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Hirschi, Josi, Stricker, Feuz, Flückiger, zwei Junge und YB

Das Sportjahr 2020 geht zweifellos als das traurigste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte ein. Doch trotz Corona, Geisterspielen und wirtschaftlichen Problemen gab es aus Berner Sicht auch viel Positives zu berichten.

Radprofi Marc Hirschi, TennisHoffnung Dominic Stricker, Eishockey-NHL-Star Roman Josi, Mountainbiker Mathias Flückiger und – natürlich – die Young Boys sorgten in einem düsteren Jahr für etwas Sonnenschein am Berner Sporthimmel.

Marc Hirschi
Obwohl die Fachwelt schon seit einiger Zeit um das Talent des 22-jährigen Berners wusste, tauchte er in diesem Sommer wie ein Komet am Sternenhimmel auf. Etappensieg und Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer an der Tour de France, erster Schweizer Sieger an der Flèche Wallone seit Ferdy Kübler 1952 und Rang 3 an der Strassen-WM – von Marc Hirschi werden wir in den nächsten Jahren noch viel hören.

Dominic Stricker
Gerade 18-jährig ist die grösste Berner– und Schweizer Tennishoffnung. Beim Grand-Slam-Turnier in Roland Garros gewann der Mann, der im Januar im Training gegen Roger Federer einen Satz gewonnen hat, das Einzel und das Doppel in überzeugender Manier. Noch wäre es verfrüht, den ebenso bescheidenen wie ehrgeizigen und talentierten Berner als neuen Roger Federer oder Stan Wawrinka zu bezeichnen, doch wir trauen dem Linkshänder den Durchbruch auf der beschwerlichen ATP-Tour durchaus zu.

Roman Josi
Seit zehn Jahren spielt der 30-jährige Berner für die Nashville Predators in der National Hockey League, seit 2017 ist er Captain des Teams und dessen grosser Star. In diesem Jahr wurde er mit der «James Norris Memorial Trophy» geehrt, der Auszeichnung für den besten Abwehrspieler der gesamten Liga.

Beat Feuz
Der Emmentaler siegte am Lauberhorn und schwang zum dritten Mal in Folge im Abfahrts-Weltcup mit dem Gewinn der kleinen Kristallkugel obenaus.

Mathias Flückiger
Der 32-jährige Mountainbike-Spezialist hat in dieser Saison für Furore gesorgt. An der Weltmeisterschaft bestätigte er mit dem Gewinn der Silbermedaille seinen Erfolg aus dem Vorjahr, als er ebenfalls Zweiter geworden war. Nur eine Woche später fuhr er auch an der Europameisterschaft aufs Podest und wurde Dritter.

Die Young Boys
Zum ersten Mal nach 62 Jahren holten sich die Gelb-Schwarzen das Double. In der Meisterschaft lagen sie am Schluss mit acht Punkten Vorsprung weit voraus, den Cupfinal gewannen sie verdientermassen mit 2:1 gegen den FC Basel und beendeten so eine Durstrecke im K.o.-Wettbewerb, die 33 Jahre gedauert hat. Trotz einem Mammutprogramm stehen die Berner auch in dieser Saison an der Tabellenspitze, sind im Cupwettbewerb noch dabei und freuen sich nach dem Überstehen der EuropaLeague-Gruppenphase auf das Duell in den Sechzehntelfinals mit dem deutschen Spitzenklub Bayer 04 Leverkusen. Spezielle Erwähnung verdient Jean-Pierre Nsame, der mit 32 Toren beinahe doppelt so erfolgreich wie der zweitbeste Skorer der Liga war.

Rieder und Henauer
Oberstes Ziel der Nachwuchsabteilungen der beiden grossen Berner Sportvereine ist es, Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft zu integrieren. Dies ist den Young Boys in ihrer «Youth Base» zuletzt mit Felix Mambimbi und neu dem erst 18-jährigen Fabian Rieder vorzüglich gelungen. Auch der SCB ist in dieser Beziehung immer wieder erfolgreich. Nach Colin Gerber und Jeremi Gerber sorgt in dieser Saison vor allem der 20-jährige Mika Henauer für Aufsehen – hier wächst bei den Bernern in der Verteidigung ein echtes Juwel heran.

Weitere Junge im Aufwind
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind uns weitere junge Bernerinnen und Berner positiv aufgefallen. Ditaji Kambundji (18), die jüngere Schwester von Mujinga, der WM-Bronzemedaillengewinnerin über 200 Meter, mit dem Schweizermeistertitel und neuer Bestleistung über 100 m Hürden; Kugelstoss-Schweizermeister Stefan Wieland (22) und sein Bruder Simon Wieland (20), der Goldmedaillengewinner an der U23-EM 2019, ebenfalls als Schweizermeister. Nicht vergessen werden darf die erst 15-jährige Rhythmische Gymnastin Livia Maria Chiariello, die sich mit der Traumnote von 20,00 (Keulen) und 19,20 Punkten (Ball) vor zwei Wochen am International Academic Wintercup in Sofia, erstmals als Seniorin gestartet, mitten in der Weltspitze klassierte.

Pierre Benoit

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