Floorball Köniz, in den letzten vier Jahren zweimal Meister, ist bekannt für seine Nachwuchsförderung. Das Gros der ersten Mannschaft stammt aus den eigenen Reihen. Einer von ihnen: Yann Ruh, 23-jähriger Verteidiger.
Bis vor vier Jahren war Ruh Stürmer, schoss Tore am laufenden Band und spielte dank seiner Schnelligkeit und starken Technik die gegnerischen Abwehrreihen schwindlig. Weil Köniz im Angriff ein Überangebot an Torjägern besitzt, wuchs in Trainer Jyri Korsman die Idee, aus Stürmer Yann Ruh einen Offensivverteidiger zu formen. Heute weiss man, dass der Plan aufgegangen ist. «Yann Ruh spielt mutig, agil, offensiv und spielintelligent», sagte Nationaltrainer David Jansson, als er den Könizer erstmals für das A-Nationalteam aufbot. «Ich hoffe, mich mit guten Leistungen im Verein aufdrängen zu können», sagt der junge Mann, der alles dem Sport unterordnet.
Bleibt neben Training und Spielen noch ein Zeit, frönt Yann Ruh seinem Hobby. «Ich habe mit zwei Freunden aus dem Gymnasium die Band The Charming Tools gegründet, spiele Kontrabass und singe. Es ist eine willkommene Abwechslung.» So sorgt Ruh nicht nur bei Köniz für die offensive Musik, sondern auch in seiner Band.
Der Traum von Schweden
Wie viele Mannschaftskollegen, die in den letzten Jahren den Schritt in die stärkste Liga der Welt wagten, träumt auch Yann Ruh von einem Engagement im Norden. Manuel Maurer, Jan Zaugg und Pascal Michel wagten diesen Schritt. Maurer und Zaugg gehen nach ihren Engagements in Schweden wieder für Köniz auf Torejagd, sie kamen noch stärker zurück. «Klar würde ich auch gerne ein oder zwei Jahre dort spielen, aber dieser Weg führt wohl hauptsächlich über die Nationalmannschaft», sagt Yann Ruh.
Ruh sieht der kommenden Saison mit Zuversicht entgegen. Nachdem der Titel mit dem Halbfinal-Ausscheiden gegen Wiler-Ersigen nicht verteidigt werden konnte, sagt der torgefährliche Verteidiger vor dem ersten Meisterschaftsspiel gegen Rychenberg: «Wir haben uns gut entwickelt, harmonieren im Team bestens, die Kameradschaft ist ausgezeichnet – es spricht alles dafür, dass wir vor einer erfolgreichen Saison stehen.»
Pierre Benoit