierenden Figuren und der Mann, der nach entscheidenden Toren im Halbfinal gegen Alligator Malans auch diesmal am Siegestor direkt beteiligt war. Mit seiner Störarbeit vor dem gegnerischen Tor provozierte er das «Game winning (own)goal». Ledergerber ist einer von fünf Könizern, die sich in den Playoffs in der Skorerliste unter die ersten zehn einreihten. Trotz der offensiven Ausgeglichenheit, welche Köniz auszeichnet, war am Samstag die Defensive mit einem bärenstarken Goalie Patrick Eder der Schlüssel zum Titel. «Da steckt noch viel René Berliat drin», sagt Jonas Ledergerber. Der ehemalige Coach hat den Könizern die solide Defensive eingeimpft, die Angriffskraft hat die Handschrift von Jyri Korsman, dem aktuellen Trainer aus Finnland.

Wieso nur in den Playoffs?

Dem frühen 1:0 durch Stefan Hutzli misst Jonas Ledergerber grosse Bedeutung zu. «Das war für uns enorm wichtig. Einerseits konnten wir den Elan, den Wiler aus dem Halbfinal mitgenommen hatte, etwas brechen, andererseits kommt es unserem Spiel entgegen, wenn wir aus einer gesicherten Abwehr schnelle Konter spielen können», analysiert Jonas Ledergerber schnell und präzis. Mehr Mühe bereitet ihm die Frage, weshalb er in den Playoffs zu Höchstform auflaufe und Tor um Tor erziele. «Wüsste ich das, würde ich die ganze Saison so spielen, doch das ist wahrscheinlich gar nicht möglich.» Ledergerber, der Maschinenbau und Medizinaltechnik studiert hat, arbeitet für die CSL Behring, und zwar in einem 100-Prozent-Pensum, was neben dem Unihockey einer enormen Belastung gleichkommt. Den Vertrag für die kommende Saison hat der Captain denn auch noch nicht unterschrieben. «Das Ausland ist für mich kein Thema – es gibt nur zwei Möglichkeiten. Eine Vertragsverlängerung oder aufhören.» Es scheint, dass sich die Könizer Fans keine Sorgen machen müssen – Jonas Ledergerber wird aller Voraussicht nach weiterspielen. Und die Nationalmannschaft? «Ich habe zuletzt nichts gehört und müsste mir ein Comeback reiflich überlegen, zumal dann die Belastung noch grösser würde.» Die Festivitäten, die in Winterthur bereits in der Garderobe begannen und nach der Rückkehr in Bern in den frühen Morgenstunden endeten, sind vorbei. Doch auch hier keine Bange: So wie Köniz in der nächsten Saison aufgestellt sein wird, sind weitere Festivitäten höchstens eine Frage der Zeit.

Pierre Benoit

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