Am 18. Oktober 2020 empfing der FC Länggasse den FC Muri-Gümligen und traf der FC Bern 1894 auf den SV Meiringen. Seither warten die Spieler aller zwölf Vereine der Gruppe 1 in der 2. Liga mit Ungeduld auf die Fortsetzung der Meisterschaft.
Nachdem bereits die Saison 2019/20 nach nur elf ausgetragenen Runden wegen Corona abgebrochen werden musste und nicht gewertet wurde, ist die Ungeduld bei den Spielern und Trainern immer grösser geworden. An den Trainings, die zuerst maximal in Fünfergruppen und seit dem 1. März wieder mit bis zu 15 Personen (ohne Körperkontakt) stattfinden können, freuen sich die ballhungrigen Spieler wie kleine Kinder auf den Weihnachtsmann. Beim Mittelländischen Fussballverband wird gehofft, dass ab dem 22. März wieder normal trainiert wird und ab dem 24. April die Nachtragsspiele ausgetragen werden können. Es sei denn, der Bundesrat entscheidet sich am 19. März doch noch gegen eine Lockerung, was allerdings niemand erwartet. Damit wird wohl auch der Wunsch des Präsidenten des Mittelländischen Fussballverbands, Marco Bianchi, erfüllt. «Für uns war immer klar, dass zwischen dem normalen Trainingsbetrieb mit Körperkontakt und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine Vorbereitungszeit von mindestens drei Wochen liegen muss.» Beim MFV erhofft man sich so eine Minimierung des Verletzungsrisikos.
Der Bärnerbär hat sich bei den Trainern der Vereine in der Gruppe 1 der 2. Liga umgehört und von ihnen auf drei Fragen Antworten erhalten.
Pierre Benoit
FRAGEN AN DIE TRAINER
1. Wie überbrückten Sie mit Ihrem Team die fussballlose Zeit?
2. In welcher körperlichen und mentalen Verfassung befinden sich Ihre Spieler?
3. Was erwarten und erhoffen Sie sich von der Fortsetzung des Meisterschaftsbetriebs?
FC Prishtina, Trainer Hansruedi Baumann
1. Jeder Spieler hat ein Programm erhalten (Ausdauer und Kraft), mit welchem er sich fit halten konnte.
2. In welcher Verfassung die Spieler sind, lässt sich schwer beurteilen. Wurde das vorgegebene Programm konsequent umgesetzt, sollten sie körperlich nicht allzu schlecht sein. Mental spüre ich eine grosse Ungeduld, jeder würde lieber heute als morgen seine Kollegen sehen und an Mannschaftstrainings teilnehmen.
3. Mein Wunsch war ein baldiger Start mit Mannschaftstrainings. Genug Vorlauf, um das eine oder andere Vorbereitungsspiel zu absolvieren – und dann Start der Meisterschaft.
FC Ostermundigen, Trainer Fabrizio Romano
1. Wir trainierten in Fünfergruppen im Bereich Ausdauer und einmal in der Woche stand Krafttraining auf dem Programm.
2. Viele Spieler sind fit durch Privattrainings, viele Spieler machten gar nichts und sind weit weg von der geforderten Fitness.
3. Gesundheit für alle Spieler und nachhaltige Freude am Fussballsport ohne Unterbruch.
FC Muri-Gümligen, Trainer Riccardo Pileggi
1. Einmal pro Woche Corona-regelkonform. Draussen in vier Gruppen und einmal pro Woche hatten wir ein Online-Training. Beide Trainings waren für die 1. Mannschaft Pflichttermine.
2. Die körperliche Verfassung ist schwierig zu beurteilen, wir hatten seit fast drei Monaten Stillstand mit den üblichen Trainings. Mental sind die Spieler sicher am Anschlag, sie wollen wieder «kicken».
3. Wir hoffen, dass uns genügend Vorbereitungszeit bleibt, um Verletzungen vorbeugen zu können.
FC Weissenstein, Trainer Giannino Romanelli
1. Wir machten Home-Workout, zweimal pro Woche während jeweils einer Stunde.
2. Die Spieler sind topmotiviert und möchten endlich wieder ihrem Hobby nachgehen können.
3. Ja, was erhoffen wir uns? Eigentlich einzig und allein, dass wir endlich wieder Fussball spielen können.
SO GEHT ES WEITER
24./25. April: Start der Nachtragsspiele.
5. Mai: Abschluss der Nachtragspiele. Halbierung der Gruppe. Die ersten sechs Teams spielen um den Aufstieg, die restlichen sechs Teams bestreiten die Abstiegsrunde. Sämtliche erspielten Punkte werden mitgenommen.
8. Mai bis 15. Mai: Spiele um den Bärner Cup.
22. Mai: Start der Auf-/Abstiegsrunde (je fünf Spiele pro Team).
20. Juni: Saisonschluss.
Bärner Cupfinals voraussichtlich eine Woche später