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Eishockey im Zentrum – doch Matura muss sein

Der Mann mit dem klingenden Namen ist gerade Mal 17 Jahre alt. Santiago Näf ist eines von zahlreichen hoffnungsvollen Talenten in den Reihen des SCB. Sein Ziel, sein Traum ist ein Platz im Fanionteam – an eine NHL-Karriere denkt er (vorerst) noch nicht.

Doch Santiago Näf, von seinen Schulkollegen und Mitspielern kurz «Santi» genannt, muss immer wieder, wie dem Bärnerbär auch, seinen vollen Namen aufsagen. Er tut dies gerne, routiniert, ohne zu stocken, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Seine Mutter ist Kolumbianerin, deshalb der Name, der wie Musik in den Ohren klingt. Santiago Sebastian Salvador Näf Ortiz Aquire ist bereits Schweizer Nationalspieler, auf der Altersstufe U16 und U17 war er Mitglied des Schweizer Teams, bald soll es auch bei den U18 klappen, später bei den U20 und dann… Doch Santiago Näf, Schüler in der Matura-Abteilung des Feusi Bildungszentrums, ist bestrebt, dafür zu sorgen, dass seine Zukunft auch gesichert ist, wenn aus irgendeinem Grund mit der Karriere als Eishockey-Profi nichts werden sollte. Er schafft den Spagat zwischen Schule und Eishockey optimal und kommt mit der grossen Belastung problemlos klar.

Santiago, wie bist Du zum SCB gekommen?
Ich spielte im Aargau und absolvierte Probetrainings beim EV Zug und beim SCB. Weil es mir beim SCB viel besser zusagte, fiel mir der Entscheid leicht. Heute lebt die Familie in Stettlen, das macht vieles leichter.

Du bist an den Feusi Sportschulen in der Tertia, Ziel ist es, die Matura zu bestehen. Wie bringst du alles unter einen Hut?
Das geht ohne Probleme. Ich habe pro Woche 23 Lektionen – am besten gefällt mir das Fach Musik – dazu sieben bis acht Trainings und durchschnittlich zwei Spiele. Normalerweise fehle ich in der Schule nie. Wenn ich mit dem SCB oder dem Nationalteam einmal länger abwesend bin, muss ich den verpassten Stoff nachholen.

Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys?
Nicht viel. Hin und wieder reicht es, um mit Kollegen in die Stadt zu gehen, im Sommer spiele ich auch gerne Tennis und Volleyball.

In deiner Schulklasse gibt es nur Sportler. Aus welchen Sparten kommen sie und wie ist der Kontakt untereinander?
Der Kontakt ist sehr gut. Bei uns sind Sportler aus den Bereichen Karate, Unihockey, Segeln, Schwimmen, Fünfkampf und mit Samuel Leuzinger ein Teamkollege aus dem U20- Team des SCB.

Dein erklärtes Ziel ist ein Platz in der ersten Mannschaft des SCB. Was, wenn es damit nicht klappen sollte?
Das ist mit ein Grund, dass ich die Matura machen will, dann bieten sich mir verschiedene Möglichkeiten, sollte manche Tür offen stehen. Mir ist es wichtig, neben dem Eishockey ein zweites Standbein zu haben. Doch mein Traum ist es selbstverständlich, meine hochgesteckten Ziele im Eishockey zu erreichen.

Was gefällt dir am Eishockey?
In einer Mannschaft zu spielen. Eishockey ist ein ausgesprochener Teamsport, schnell, dynamisch und physisch anspruchsvoll.

Wer sind deine Vorbilder?
Das ist der Russe Jewgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins. Und die erste Mannschaft des SCB verfolge ich regelmässig, wenn wir nicht gleichzeitig ein Spiel austragen. Da kann man auch einiges abschauen.

Wie unterstützt dich deine Familie?
Ich könnte mir keine besseren Eltern vorstellen. Sie helfen mir, wo immer sie können. Und meine jüngere Schwester interessiert sich mehr für meine Leistungen in der Schule als im Eishockey. Sie ist eine sehr gute Schülerin, ich bewege mich eher irgendwo im Mittelmass.

Welches sind deine Stärken als Eishockeyspieler?
Ich spiele auf dem Flügel, bin schnell und läuferisch stark. Ich versuche, auch meinen Körper einzusetzen.

Pierre Benoit

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