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Die SCB-Oldies sind jung geblieben

Sport ist das perfekte Mittel, um jung zu bleiben. Trotz starker Bemühungen ist es noch keinem Forscher gelungen, das Altern beim Menschen zu stoppen. Doch die SCB-Oldies haben das perfekte Gegenmittel gefunden.

Weder teure Cremes noch sonstige Wunderelixiere helfen, auch eine, zwei, drei oder vier Corona-Impfungen und noch so viele Booster sind kein Garant für langes Leben. Das wissen die SCB-Oldies und haben sich diese Weisheit auf die Fahne geschrieben. Regelmässig Sport zu treiben, ist ein wahrer Jungbrunnen. Wer dies auch noch auf dem glatten Eis, auf Schlittschuhen tut, dessen Chancen stehen ausgezeichnet, nicht nur beim kurz bevorstehenden 25-Jahr-Jubiläum der SCB-Oldies dabei zu sein, im Gegenteil, er macht sich bereits Gedanken, was sich der umtriebige Vereinspräsident Rolf Vonlanthen wohl für den 25. Geburtstag der SCB-Oldies einfallen lässt. Ein Besuch in einer Weinkellerei im Waadtland, Wallis oder Tessin jedenfalls wird nicht fehlen, wenn der ehemalige Weininspektor Regie führt.

Beginn 1999
Als der SCB im Jahr 1999 schwierige Zeiten durchlebte und neue Strukturen erhielt, erfolgte im Hotel-Restaurant Adler in der Berner Altstadt die Gründung der SCB-Oldies, als Nachfolge-Equipe der damaligen SCB-Senioren. Um den Senioren weiterhin die Möglichkeit zu bieten, aktiv zu bleiben und ihrem Hobby zu frönen, wurden die Oldies am 23. August 1999 aus der Taufe gehoben. Zweimal wöchentlich wurde zu Beginn trainiert, am 4. Oktober 1999 ging das erste Training im Eisstadion Allmend über die Bühne. Viele ehemalige Cracks nahmen die Gelegenheit wahr und schnürten ihre Schlittschuhe inskünftig für die Oldies-Trainings und bereiteten sich auf die nationalen und internationalen Turniere vor, zu denen der SCB immer wieder Einladungen erhielt – die drei Buchstaben garantierten auch bei den älteren Semestern Seriosität und Qualität.
Urs Dolder, dreifacher Meister als Spieler unter Paul-André Cadieux und später zweimal Meister als Assistent Bill Gilligans oder Bruno Zahnd, auch er zusammen mit Dolder dreifacher Meister, waren schon im Gründungsjahr dabei. Mit Urs Pfeuti, Pascal Nigg, Daniel Hirt, Dieter Hirt, Thomas Maurer, Bruno Steck und Rolf Mäusli sind auch heute noch zahlreiche ehemalige Erstteamler aktiv, genauso wie Michel Kratochvil, bekannt als ehemalige Nummer 33 der ATP-Rangliste und Bezwinger von Andre Agassi. Der Sohn des früheren SCB-Mittelstürmers Frantisek Kratochvil, der kürzlich verstorben ist, hätte auch als Eishockeyaner eine grosse Karriere vor sich gehabt.

Schwierige Jahre
«Wie der Hauptverein hatten auch wir schwierige Jahre zu überstehen», sagt Rolf Vonlanthen, ehemaliger SCB-Junior und seit 23 Jahren an der Spitze der Oldies. Mit der Gründung der Oldies-Bar im Stadion sicherten sich die alten Herren zu Beginn das finanzielle Überleben, doch mit dem Umbau des Stadions gingen die Verantwortlichkeiten der Bar an die SCB-Tochter Sportgastro AG über. Für die Oldies mag dies schmerzhaft gewesen sein, doch ans Aufgeben dachten sie nie.

Gern gesehener Gast
Das Team verfügt nach wie vor über viel spielerische Klasse, auch wenn nicht mehr so schnell gelaufen, präzis geschossen und hart gecheckt wird wie anno dazumal. «Wir sind an vielen Anlässen ein gern gesehener und auch erfolgreicher Gast», sagt Jürg Wymann, der nicht nur sein eigenes SCB-Museum mit unzähligen Kultobjekten führt, sondern auch als Materialverantwortlicher bei den SCB-Oldies stets dabei ist.
Im Zwei-Jahres-Rhythmus sind die Oldies in Zell am See dabei, wo jeweils 40 Equipen aus der ganzen Welt mitwirken. «Bei der letzten Austragung holten wir in der Alterskategorie 60 plus den Europameistertitel», verkünden Rolf Vonlanthen und Jürg Wymann gemeinsam mit hörbarem Stolz in der Stimme. Zell am See ist nicht das einzige Freundschafts-Turnier, an dem die Oldies Ehre für den SCB einlegen. «In Visp spielten wir zuletzt mit dem Gastgeber, den SCL Tigers, den Kloten Flyers und dem EHC Saastal ein Turnier, wir führen als Organisator jeweils im Februar in der PostFinance Arena selbst ein Turnier durch und treten auch an den Turnieren in Neuenburg und Freiburg an», sagt Präsident Rolf Vonlanthen.

Die SCB-Routiniers geniessen an diesen freundschaftlichen Treffen nicht allein den sportlichen Vergleich, sondern ebenso den geselligen Austausch mit den Rivalen von damals. Dass in den Gesprächen zu später Stunde auch einer einmal ein Tor oder ein Assist mehr erzielt hat, als es in Tat und Wahrheit der Fall war, stört auch Jahre später niemanden.

Die Geselligkeit ist mindestens so wichtig. Dies beweist die Durchführung des alljährlichen Seniorenevents mit einer Reise an eine schöne Destination in der Schweiz oder sogar ins nahe Ausland (Thonon-les-Bains), zu der auch die Begleiterinnen eingeladen sind. «Da lässt sich unser Präsident immer etwas ganz Spezielles einfallen», sagt Jürg Wymann und ergänzt, «dass es neuerdings auch einen Kick-off-Anlass gibt, der die bevorstehende Saison in fröhlichem Rahmen einläutet.» Fast nicht mehr aus dem Jahreskalender der Oldies wegzudenken ist auch der Silvester-Event im Restaurant Beaulieu, an dem jeweils bis zu 100 Personen zu den von «DJ Alex der Skihüttenkönig» aufgelegten Hits das Tanzbein schwingen.

Pierre Benoit

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