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«Glücklich und stolz, aber auch ein bisschen traurig»

Am Stephanstag steigt Alain Chervet im Berner Kursaal noch einmal in den Ring. Es wird sein 21. Kampf als Berufsboxer – und sein letzter. Danach ist fertig, und zwar endgültig, wieder 32-Jährige betont.

Dass aus Alain ein Boxer werden würde, war schon klar, als er das Licht der Welt erblickte. Sein Vater Walter war sechsfacher Schweizer Amateurmeister, seine Onkel Ernst, Paul und Fritz waren ebenfalls gefürchtete Fighter. Der Jüngste, der vor zwei Jahren verstorbene Fritz, gar mehrfacher Europameister. «Mein Vater war stets am Ring und gab mir in Matteänglisch taktische Anweisungen. Er wird auch am Stephanstag dabei sein», sagt Alain Chervet.

Sein letzter Fight hätte bereits vor Jahresfrist stattfinden sollen, doch eine kurz vor dem Kampf erlittene Handverletzung verhinderte dies. «So konnte ich nicht aufhören», sagt Chervet und ergänzt: «Wenn der Kampf vorbei ist, werde ich glücklich, stolz, aber auch traurig sein.» Gegner bei der Dernière ist der 27-jährige Philippino Glenn Bismanos. In Zukunft wird sich Alain Chervet ganz der Akademie Boxing Kings widmen, Talente ausbilden und mit arrivierten Boxern Sparring-Runden absolvieren.

Drei Jahre ohne Ernstkampf
Sieht man von einem kurzen Intermezzo an den World Military Games im Oktober 2021 in Russland ab, wo ein Kopfstoss schon nach wenigen Sekunden für den stark blutenden Chervet das Ende bedeutete, hat er seit drei Jahren keinen Kampf bestritten. Der Berner macht sich deshalb keine Sorgen. «Im Training mit Daniel Hartmann und Gabor Vető und in vielen Sparrings, unter anderem mit Angelo Peña, konnte ich mich taktisch und technisch perfekt vorbereiten. Der Aufbau begann vor zwölf Wochen, wobei zu Beginn vor allem Kraft und Ausdauer im Mittelpunkt standen, während es jetzt um den Feinschliff geht.»

Vor dem Hauptkampf mit Chervet steigt auch die grosse Hoffnung der Boxing Kings in den Ring. Angelo Peña, der alles dem Boxsport widmet und offen sagt, «ich will Weltmeister werden», hat bisher sämtliche fünf Profikämpfe erfolgreich gestaltet, vier davon durch K.o. «Ich habe meinen Gegner beobachtet und werde bestens vorbereitet sein, auch dank des Sparrings mit dem deutschen Weltklasseboxer Timo Schwarzkopf.»

Pierre Benoit

Alain Chervet wurde am 28. August 1990 in Bern geboren. Er ist mit Lea verheiratet und Vater von vier Kindern. Beruflich ist er lizenzierter Boxtrainer sowie Inhaber und Leiter der Boxschule Boxing Kings im Liebefeld. Chervet bestritt 20 Profikämpfe, von denen er 16 gewann (10 K.o.), bei zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.

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