Bei Floorball Köniz Bern herrscht Aufbruchstimmung. Mit Etienne Güngerich ist ein Könizer Urgestein neuer Cheftrainer und mit Felix Abrahamsson und Jonas Blomqvist sollen zwei Stürmer aus Schweden für frischen Wind und Tore sorgen.
An der Hauptversammlung im Juni wurde auch der Name des Vereins angepasst. Floorball Köniz Bern verspricht sich so eine bessere geographische Verortung und mehr Aufmerksamkeit national und international. Das Ziel ist, mit dem Zusatz «Bern» im Marketing- und Sponsoringbereich zusätzliches Potenzial zu schaffen. «Das diesjährige Jubiläum ist der richtige Zeitpunkt diesen Schritt nach vorne zu machen. Ganz nach dem Beispiel der Pioniere, die vor 25 Jahren mit der Fusion von drei Vereinen zu Floorball Köniz ebenfalls einen Aufbruch gewagt haben», ist Präsident Stephan Michel überzeugt. Am 4. November steigt zum 25-Jahr-Jubiläum ein riesiges Fest.
Heinz Zaugg, Leiter Leistungssport und Nachwuchs, ist zuversichtlich, dass der Verein vor einer erfolgreichen Saison steht. Im Supercup, wo es im Halbfinal gegen Wiler-Ersigen wie bereits letzte Saison im Superfinal eine Niederlage im Penaltyschiessen absetzte, sah der Vater des neuen Captains Jan Zaugg bereits eine Steigerung. «Wir waren die bessere Mannschaft und hätten den Sieg eigentlich verdient», so der Sportchef.
Fokus auf der Meisterschaft
Das Hauptziel des Teams ist ohnehin die Meisterschaft, dort soll der auch wegen Fehlentscheiden der Schiedsrichter im letzten Superfinal verloren gegangene Titel zurückgeholt werden.
«Für uns hatte der Supercup nicht erste Priorität», sagt Luca Graf. Der Verteidiger, letzte Saison von Verletzungssorgen geplagt, hat die Enttäuschung der Heim-WM verdaut und steigt voll motiviert in die Meisterschaft. «Die Trainings mit dem Ball machen richtig Spass», sagt der Routinier. Im Jubiläumsjahr liegt Grafs Fokus auf der Meisterschaft, dem Cup und dem Champions Cup, in allen Wettbewerben möchte er möglichst erfolgreich abschliessen.
Patrick Eders Lücke
Bekanntlich hat der langjährige Stammtorhüter von Floorball Köniz Bern und der Nationalmannschaft, Patrick Eder, am Ende der vergangenen Saison seine Karriere beendet. Sportchef Heinz Zaugg boten sich viele Möglichkeiten, die Lücke zu schliessen. «Nach langem Abwägen haben wir uns entschieden. Tim Kramer kommt von Wiler-Ersigen und Janis Schwarz konnte bei Thurgau wertvolle Erfahrungen sammeln. Eder wird sicher fehlen, nicht nur als Goalie, sondern auch neben dem Feld», sagt Zaugg. «Patrick Eder eins zu eins zu ersetzen, ist nicht möglich, er war auch neben dem Feld als Stimmungsmacher für das Team sehr wichtig. Die Erfahrung, die er aus vielen internationalen Begegnungen mitgebracht hat, lässt sich nicht einfach kompensieren. Aber ich bin überzeugt, dass die jungen, hungrigen Goalies den Verlust auf eine andere Art und Weise kompensieren werden», sagt der 109-fache Internationale Luca Graf. Zu ersetzen gilt es auch Stefan Hutzli, der seine Karriere in Finnland fortsetzen wird.
Schweden haben sich gut eingelebt
Jonas Blomqvist und Felix Abrahamsson, die beiden neuen, aus Schweden gekommenen Stürmer, sollen für Tore und Assists sorgen und dem Team Schwung in der Offensive verleihen. «Leider sind die beiden noch am Auskurieren leichter Blessuren, haben reduziert trainiert, doch bereits angedeutet, dass sie Verstärkungen sein werden. Ich denke, als Team sind wir breiter und ausgeglichener aufgestellt als im Vorjahr», sagt Heinz Zaugg.
Nach fünf Jahren unter dem finnischen Trainer Jyri Korsman muss sich das Team auch an den neuen Coach Etienne Güngerich gewöhnen. «Er pflegt einen anderen Führungsstil und hat nicht die gleichen Ideen wie sein Vorgänger. Doch ich bin sehr zufrieden, die ersten Eindrücke sind äusserst positiv», so Heinz Zaugg.
Pierre Benoit