Bsc Yb

Geni, Hene, Chapi und Guillaume – das beste YB-Team aller Zeiten

120 Jahre YB, zwölf Meistertitel, zahlreiche herausragende Spieler. Die einen beinahe vergessen, die anderen aktuell im Rampenlicht. Für den Bärnerbär zum Schluss eines begeisternden Jubiläumsjahrs und dem ersten Meistertitel seit 32 Jahren Grund genug, den Versuch zu wagen, ein Dreamteam samt Ersatzspielern zusammenzustellen.

Den Anspruch, alles richtig gewählt zu haben, erhebt der Bärnerbär nicht, aber alle, die auf unserem Rasenfeld Berücksichtigung finden, sind zweifellos Namen, die den BSC YB über viele Jahre geprägt und zu grossen Erfolgen geführt haben. Dass vor allem Spieler aus den goldenen Fünfzigerjahren mit vier Meistertiteln in Serie von 1957-60, dem Meisterteam von 1986 und der aktuellen Meistermannschaft im Dreamteam stehen, ist logisch. Das führt dazu, dass beispielsweise selbst der grossartige Bert Theunissen und Seydou Doumbia keinen Platz erhalten.

Noch einmal ein Top-Verein
Die Nachfahren von Hans Pulver, legendärer YB-Goalie und mit der Nationalmannschaft Silbermedaillengewinner an den Olympischen Spielen 1924 in Paris, Verteidiger-Haudegen Louis Gobet und Rudolf Ramseyer, Mittelfeldstratege Paul «Pole» Fässler und Goalgetter Victor Adamina mögen mit mir gnädig sein. Dem Schreibenden ist zwar bewusst, dass es sich bei ihnen genauso wie vielen anderen gelb-schwarzen Tenören aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts um grossartige Fussballer handelt. Doch weil dieses Wissen «nur» aus Erzählungen des Grossvaters stammt und Fussball damals noch etwas anders als heute gespielt wurde, finden sie im Dreamteam keine Aufnahme.

Geni, Geni und nochmals Geni
Der erste Name, der spontan auftaucht, wenn die YB-Geschichte zum Thema wird, ist Eugen Geni Meier, darüber bestehen nicht die geringsten Zweifel. Der Schaffhauser war in den Fünfzigerjahren die prägende Figur bei YB und in der Schweiz. Er verkörperte alles: viermal Meister, zweimal Cupsieger, Captain bei YB und in der Nationalmannschaft, 243 Meisterschaftstore, Denker und Lenker, Stratege, Goalgetter mit einem knallharten, präzisen Schuss («Bomben»-Meier) und im Nationalteam im Riegel-System der Mittelläufer, bei dem die Fäden gezogen wurden. Selbstverständlich verfügte Geni Meier auch über hervorragende Mitspieler, allen voran den kürzlich verstorbenen Heinz Schneiter, dazu Ernst Wechselberger, Toni Allemann, Hansruedi Fuhrer, Gilbert Rey, Willy Steffen – und wie sie alle heissen.

Prytz, Bregy, Lunde, Weber
Aus dem Meisterteam von 1986 sind einige Spieler in Erinnerung geblieben – allen voran Verteidiger Martin Weber, der über mehr als ein Jahrzehnt in der YB-Verteidigung Patron und Turm war. Spektakulärer als der 32-fache Nationalspieler waren die Auftritte der Mittelfeldkönige Robert Prytz und Georges Bregy, die ihre Sturmpartner Lars Lunde und Dario Zuffi so ideal zu lancieren verstanden, dass diese die Tore zum auch damals langersehnten Titelgewinn schiessen konnten.

Kevin Mbabu – der Dauerläufer
Der Aussenverteidiger ist ein Phänomen, ein Perpetuum mobile, das in der 90. Minute noch ebenso schnell und oft der Seitenlinie entlang rennt wie zu Spielbeginn. Der YB-Fan muss sich damit abfinden, dass Kevin Mbabu, der Mann mit der Rasta-Frisur, nicht mehr lange das gelb-schwarze Dress tragen wird – das ist der logische Lauf des heutigen Fussballs. Doch an ihn zurückerinnern werden sich die Fans noch lange – er hat, trotz Kunstrasen, im Stade de Suisse tiefe
Spuren hinterlassen. Hoarau, von Ballmoos, von Bergen, Sanogo, Sulejmani, Fassnacht – bei der aktuellen YB-Mannschaft sieht man beinahe kein Ende, will man die Qualitäten auflisten. Deshalb nur eine Bemerkung zu Guillaume Hoarau: Er ist der Mann, der zusammen mit Adi Hütter und Christoph Spycher die Steine aus dem Weg geräumt, das YB-Schiff in die richtigen Bahnen gelenkt hat und auf dem Feld mit gutem Beispiel vorangegangen ist. Ein Star ohne Allüren, ein Teamplayer par excellence.

Pierre Benoit

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