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Er liebt die Champions League und sein Nationalgericht Maniok

Der YB-Stürmer mit der Nummer 15 ist schnell und torgefährlich. Dabei zeigt der gefeierte Torjäger keine Starallüren, sondern ausgeprägten Teamgeist.

In der 17-Millionen-Stadt Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, aufgewachsen, hat sich der pfeilschnelle Angreifer Meschak Elia in Bern gut eingelebt. «Meine Teamkameraden, der ganze Staff und die sportliche Leitung von YB haben mir den Start leicht gemacht. Ich bin perfekt aufgenommen worden und fühle mich wohl.»

«Wuschu» und «Chappi»
Dass ein Mann seiner Klasse, der auch in der afrikanischen Champions League spielte, überhaupt den Weg nach Bern gefunden hat, ist, wie so vieles der jüngsten YB-Erfolgsgeschichte, dem Duo Christoph Spycher und Stéphane Chapuisat zu verdanken. «Ich war bereits seit 2016 in Kontakt mit YB und alles, was mir Stéphane und Christoph über YB erzählt haben, stimmt und ist eingetroffen. In der YB-Familie ist alles perfekt und ich fühle mich pudelwohl», sagt der dribbelstarke Sprinter, den sie in seiner Jugend Cristiano Ronaldo nannten, weil er ähnliche Tricks auf Lager hatte wie CR7. Aufgrund seiner aussergewöhnli – chen Schnelligkeit kam später auch der Übername «Speedy Gonzales» dazu, die pfeilschnelle mexikanische Maus und Zeichentrickfilmfigur. «Als kleiner Bube träumte ich davon, einmal in der Champions League und gegen mein Vorbild Cristiano Ronaldo spielen zu können. Dass beide Wünsche in Erfüllung gingen, ist perfekt. Die Champions League ist das grösste Erlebnis meines bisherigen Lebens und ich werde diese Abende nie vergessen. Meine Auftritte auf der höchsten europäischen Ebene und auch die Spiele in der Super League werden von vielen meiner Bekannten in Kongo verfolgt. Ich erhalte nach den Spielen immer Reaktionen – in meinem Bekanntenkreis sind mittlerweile alle eingefleischte YB-Fans.»

Auch gegen Villarreal gewinnen
Wie auch immer der Gegner heisst, von welchem Kaliber er ist, ob Manchester United hier oder St. Gallen und Iliria dort – YB will immer und gegen jeden Gegner gewinnen. «Das ist auch morgen gegen Villarreal nicht anders. Dieses Team ist extrem stark, hat gegen Manchester United nur mit viel Pech verloren und wird für uns eine harte Knacknuss sein», sagt Meschack Elia. Trainer David Wagner hat zusammen mit seinen Co-Trainern die Gelb-Schwarzen minutiös auf die schwierige Aufgabe vorbereitet, doch Meschack Elia tut noch mehr. «Vor jedem Spiel befasse ich mich mit mehrstündigem Video-Studium mit meinen möglichen Gegenspielern auf dem Feld. Wo liegen ihre Stärken, wo haben sie vielleicht eine Schwäche, von der ich profitieren kann, welche Laufwege, welches Stellungsspiel bevorzugen sie? Das alles und vieles mehr versuche ich vor jedem Match herauszufinden.» Dass sich Meschack Elia in den letzten Monaten immer an einen neuen Sturmpartner gewöhnen musste, beeinflusst seine Leistungen nicht. «Mit Jean-Pierre Nsame verstand ich mich sehr gut, aber auch mit Jordan Siebatcheu klappt das Zusammenspiel. Er kennt meine Art zu spielen und stellt sich perfekt darauf ein, zuletzt spielte auch Wilfried Kanga oft neben mir, auch das ist kein Problem.» In Bern fühlt sich Meschack Elia auch deshalb wohl, weil er ausserhalb des Wankdorfs die Stadt und die Menschen zu schätzen gelernt hat, auch wenn er selten unterwegs ist, meistens um einzukaufen, um für sich Maniok zuzubereiten, das kongolesische Natioanalgericht. «Die Leute erkennen mich zwar oft, doch die Fans sind sehr zurückhaltend und rücksichtsvoll, belästigt wird man nie.»

Was bringt die Zukunft?
Auf die Zukunft angesprochen, entlocken wir Meschack Elia ein Lächeln. «Ich will morgen gewinnen, die Gruppenphase erfolgreich überstehen und Meister werden. Das ist meine Zukunft.» Und weiter? «Ich habe noch einen Vertrag bis 2023, bis dahin gilt mein Herz und sind alle Gedanken bei YB. Danach werden wir sehen, auch hier habe ich blindes Vertrauen in das Duo Spycher/Chapuisat. Ihre Fairness sucht ihresgleichen und ich bin sicher, dass ich mit ihnen zusammen die bestmögliche Lösung finden werde, sei dies weiter bei YB oder irgendwo in Deutschland, Spanien oder England.»

Pierre Benoit

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